radiohörer - der blog für radiofans
Mittwoch, 2. September 2015
25. TFF Rudolstadt: "Pedro Caldeira Cabral Trio"
Stadtkirche St. Andreas
Aufzeichnung vom 05.07.2015
Die Guitarra Portuguesa kennt man hierzulande hauptsächlich vom Fado. Ihr heller, metallen-vibrierender Klang, irgendwo zwischen Bouzouki, Mandoline und 12-saitiger Gitarre, macht sich gut im Kontext dieser eher traurig-melancholischen Musik. Dabei lebt die Guitarra Portuguesa in ihrem Heimatland ein exponiertes Eigenleben und gilt für viele portugiesische Musiker als das portugiesische Instrument schlechthin. Als einer ihrer bekanntesten Virtuosen gilt der 2004 verstorbene Carlos Paredes, der in seinen folkloristisch geprägten Kompositionen - darunter auch Lieder für die 'Königin des Fado' Amália Rodrigez - die spieltechnischen Möglichkeiten des Instrumentes virtuos und ausgesprochen klangschön ausgelotet und zahlreiche spieltechnische Referenzaufnahmen hinterlassen hat. Nicht zu Unrecht gilt Pedro Caldeira Cabral als sein Erbe. Und das nicht nur wegen Cabrals atemberaubender Spieltechnik auf der Guitarra Portuguesa. Pedro Caldeira Cabral kommt von der Alten Musik. Ein Musikologe und Festivalleiter, der neben Laute und Viola noch andere Instrumente, vor allem aus Renaissance und Mittelalter, studierte. Sein Verdienst für die Portugiesische Gitarre besteht nicht nur darin, dass er 1999 die erste wissenschaftliche Abhandlung über die Portugiesische Gitarre und ihre Geschichte in einem Buch veröffentlicht hat. Er erweiterte auch das Solorepertoire des Instrumentes mit Transkriptionen von Werken Bachs, Weiss’, Scarlattis u.a. In seinem mit Bass, Konzert- und Portugiesischer Gitarre besetzten Trio präsentierte er beim 25. TFF in Rudolstadt einen interessanten Querschnitt durch sein Repertoire.
Pedro Caldeira Cabral Trio