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Dienstag, 17. März 2015
"Von der Beharrlichkeit der Bewegung"
Porträt der deutsch-amerikanischen Komponistin Ursula Mamlok
Von Lydia Rilling
Die deutsch-amerikanische Komponistin Ursula Mamlok blickt im Alter von 92 Jahren auf ein beeindruckendes Werk zurück, das in Deutschland erst in jüngster Zeit entdeckt wird. Schon mit 12 Jahren begann Mamlok Kompositionsunterricht zu nehmen, bevor ihre Familie 1939 aus Deutschland flüchten musste und in Ecuador Zuflucht fand. Als 17-Jährige war sie immer noch derart entschlossen, Komposition zu studieren, dass sie sich allein von Ecuador nach New York durchschlug, wo sie den größten Teil ihres Lebens verbringen sollte. Heute ist sie eine der letzten Zeitzeuginnen der Welt der deutschen Emigranten um Stefan Wolpe in Manhattan, deren Einfluss auf die nordamerikanische Musik immer noch unterschätzt wird. Nach ihren Studien bei Roger Sessions, Wolpe und Ralph Shapey suchte Mamlok beharrlich ihren eigenen Platz in der Musikwelt und fand ihn über vier Jahrzehnte hinweg als Professorin an der Manhattan School of Music in New York. Mit 83 Jahren entschloss sie sich 2006 zu einem Neuanfang und siedelte in die Stadt über, aus der sie fast 70 Jahre zuvor hatte fliehen müssen. Bis heute hat sie ein umfangreiches ¿uvre geschaffen, das von großen Orchesterstücken, Klavierwerken und Kammermusik bis zu Vokalmusik reicht und die Komplexität der europäischen Moderne mit New Yorker Rigorosität verbindet. Lydia Rilling unternimmt Streifzüge durch Leben und Werk einer eigenwilligen wie kompromisslosen Künstlerin.
Von der Beharrlichkeit der Bewegung


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