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Donnerstag, 24. Juli 2014
Radiotipps für den 27.7.2014
27.7.
DRK 00.05 - 01.00Uhr Literatur Lyriksommer: "Das Lied der Globalisierung" Ezra Pound und die Cantos Von Tom Peuckert Die Dichtung durchpflügt Kulturkreise und Historie, in der Monarchien vergingen, Diktatoren siegten und scheiterten, sie feiert Homer, Dante und die altchinesische Philosophie. Ezra Pound gehört zu den umstrittenen Figuren des 20. Jahrhunderts. Trotz seiner politischen Nähe zur faschistischen Ideologie, der Internierung in einem amerikanischen Gefangenenlager 1945 und der Jahre in einer Irrenanstalt ist sein literarischer Rang unbestritten, sein Einfluss auf James Joyce, auf T.S. Eliot oder Ernest Hemingway, auf die literarische Moderne, verbürgt. Zwischen 1910 und 1960 hat Pound an seinem Groß-Gedicht "The Cantos" geschrieben, die gerade mal 117 Gesänge versammeln. Monarchien vergingen, Republiken wurden gegründet, Diktatoren siegten und scheiterten. Zwei große Kriege verwüsteten die Erde. Die Dichtung durchpflügt alle Schichten der Historie und der Kulturkreise, beschreibt Wirtschaftverhältnisse, Politik, Krieg und Kunst. Mehr als ein Dutzend lebender und toter Sprachen werden in den „Cantos" verwendet. Zitate aus den Verwaltungsakten der Renaissance-Republik Venedig stehen neben Imitationen von Homers "Odyssee" und Dantes "Divina commedia", neben Nachahmungen des Minnesangs provenzalischer Troubadours und des bildreichen Philosophierens im Alten China. Tom Peuckert entdeckt in den „Cantos" ein Lied der Globalisierung, bietet seine Lesart der Gesänge. info DRK 01.05 - 04.00Uhr Tonart / Chansons und Balladen Liedermacher und Co. beim 24. TFF Rudolstadt Moderation: Holger Beythien Deutsche Liedermacher bereichern immer wieder das ohnehin vielseitige musikalische Angebot des tff. In diesem Jahr stellten sich mit Manfred Maurenbrecher und Rainald Grebe zwei der populärsten, aber auch recht gegensätzliche Vertreter ihrer Zunft vor. Der eine, Manfred Maurenbrecher, ist seit über 30 Jahren als klassischer Liedermacher unterwegs. Ein klavierspielender, seelenvoller Geschichtenerzähler auf der rastlosen Suche nach dem Guten im Menschen, angeregt einst von Songwritern wie Leonard Cohen oder Liedermachern wie Franz-Josef Degenhardt und, wie sein aktuelles Album "No go" zeigt, offen auch für neue musikalische Wege. Der andere, Rainald Grebe, ist 20 Jahre jünger als Maurenbrecher und wird gern als Urenkel des Dadaismus bezeichnet. Ein originärer Liedersänger, der auch als Kabarettist durchgeht und in der lustvollen Enttarnung des Bösartigen seine Sujets findet, ohne sich zwischen Ironie, Nonsens oder Comedy zu entscheiden. Den Sonderpreis der RUTH erhielt Rainald Grebe beim tff für sein "verknapptes, aber urkomisches Mosaik der deutschen Gesellschaft". Ergänzt werden die Konzerte von Manfred Maurenbrecher und Rainald Grebe mit Ausschnitten aus dem Peter "Pitter" Rohland gewidmeten Programm "Pitters Lieder". DLF 13.30 - 15.00Uhr Zwischentöne Musik und Fragen zur Person "Der Historiker Jörg Friedrich im Gespräch mit Joachim Scholl" Seit seinem umstrittenen Bestseller über den Luftkrieg, "Der Brand", kennt man ihn in der ganzen Welt: den Historiker Jörg Friedrich. Der gebürtige Essener hat als Schauspieler begonnen, wechselte durch die 68er Revolte