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Montag, 11. Mai 2015
"Hymnische Feier des Moments" Der Pianist Keith Jarrett
Von Günther Huesmann
Mit seinen ebenso hymnischen wie groovenden Melodien hat er Generationen von Pianisten in seinen Bann gezogen. Nur wenige vermögen den Flügel so "singen" zu lassen wie Keith Jarrett. Fast im Alleingang hat er Anfang der 1970er-Jahre mit seinen Improvisations-Solokonzerten eine ganze Gattung durchgesetzt. Dabei steht Jarrett idealtypisch für den "universalen" Spontan-Erfinder. Elemente aus Klassik, Jazz, Weltmusik, Gospel, Free und Rock verflechten sich in seinen Linien zu vielfältigen und differenzierten neuen Formen.
"The Köln Concert", Keith Jarretts Soloalbum aus dem Jahre 1975, hat weit über den Kreis der Spezialisten hinaus ein Millionenpublikum begeistert. Was den Pianisten nicht daran hinderte sich über diese Platte geringschätzig zu äußern. Sie gehöre zum Schlechtesten, was er je eingespielt habe. Man möge sämtliche Editionen dieses Albums bitte einstampfen. Diesem Wunsch hat der Plattenproduzent Manfred Eicher nicht entsprochen: Das "Köln Concert" ist mit 3,5 Millionen verkauften Exemplaren die bis heute erfolgreichste Klavier-Soloplatte.
Anlässlich Jarretts 70. Geburtstags bringen wir in der vierstündigen Sendung einen Panoramablick über Jarretts faszinierendes Œuvre: von seinen epochalen Solo-Konzerten und gefeierten Klassik-Einspielungen über seine Trioarbeit, mit der er im Genre der Piano-Trios neue Wegmarken setzte, bis hin zu seinen legendären Quartett-Aufnahmen mit Jan Garbarek und Dewey Redman. Dabei gehörte Bescheidenheit noch nie zu den besonderen Qualitäten von Keith Jarrett. Er sagt: "Von allen Jazzern kann ich Melodie am besten."
Playlist
Hymnische Feier des Moments In Flac
Hymnische Feier des Moments In MP3


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