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Freitag, 15. April 2016
"Musik aus der Wunderkammer" Der Londoner Multi-Instrumentalist Jacob Collier
Von Thomas Loewner
Jacob Collier ist ein besonderes Phänomen der aktuellen Jazzszene: Obwohl der 21-jährige Londoner noch keine CD veröffentlicht, geschweige denn einen Plattenvertrag unterschrieben hat, bekommt er Zuspruch und Unterstützung von höchster Seite. Musiker wie Pat Metheny, Chick Corea oder Peter Erskine überbieten sich gegenseitig mit ihren Lobeshymnen und kein Geringerer als Quincy Jones kümmert sich seit einiger Zeit um das Management von Collier. Erlangt hat er diese Aufmerksamkeit mit YouTube-Videos, die er seit einigen Jahren bei sich zu Hause in London produziert. Genauer gesagt in einem Zimmer, das bis zum Rand gefüllt ist mit Musik-Equipment: Piano, Keyboards, diverse Gitarren, Bässe, Perkussioninstrumente und Computer. Jacob Collier spielt all diese Instrumente selbst, wenn er seine Videos aufnimmt. Das Verblüffende daran ist die Perfektion, mit der dies tut. Ob harmonisch raffinierte Piano-Voicings, funky Bassläufe, präzise Drumgrooves oder ausgeklügelte mehrstimmige Gesangsarrangements - Jacob Collier schüttelt all dies nur so aus dem Ärmel. Um das Ganze angemessen zu visualisieren, verwendet Collier In seinen Videos die Split-Screen-Technik. So entstehen regelmäßig Clips, in denen Collier bekannten Songs wie etwa Stevie Wonders 'Don't you worry 'bout a thing' auf so mitreißende wie überraschende Weise seinen ganz eigenen Stempel aufdrückt. Jacob Collier |