ins intellektuelle Fach, und hat sich seither durch zahlreiche Publikationen großes Renommee erschrieben. In diesem Frühjahr hat Jörg Friedrich eine umfassende Darstellung des Ersten Weltkriegs veröffentlicht. Auch davon wird er erzählen, am kommenden Sonntag im Deutschlandfunk. info HR2 14.05 - 15.30Uhr Hörspiel "Ich bin kein Papagei (2)" Eine Theaterreise in drei Teilen von und mit Gert Voss Regie: Götz Fritsch Musik: Martin Zrost (ORF 2012) DLF 15.05 - 16.00Uhr Rock et cetera Schwarz auf Weiß - der amerikanische Gitarrist Kenny Wayne Shepherd Von Alfried Schmitz Kenny Wayne Shepherd stammt aus Louisiana, der Wiege des Blues. Dort wurde er 1977 geboren. Die Schallplattensammlung seines Vaters machte ihn neugierig auf die Musik von John Lee Hooker, B.B. King oder Muddy Waters. Aber es waren nicht die alten Meister des Blues, sondern ein weißer Texaner, der ihn zur Gitarre greifen ließ. Als er mit seinem Vater ein Konzert von Stevie Ray Vaughan besuchte, war er endgültig infiziert. Kenny Wayne Shepherd war gerade sieben Jahren alt, als er zur Gitarre griff und erste Versuche unternahm, den vitalen texanischen Sound nachzuspielen. Als Autodidakt wurde er schließlich so gut, dass er schon mit 13 auf der Konzertbühne sein Debüt gab. Der Teenager war überzeugend, er erhielt prompt ein Angebot von einer Schallplattenfirma, die sich das junge Talent sichern wollte. 1995 kam mit 'Ledbetter Heights' das erste Album von Kenny Wayne Shepherd auf den Markt. Wie alle Nachfolgealben platzierte es sich auf der Spitzenposition der US-Blues-Charts. Obwohl er die meisten seiner Stücke selbst schreibt, versuchte sich der weiße Bluesgitarrist auch immer wieder an den Songs anderer Musiker. Seine Jimi Hendrix- oder Bob-Dylan-Interpretationen sind außergewöhnlich. 2007 unternahm Shepherd eine Reise zu den Wurzeln des Blues, besuchte alte Veteranen der Szene und nahm mit ihnen ein spektakuläres Album auf. Und auch auf seinem neuen Album 'Goin’Home' baut Kenny Wayne Shepherd eine Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart, spielt Blues-Klassiker von B.B. King, Freddie King oder Muddy Waters. Unterstützung erhielt er dabei von berühmten Gastmusikern - darunter Ringo Starr oder Joe Walsh. WDR3 16.05 - 17.45Uhr WDR 3 Musikkulturen "Airs de Cologne" Shakuhachi, Gamelan & Co. Mit Cecilia Aguirre info HR2 17.05 - 18.00Uhr Kaisers Klänge Musikalische Streifzüge mit Niels Kaiser "Mit Trommelschlag und Kriegsgeschrei - Sinfonische Indianerspiele". Indianer spielen macht nicht nur Kindern Spaß. Auch in der klassischen Musik werden die Gesänge und Tanzrhythmen der nordamerikanischen Ureinwohner gerne verwendet. Meistens in einer plakativen Form, die Wildheit und Rohheit in einer vermeintlich archaischen Klangsprache vereint. So etwa in Erwin Schulhoffs „Ogelala“-Ballett, das teilweise ganz auf Melodieinstrumente verzichtet, oder in der stürmischen Orchesterfantasie „Die Nacht der Maya“ des Mexikaners Silvestre Revueltas, die mit ihrer ekstatischen Rauschhaftigkeit fast schon die Wildheit von Strawinskys „Sacre“ übertrifft. Aber auch Barockkomponisten wie Henry Purcell oder Jean-Philippe Rameau hatten Spaß an der vermeintlichen Indianer-Archaik, wobei sie sich noch ganz auf ihre Fantasie verlassen mussten, da sie nie authentische Indianermusik gehört hatten. Und ob die lustigen Melodien