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Sonntag, 3. Juli 2016
"Die ganze Welt auf einer Saite" Erinnerungen an den brasilianischen Perkussionisten Nana Vasconcelos
Von Harry Lachner
Man konnte ihm in vielen Kontexten begegnen: im Ethno-Jazz-Trio Codona, im Duo mit dem Gitarristen Egberto Gismonti, im Rahmen brasilianischer Popmusik, auf Alben von Gato Barbieri, Pat Metheny oder den Talking Heads. Kaum ein musikalisches Genre, das der Perkussionist Vasconcelos mit seinen Klängen, seinen Rhythmen nicht zu bereichern wusste. Ein universeller Musiker also, der seine unverkennbare eigene Sprache in jedem Kontext behauptete. Sein Hauptinstrument war der einsaitige Musikbogen Berimbau, den er so virtuos, so klangfarbenreich und nuanciert wie kein anderer beherrschte. Das Verdienst von Nana Vasconcelos war, das Instrument aus der archaischen Klangwelt der Folklore in die improvisierte Musik überführt und entscheidend an der Öffnung des Jazz gegenüber ethnischer Musik mitgewirkt zu haben. Vasconcelos starb am 9. März im Alter von 71 Jahren an den Folgen einer Krebserkrankung. Nana Vasconcelos |