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Freitag, 29. Januar 2016
"Klänge aus dem Traumland" Ein Porträt des englischen Pianisten und Komponisten Elliot Galvin
Von Karsten Mützelfeldt
Gute, sehr gute Jazzmusiker gibt es viele. Dabei wird das Prädikat 'genial' immer wieder allzu vorschnell verwendet. Von einem Genius zu sprechen, trauen sich die Medien nicht so schnell - im Zusammenhang mit Elliot Galvin jedoch fällt dieses Wort verdächtig häufig. Und so ist es an der Zeit, sich auf die Spuren dieses mit so vielen Vorschusslorbeeren zum Geheimtipp Erkorenen zu machen. Schon zu Studienzeiten am Londoner Trinity College of Music sprachen die Lehrkräfte von einem neuen Talent, wie es nur alle ein, zwei Dekaden auftauche. Was Galvins pianistische und kompositorische Intelligenz, eine bis ins Surreale reichende Kreativität, Spielwitz, politisches Bewusstsein und einen respektvoll-respektlosen Umgang mit der Tradition angeht, wurde er mehrfach mit Django Bates verglichen. Der mit Humor und verrückten Ideen Gesegnete steht für eine junge Generation von Jazzmusikern, die mit Unterschiedlichstem aufgewachsen ist, sich ungeniert am übervollen Buffet aller Stile und Nicht-Stile bedient und daraus eine eigene Ästhetik formt. Doch Elliot Galvin geht noch weiter: Neben seinem brillanten Trio und EGG (der Elliot Galvin Group) pflegt der mittlerweile mit Kompositionspreisen und Auftragskompositionen überhäufte Mittzwanziger Projekte, in denen er die Klangkunst mit Künsten wie Film, Poesie und Tanz vereint. Zu den vielen Aktivitäten zählt auch seine Arbeit in dem von ihm mitgegründeten Londoner Chaos Collective. Frischer Wind von der Insel, der gerade unseren Kontinentalohren nur gut tut … Klänge aus dem Traumland |