radiohörer - der blog für radiofans
Montag, 11. August 2014
BÜCHERKRIEG: 909 Autoren gegen Amazon
Von Frank Patalong, Spiegel Online

Lange hielt man Amazon-Chef Jeff Bezos für eine Art Robin Hood der Buchwelt. Jetzt wenden sich 909 US-Autoren öffentlich gegen das Unternehmen. Amazons Image ist im Sturzflug.

Amazon-Chef Jeff Bezos erwartet Post, wenn auch unerfreuliche: Die Sonntagsausgabe der "New York Times" wird einen ganzseitigen offenen Brief an ihn und sein Unternehmen Amazon enthalten, in dem schwere Vorwürfe zu lesen sind. 2,4 Millionen Käufer der Zeitung (Digitalverkauf inklusive) werden darin erfahren, wie Amazon Verlage unter Druck setze und Autoren schade. Unterzeichnet ist das Protestschreiben von 909 Autoren, von denen viele zu den Dauergästen auf den literarischen Bestsellerlisten zählen - auch bei Amazon.
Verfasst wurde das Protestschreiben von Thrillerautor Douglas Preston. Dessen Bücher erscheinen in den USA bei einem Tochterverlag des Unternehmens Hachette, was Preston zum Leidtragenden eines seit Monaten öffentlich ausgefochtenen Streits machte: Weil Hachette es ablehnte, sich darauf einzulassen, mehr Geld vom Verkaufspreis von E-Books an Amazon Chart zeigen abzutreten, behinderte Amazon die Auslieferung von Hachette-Büchern.
weiter lesen ...

Übrigens - Ich kaufe keine Bücher, DVD's oder CD's bei Amazon mehr !!!
Macht mit und stärkt eure lokalen Läden und Händler!!!

kommentieren



Genauso!
Wer die Amazon-Aktivitäten verfolgt, den kann nur gruseln. In der FAZ war am Dienstag zu lesen:
"Die Verlagerung großer Teile des Buchversands aus den bestehenden deutschen Auslieferungslagern in neu zu errichtende Vertriebszentren in unmittelbarer Nähe der Grenzen ist vor allem eine Reaktion auf die andauernden Proteste der deutschen Dienstleistungsgewerkschaft Verdi gegen die Arbeitsbedingungen bei Amazon. Im in Bad Hersfeld angesiedelten größten hiesigen Vertriebszentrum sowie am Standort Leipzig reißen seit mehr als einem Jahr Streiks der Belegschaft nicht mehr ab, mit denen die Erhöhung der Löhne auf die Tarifuntergrenzen erzwungen werden soll. Nicht nur die Warenauslieferung ist dadurch behindert worden, auch die Reputation von Amazon hat durch die entsprechende Berichterstattung Schaden genommen.
Vertriebsumstellungen auf Kosten der Verlage

Doch es steckt mehr hinter dieser Verlagerung. Der Tageszeitung „Die Welt“ ist ein Schreiben zugespielt worden, in dem Amazon deutsche Verlage dazu auffordert, einen Teil der an den Internetkonzern zu liefernden Bücher künftig direkt an dessen neue ausländische Vertriebszentren zu schicken. Den entstehenden Mehraufwand sollen die Verlage tragen. Amazon dagegen wird von den im Ausland günstigeren Kosten profitieren und somit auf dem mittels Buchpreisbindung extrem regulierten deutschen Markt eine Ertragssteigerung erzielen. Da der Buchversand an Amazon-Kunden ohnehin kostenfrei erfolgt, wird das Unternehmen die Ersparnis ganz einstreichen, während sich die Ertragslage der Verlage verschlechtert."
Es geht Amazon um Gewinnmaximierung, kulturelle Vielfalt, literarische Qualität spielt keine Rolle.
Darum: Lokale Händler stärken, Amazon boykottieren.

link



Es tut sich was - endlich ... !
geniallokal
Auf der Plattform "Geniallokal", die zunächst die Angebote von rund 600 unabhängigen Buchhändlern umfassen soll, können Kunden online einsehen, in welcher Buchhandlung in ihrer Nähe ein von ihnen gewünschtes Buch verfügbar ist. Dies kündigten die Macher des neuen Portals, die größte deutsche unabhängige Händlergenossenschaft eBuch, an. Je nach Bedarf können die Kunden es dann bestellen, selber abholen oder es sich kostenfrei an eine Wunschadresse liefern lassen. Wird bei der Suche keine Wunschbuchhandlung genannt, wählt das System den nächstgelegenen Händler aus.
log-os
Der digitale Buchmarkt wird aktuell von einzelnen Anbietern wie Amazon dominiert, die auf geschlossene, untereinander nicht kompatible technische »Ökosysteme« setzen. Eine Mitnahme der dort gekauften eBooks oder gar der eigenen Daten wie Lesezeichen, Anmerkungen oder Rezensionen zu anderen Anbietern ist nicht möglich.
Wir wollen mit LOG.OS eine offene, unabhängige Plattform aufbauen, die nicht auf Verdrängung und Inkompatibilität, sondern auf Kooperation und Kompatibilität setzt. Wir wollen, dass jeder Nutzer die volle Kontrolle über die eigenen Daten behält.
Wir sind fest davon überzeugt, dass durch die kollektive Nutzung digitaler Texte (Stichwort »Social Reading«) ein Kontext aus zusätzlichen Daten entsteht, der sehr viel wertvoller ist als die Summe seiner Teile.
Der so entstehende Wissens- und Datenschatz sollte keiner einzelnen Firma gehören, sondern der Gesellschaft – deshalb soll LOG.OS im Kern durch eine gemeinnützige Stiftung getragen werden.

link


To prevent spam abuse referrers and backlinks are displayed using client-side JavaScript code. Thus, you should enable the option to execute JavaScript code in your browser. Otherwise you will only see this information.