in den Indianer-Musicals von Irving Berlin oder Kurt Weill noch etwas mit „echter“ Indianermusik zu tun haben, mag auch dahingestellt sein. WDR3 18.05 - 19.00Uhr WDR 3 Gutenbergs Welt Lesung "Weit weg! Exotische Reisen" Die Autonauten auf der Kosmobahn Eine zeitlose Reise Paris-Marseille Von Julio Cortázar HR2 18.05 - 19.00Uhr Die historische Aufnahme "Ernst Jünger im Gespräch mit Julien Hervier" (hr 1985) In den folgenden Wochen wiederholen wir in unserem Sommerprogramm ausgewählte Gespräche aus der Reihe „Der Dialog“, die im Hessischen Rundfunk in den 1970er und 1980er Jahren aufgenommen wurden. Wir beginnen mit einem Gespräch zwischen dem Schriftsteller Ernst Jünger, der 1895 in Heidelberg geboren wurde und 1998 starb. Jünger, der sich in seinen frühen Werken deutlich gegen die Weimarer Republik ausgesprochen hatte, wurde nicht nur durch Essays und phantastische Romane bekannt, sondern vor allem durch seine Kriegstagebücher „In Stahlgewittern“. In diesem Gespräch mit Julien Hervier, Professor für Komparatistik und Übersetzer und Herausgeber vieler Werke Ernst Jüngers ins Französische, erzählt Ernst Jünger aus seinem Leben. DRK 18.30 - 20.00Uhr Hörspiel / Kunststücke George Grosz: Hirnzirkus - Gedankenflüge Hörspiel aus Briefen, Texten und Gesängen Von George Grosz Bearbeitung: Michael Farin Komposition und Regie: Klaus Buhlert Ton: Alexander Brennecke Produktion: DLR Berlin 2004 George Grosz, "Gedankenjongleur, Gehirnsaltospringer und traurigster Mensch in Europa", emigrierte 1933 nach New York. info DRK 20.03 - 22.00Uhr Konzert Sommerliche Musiktage Hitzacker VERDO Konzertsaal Hitzacker Aufzeichnung vom 26.07.2014 Ferenc Farkas: Altungarische Tänze Maurice Ravel: Le Tombeau de Couperin Jacques Ibert: Trois pièces brèves Luciano Berio: Opus Number Zoo Dieter Ammann: Eine Minute für zwei Fanfaren für Horn solo Samuel Barber: Summer Music op. 31 Günter Raphael: Quartett op. 61 für vier Holzbläser "Ensemble Chabot" info ARD Radiofestival 2014 20.05 - 22.30Uhr Konzert Klavierfestival Ruhr: Konzert mit dem WDR-Sinfonieorchester Köln Marc-André Hamelin, Klavier Leitung: Andris Nelsons Musik von Richard Strauss: Symphonische Fantasie aus der Oper "Die Frau ohne Schatten" Burleske für Klavier und Orchester d-Moll Sinfonia domestica op. 53 (Aufnahme vom 11. Juni 2014 aus der Philharmonie Essen) Anschließend: Tage Alter Musik Herne - "Galantéries barbares" Ensemble "Pratum Integrum" Leitung: Pavel Serbin Virtuose Musik aus St. Petersburg und Moskau (Aufnahme vom 15. November 2013 aus dem Kulturzentrum) DLF 20.05 - 21.00Uhr Freistil "Spaß statt Zukunft" Jugendkultur im Deutschland der 90er-Jahre Von Meinhard Stark Regie: Nikolai von Koslowski Produktion: RBB/DLF 2011 info DLF 21.05 - 23.00Uhr Konzertdokument der Woche "Ensemble-Gesellschaft" ensemble recherche: Liebeslieder Das Neue Ensemble: 100 Jahre Harmonie Ensemble Resonanz: Heimat Streichquartett Aufnahmen vom 25.4.14 aus der Orangerie in Herrenhausen info Bayern2 21.05 - 22.00Uhr radioMitschnitt Internationales Klezmer Festival Fürth 2014 info Bayern2 22.05 - 22.30Uhr Nachtmix Eine Dekade, ein Album Die 50er: "Elvis Presley" von Elvis Presley Mit Noe Noack info ARD Radiofestival 22.30 - 00.00Uhr Das Thema "Digitale Revolution: Wie die Computer in unser Leben kamen" Von Oliver Buschek und Christian Schiffer info |