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Mittwoch, 12. Oktober 2016
"Mission: Possible!" Die Kultur-Visionen des panamaischen Pianisten Danilo Perez
Von Karsten Mützelfeldt
Man kennt ihn als herausragenden Pianisten, als sensiblen Gestalter eines intellektuell geprägten und auf Tanzbarkeit verzichtenden Latinjazz, als Begleiter von Dizzy Gillespie und Paquito D’Rivera und vor allem als Mitglied des Wayne Shorter Quartetts. Weit weniger bekannt ist, dass Danilo Perez zu den kulturpolitisch engagiertesten Persönlichkeiten des Jazz zählt. Der heute Fünfzigjährige arbeitet für Organisationen wie UNESCO und UNICEF und wurde zum offiziellen Kulturbotschafter Panamas ernannt. In seinem Geburtsland hat Pérez ein mittlerweile renommiertes Festival und einen nach ihm benannten Jazzclub gegründet und setzt sich im Rahmen der Fundación Danilo Pérez für die musikpädagogische Erziehung von Kindern ein. Vor fünf Jahren etablierte der inzwischen in Boston lebende Musiker das Global Jazz Institute am Berklee College of Music - Ergänzung und gleichsam Alternative zum üblichen Lern- und Lehr-Betrieb: Ausgehend von einem ganzheitlichen Verständnis geht es nicht nur darum, Brücken zu anderen kreativen Ausdrucksformen zu schlagen, sondern auch gesellschaftliches und ökologisches Bewusstsein zu fördern. Das erklärte Ziel ist ein von humanistischen Werten geprägter Musikertypus, der aus einer sozialen Verantwortung heraus die verbindende Kraft des Jazz begreift und nutzt. Auch auf seinen eigenen Alben geht es Danilo Perez immer wieder um multikulturelles Denken und das Herausarbeiten von Gemeinsamkeiten. Nicht von ungefähr ist für ihn Panama als Schnittpunkt von Nord- und Südamerika und nicht zuletzt der Panamakanal von großer symbolischer Bedeutung: als Metapher für das Verbindende. Danilo Perez |