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Samstag, 12. März 2016
"Rasender Stillstand" Jazzmusiker erkunden das Geheimnis der Gnawa
mit Harry Lachner
Back to the roots: Ende der Sechziger Jahre machten sich amerikanische Jazzmusiker auf, die mehr oder weniger imaginierten Ursprünge ihrer Musik in Afrika aufzuspüren und in ihre eigenen Konzepte einzubinden. Dabei offenbarte sich aber weniger eine Gemeinsamkeit, als vielmehr die große Differenz zwischen Ritual und Freiheit. Nach den mehr oder weniger gescheiterten Begegnungen mit nordafrikanischen Tuareg-Musikern - namentlich den Master Musicians of Jajouka - wandten sich Jazzmusiker wie der Saxophonist Archie Shepp einer anderen Form traditioneller Musik dieser Region zu: den Ritualen der marokkanischen Gnawa. In ihrer Musik sind die Bezüge zum Blues, zum 'Call-and-Response'-Schema deutlicher. Und diese rhythmisch prägnante Musik bietet größere Räume, zwischen denen sich die freie Improvisation der Jazzmusiker entfalten kann. Der Saxophonist Pharoah Sanders sowie der Pianist Randy Weston fanden hier zu einer musikalischen Form, die in ihrer Stringenz und ihrer gleichzeitigen Offenheit weit entfernt von bloßem Gefälligkeits-Exotismus ist. Einer der Gründe für das Gelingen dieser Zusammenarbeit mag auch darin liegen, dass Musiker wie Randy Weston die Essenz der Gnawa-Musik im Bereich ihrer Spiritualität finden. playlist rasender stillstand (pdf, 30 KB) Rasender Stillstand In Flac |