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Freitag, 12. Oktober 2012
Stehende Wellen - Porträt des New Yorker Künstlers Phill Niblock
Von Lydia Rilling
Der New Yorker Komponist Phill Niblock, geboren 1933, begann seinen künstlerischen Weg als Fotograf und Filmemacher, bevor er Ende der 1960er-Jahre begann mit Klängen zu experimentieren und seine Filme mit eigener Tonbandmusik vorzuführen. Im Zentrum seines Schaffens stehen seitdem sogenannte "drones" – Klangbänder von sehr lang ausgehaltenen Tönen, die mikrotonal dicht übereinander geschichtet sind und auf diese Weise eine Fülle von akustischen und psychoakustischen Effekten ergeben. Im Laufe der Jahrzehnte hat Niblock immer wieder neue Methoden entwickelt, solche Klangwolken entstehen zu lassen. Eine wichtige Figur der "drone"-Musik, hat sich Niblock auch noch auf andere Weise als einflussreich erwiesen. Seit Anfang der 1970er-Jahre ist er als Kurator eine feste Größe in der experimentellen Musikszene von downtown Manhattan. Als Direktor der Stiftung Experimental Intermedia hat er mehr als 1000 Konzerte veranstaltet, zu denen auch John Cage zu gehen pflegte. Zwei Mal jährlich kuratiert Niblock die Experimental Intermedia Festivals, die ein Publikum anlocken, das oft noch nicht einmal halb so alt ist wie der inzwischen fast 80-jährige Kurator. Ein Porträt des Künstlers Phill Niblock, der, anders als viele seiner früheren "downtown"-Kollegen, seiner Ästhetik stets treu geblieben ist. Stehende Wellen |