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Sonntag, 29. Mai 2016
Erik Satie zum 150. Geburtstag: "Zeitloser Klang-Asket" Von Sven Ahnert
Satie, der Autodidakt mit schottisch-französischen Wurzeln, pfiff auf die Etikette des Musikbetriebs und wurde zur kauzig-genialen Gallionsfigur der Moderne, ohne deren Mentor zu sein.
Er spielte Klavier in den Cabarets von Montmartre, verkehrte in esoterischen Kreisen der Rosenkreuzer, pendelte zwischen den feinen Pariser Kunstsalons und Avantgardezirkeln. Sein dadaistisches Musiktheater "Parade" entfachte einen Skandal. Satie suchte nach Einfachheit und Klarheit, notierte seine Partituren mit kalligrafischer Genauigkeit und wollte sich vom Ballast der Virtuosität befreien. Dabei entstand zeitlos schöne Musik: die "Gymnopédies" und "Gnossiennes", aber auch Irritierendes wie seine repetitiven "Vexations", die John Cage erstmals 1963 zur Aufführung brachte. Namhafte Interpreten wie Reinbert de Leeuw und Jean-Pierre Armengaud sprechen über Satie's Klavierwerk, über die Kunst der Langsamkeit und die Schönheit einfacher Klarheit. Sie hat auch der Akkordeonist Teodoro Anzellotti auf sein Instrument übertragen. Zeitloser Klang-Asket |