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Samstag, 9. Mai 2015
"Wüstensand im All"
Neues aus dem Grenzgebiet zwischen Rock, Jazz und Elektronik Mit Harry Lachner
Melancholie im Wüstensand: So präsentiert sich die Band Giant Sand auf ihrem neuen Album; während andere den Blick in kosmische Weiten lenken. Zum Beispiel das schwedische Duo Death and Vanilla, die sich ausgiebig einer fast nostalgischen Liebe zu den Space-Klängen der sechziger Jahre hingeben. Allerdings mit sympathischer List und gebotener Ironie - diesem kleinen "Nein" in einem großen "Ja". Eine Widerständigkeit also, die sich tarnt, die allzu großer Ernsthaftigkeit auch ein "als ob" entgegensetzt. Nicht unbedingt ein Fake, eher ein Spiel mit Regeln, Erwartungen und Haltungen, die leise in Frage gestellt werden. Dieser Art künstlerischer und sozialer Regelhaftigkeit, der bequemen Akzeptanz der Dinge setzen Stepmother dann einen Humor der schwarzen Sorte entgegen: Sarkasmus leichtgemacht. Eine Einübung in Respektlosigkeit und das Prinzip des Anarchischen. Auch hier dient der Humor wieder als großes Regulativ, um eine slogan-getragene Einfachheit zu vermeiden. Wobei das Einfache, aus musikalischer Warte betrachtet, ja auch nicht das Erstrebenswerte ist. Und das Erkenntnisreichste schon gar nicht. Playlist Wüstensand im All |