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Sonntag, 19. April 2015
"Vom Lötkolben zur Meditation" Der US-amerikanische Pianist Herbie Hancock
Als er Anfang der 1960er Jahre auf der Szene auftauchte, hatte sich die Jazzszene wie eine offene Landschaft dargestellt: alle Wege standen dem jungen Pianisten mit dem Hang zur Elektrobastelei offen.
Im Grunde probierte Herbie Hancock die meisten dieser Wege aus und entschied sich dann, sich auf die asphaltierten zu beschränken. Im zweiten großen Quintett von Miles Davis profilierte sich Hancock als einer der Protagonisten einer permanenten Revolution des eigenen Klangs. Später half er, die Brücke zwischen avanciertem Jazz und der Vitalität des Rock zu schlagen und den Funk aus der Nische zu holen. Weitere zehn Jahre später belegte er die These, dass Jazz und Hiphop Früchte vom gleichen Baum sind. Über all die Jahre blieb Herbie Hancock dabei ein Musiker, der sich vom klassischen Solo-Rezital bis zur Zwiesprache mit dem iPad oder zur fetzigen Groove-Combo alle Wege so offen hält wie das spirituelle Feld, das er als Anhänger einer buddhistischen Lehre bestellt. Im Vorfeld seines 75. Geburtstags am 12. April hat Herbie Hancock eine Autobiographie veröffentlicht. Man muss lange suchen, um einen jüngeren 75-Jährigen zu finden. Herbie Hancock In Flac |