radiohörer - der blog für radiofans
Donnerstag, 17. Juli 2014
Radiotipps für den 20.7.2014
20.7.



DRK 00.05 - 01.00Uhr Literatur
Lyriksommer:
"Nirgends, Geliebte, wird Welt sein, als innen"
Die Heimatsuche des Dichters Rainer Maria Rilke
Von Uta Rüenauver und Jörg Plath
Rainer Maria Rilke nannte sich einen „Unstätesten“. Häufig wechselte er die Aufenthaltsorte, war heute hier, morgen da. Sein Leben lang war er auf Heimatsuche, und seine Heimat suchte er in der Dichtung. In Paris spielt sein einziger, 1910 vollendeter Roman „Die Aufzeichngen des Malte Laurids Brigge“. Rilkes Alter Ego, der Dichter Malte Laurids Brigge, verwirft in der fremden, Ängste auslösenden Großstadt seine bisherigen Verse und findet zu einer Poetik, in der die Dichtung „Weltinnenraum“ und damit Heimat ist. Doch solche Dichtung entsteht unwillkürlich, und so kommt Rilkes Heimatsuche erst 1922 glücklich an ein Ende: Auf dem abgelegenen Schloss Muzot im Schweizer Wallis wird Rilke von einem tagelangen „Sturm“ überwältigt. Er habe, schildert er das Erlebnis, „Signale aus dem Weltraum“ empfangen. In wenigen Tagen schreibt er fast alle „Sonette an Orpheus“ nieder und vollendet den umfangreichen, Jahre zuvor abgebrochenen Zyklus der „Duineser Elegien“. Rilke erdichtet sich in Muzot einen „Weltinnenraum“. Ein Streifzug durch das eng miteinander verwobene Leben und Werk des bis heute einflussreichen Dichters.
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DRK 01.05 - 04.00Uhr Tonart / Chansons und Balladen
Am 20. Juli 1944 - also vor genau 70 Jahren - scheiterte das Attentat von Graf von Stauffenberg auf Adolf Hitler.
Jürgen Liebing erinnert an Widerstandskämpfer und Menschen,
die protestieren gegen Krieg und Diktatur -
Chansons und Balladen mit Pete Seeger, Leonhard Cohen, Leo Ferré, Franz Josef Degenhardt, Victor Jara und vielen anderen.
Moderation: Jürgen Liebing

DLF 13.30 - 15.00Uhr Zwischentöne
Musik und Fragen zur Person
Die Schriftstellerin Angelika Overath im Gespräch mit Barbara Schäfer
"Warum ich Reporterin bin, auch wenn ich Romane schreibe": Angelika Overath bereist als Journalistin die Welt und ist bekannt für ihre behutsamen Reportagen, die in der NZZ, in GEO, Merian, DIE ZEIT oder im Magazin mare erscheinen. Denn: "Jeder Reporter weiß, dass es kein Erzählen ohne Fiktionalisierung gibt". 2005 kam mit "Nahe Tage" im Wallstein Verlag ihr erster Roman heraus, es folgten "Flughafenfische" und "Alle Farben des Schnees - Senter Tagebuch". Im August veröffentlicht der Luchterhand Verlag ihr neues Buch "Sie dreht sich um". Geboren 1957 in Karlsruhe, Studium in Tübingen, hat Angelika Overath mehrere Jahre in Thessaloniki verbracht und lebt heute mit ihrer Familie in Sent im Unterengadin. Sie erhielt den Egon-Erwin-Kisch-Preis, war 2006 nominiert für den Ingeborg-Bachmann-Preis und wurde ausgezeichnet mit dem Ernst-Willner-Preis, dem Schweizer Preis für unabhängigen Journalismus und dem Sudetendeutschen Kulturpreis für Literatur.
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HR2 14.05 - 15.30Uhr Hörspiel
"Ich bin kein Papagei (1)"
Eine Theaterreise in drei Teilen von und mit Gert Voss

Regie: Götz Fritsch
Musik: Martin Zrost
(ORF 2012)
Seine erste Liebe galt nicht dem Theater, sie galt dem Film. Schon die Namen der Kinos schienen unwiderstehlich. Sie hießen »Crystal Palace« oder »Star«, »Carlton« oder »Nanking«. Die Karriere des kleinen Gert, der damals übrigens noch Peter hieß, begann in den Kinos von Shanghai. Dort, in der pulsierenden chinesischen Metropole, wurde Gert Voss 1941 geboren. Schon seine Großeltern hatten beinahe ihr ganzes Leben in China verbracht, und auch Gert Voss' Vater war bereits als junger Mann nach Shanghai gekommen, um sich eine Existenz als Kaufmann aufzubauen. Nach dem Ende des Krieges aber zog Gert Voss' Mutter mit ihrem Kleinen von einem Kino ins nächste, um sich und ihren Jungen vor den Behörden zu verstecken. Das dreiteilige Hörspiel „Ich bin kein Papagei“ schildert den Werdegang des Jungen aus Shanghai zum gefeierten Schauspieler. Der Weg war freilich lang und steinig. Doch der filmbegeisterte junge Mann ging seinen eigenen Weg.

