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Dienstag, 27. Oktober 2015
"Fleiß und Industrie" Jazz und die Klangwelt der Maschinen
Von Harry Lachner
Digitale Musikprogramme, die Erfindung und Verbreitung des Samplers haben es sehr einfach gemacht: Brauchten die Komponisten der Musique Concrète noch kilometerweise Bandmaterial und einen Maschinenpark an elektronischen Gerätschaften, lässt sich heute jeder beliebige Klang speichern und manipulieren. Die Möglichkeiten sind nahezu unendlich. Es scheint daher auf den ersten Blick paradox, dass Musiker und Komponisten gerade mit den Klängen industrieller Maschinen arbeiten - wie etwa Annie Gosfield oder zuletzt Mathias Delplanque, Attilio Novellino und Saverio Rosi; dass mit Computerprogrammen Assoziationen an eine scheinbar vergangene Welt geweckt werden, die von der Mechanik dominiert wurde: virtuelle Maschinenmusik ohne jeden nostalgischen Anstrich. Vielmehr wird hier noch einmal die Körperlichkeit der Musik, werden die insistierenden Rhythmen beschworen, die den Körper im industriellen Zeitalter ("Modern Times") formten und beherrschten. Playlist Fleiß und Industrie nach hören in Flac nach hören |