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Montag, 31. August 2015
Geschichtete Klänge und ganz viel Leidenschaft - die schottische Band The Twilight Sad
Von Paul Baskerville
Wenn man die Musik von The Twilight Sad hört, könnte man sich bildlich vorstellen, wie Nebelschwaden gespenstisch durch einsame Moorgebiete ziehen, schwermütig, aber doch romantisch. Typisch schottisch eben. Die Band stammt aus der Kleinstadt Kilysyth zwischen Glasgow und Stirling, tatsächlich von Marschland umgeben. The Twilight Sad existiert seit 2003 und hat mittlerweile vier Alben gemacht. Ihre Platten haben immer beschwörende Titel: Das Debütalbum hieß 'Fourteen autumns and fifteen winters'. Das neue Werk trägt den Titel 'Nobody wants to be here and nobody wants to leave'. Die Texte von Sänger James Graham erzählen immer Geschichten. Er singt sie mit einem hinreißenden, stark schottischen Akzent. Graham spielt kein Instrument und kann keine Noten lesen. Er beschränkt sich stattdessen auf sein Handwerk: Gesang und Wörter eben. Graham beschreibt die Musik von The Twilight Sad als "Folk mit Schicht um Schicht rumpelndem Getöse über die Melodien". Vermittelt das einen guten Eindruck von der Musik? Sänger/Songschreiber wie Leonard Cohen sind genauso sehr ein Vorbild für The Twilight Sad wie die Industrial Band Cabaret Voltaire oder Krautrockgruppen wie Can. Das hört sich nach schwerer Kost an. Eigentlich aber nicht. Die Lieder sind so sensibel, dass die Lärmkulisse gar nicht wirklich als Krach empfunden wird. So gesehen ist The Twilight Sad eigentlich eine ganz normale leidenschaftliche, schottische Rockband. The Twilight Sad |