SWR2 14.05 - 15.00Uhr SWR2 Feature am Sonntag
"Das schönste Kino der Welt"
Der größte Traum des Abraham Tuschinski
Von Lou Brouwers
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DLF 15.05 - 16.00Uhr Rock et cetera
"Songs aus der Schatztruhe - der englische Songschreiber Robyn Hitchcock"
Von Michael Frank
Robyn Hitchcock hat sich einmal als das letzte ausgebrütete Ei aus den 60er-Jahren bezeichnet. Seine Songs würden nach alten Regeln geschrieben, stammten aber aus jüngster Zeit. Auf seinen rund 40 Platten gibt es surreale, bizarre Einfälle und Redewendungen in Hülle und Fülle, melancholische Meditationen über den Alltag sowie Liebeslieder - all das in einer Klangwelt zwischen zerbrechlicher Kammermusik und lauten Dissonanzen, vorgetragen mit einer Stimme zwischen Bariton und Falsett. Seit Ende der 70er-Jahre fließt seine Fantasie und Kreativität nun schon in Bandprojekte und Soloplatten. Kollegen wie Peter Buck, Gillian Welch, die Decemberists oder der Filmregisseur Jonathan Demme gehören zu seinen Fans. In der ersten Hälfte dieses Jahres ging Hitchkock erneut auf Welttournee - im Gepäck nur seine Gitarre und eine Schatztruhe mit eigenen Songs und Songs seiner Vorbilder.
In dieser Sendung erzählt Robyn Hitchcock vom Einfluss der Visionen Syd Barretts, vom Songschreiben zwischen Inspiration und Handwerk sowie von Perspektiven eines Musikerlebens jenseits der 60.


SWR2 18.20 - 19.37Uhr SWR2 Hörspiel am Sonntag
"Das dritte Buch über Achim (2/2)"
Nach dem gleichnamigen Roman von Uwe Johnson
Komposition: Dieter Glawischnig
Hörspielbearbeitung und Regie: Norbert Schaeffer
(Produktion: NDR 2009)
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DRK 18.30 - 20.00Uhr Hörspiel
"Hommage an unsere alte Lady"
Von Karl Günther Hufnagel
Regie: Ulrich Heising
Komposition: FM Einheit, Einstürzende Neubauten
Ton: Erdmann Müller
Produktion: SFB 1991
"Der Fliegerpfeil"
Von Robert Musil
Bearbeitung: Volker Lang
Regie: Ulrich Lampen
Komposition: Peter Zwetkoff
Produktion: Klangmanufaktur 2002
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SWR2 19.37 - 20.00Uhr SWR2 Jazz
"Pagin' Mr. Jelly"
Der Pianist Art Hodes
Von Gerd Filtgen
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DLF 20.05 - 21.00Uhr Freistil
"Wenn der Kopf zur Ruhe findet"
Vom Arbeiten zwischen Monotonie und Meditation
Von Margarete Groschupf
Regie: Uta Reitz
Produktion: DLF 2014
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DLF 21.05 - 23.00Uhr Konzertdokument der Woche
"John Hollenbeck Large Ensemble"
Aufnahme vom 21.2.14 aus der "Unterfahrt" in München
Von Harald Rehmann
So viel kann man schon jetzt feststellen: Es war eines der Jazzkonzerte des Jahres! Was das Publikum in der ausverkauften Münchener Unterfahr am 21. Februar erlebte, ließ in puncto Kompositionsraffinesse, Klangfulminanz und Soloperformance nichts mehr zu wünschen übrig. Das Large Ensemble sorgte unter der Leitung des New Yorker Schlagzeugers John Hollenbeck für eine farbenreiche Multistilistik, die streckenweise gar an die großorchestralen „Apocalypse“-Texturen des Mahavishnu Orchestra erinnerte, dabei aber nie pathetisch wirkte. Hier konnte man sich ebenso am vollen Bläsersound berauschen wie von feinsten Minimalismen zur Meditation anregen lassen. Ganz zu schweigen von dem ungemeinen Vergnügen, den solistischen Höhenflügen der Musiker zu folgen, die sich über Klanglandschaften voller Vitalität und Zartheit aufschwangen, strukturell wie emotional unterstützt durch die Kunst des Sängers und Stimmexperimentators Theo Bleckmann. Solcher (Jazz-) Orchesterkunst, die Tradition und neues Klangbewusstsein zu einem derartigen Genuss für alle Sinne verwebt, begegnet man nur allzu selten.

Bayern2 21.05 - 22.00Uhr Radiofeature
"This is not a love song"
Die Geschichte von Nora Forster und Ari Up
Von Lorenz Schröter
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Bayern2 22.05 - 22.30Uhr Nachtmix
Playback Extra: Alben einer Dekade
Die 40er: The Essential Charlie Parker
Mit Jay Rutledge
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