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Sonntag, 25. Januar 2015
The Köln Concert – Keith Jarrett
Heute vor 40 Jahren: Eintrittspreis 16,50 DM, 23 Uhr Spätvorstellung in der Oper Köln - Keith Jarrett, Piano solo. Der Künstler ist vollkommen übernächtigt und schlecht gelaunt, sein Instrument unzureichend, und nur weil ihn die Veranstalterin beschwört aufzutreten, geht er auf die Bühne. Das Konzert wird mitgeschnitten - und zur bestverkauften Jazzaufnahme aller Zeiten.
Die Auflage hat die 4-Millionen-Marke erreicht, dicht gefolgt von Miles Davis "Kind of Blue" (1959), Dave Brubeck "Time Out" (1959) und Herbie Hancock "Headhunters" (1973). Im Gegensatz zu jenen ist der jazz-historische Rang von "Köln Concert", freundlich ausgedrückt, umstritten. Jarrett selbst kokettierte in einem Interview, die Aufnahme vernichten lassen zu wollen (konkrete Schritte blieben freilich aus), sind ihm doch davor (z. B. Bremen, 1973) und danach weitaus bessere Konzerte im selben Format gelungen: allein am Klavier. Nichts davon hat den Sturmlauf dieses Albums aufhalten können; es wird gehört, geliebt, gehasst, seziert. Die Musik taucht in Kontexten auf, an die der Künstler in verwegensten Träumen nicht gedacht haben dürfte: als Souvenir, bei Beerdigungen, in Filmen und Romanen, ja sogar in New Age-Zirkeln. WDR 3 Das Konzert stellt das klingende "Köln Concert" in den Vordergrund und streift seine unglaubliche Wirkungsgeschichte, u. a. durch Wortmeldungen des Jarrett-Biografen Ian Carr (1933-2009) und des britischen Musikwissenschaftlers Peter Elsdon, der ein kluges Buch darüber geschrieben hat. The Köln Concert In Flac |