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Dienstag, 29. November 2016
"Melodien für Generationen" Porträt des Klarinettisten Rolf Kühn
Von Thomas Loewner
Bei einem Porträt eines Jazzmusikers, dessen Karriere vor exakt 70 Jahren begonnen hat, könnte man fast meinen, es handele sich um einen Nachruf. Doch im Falle von Rolf Kühn ist diese Vermutung weit gefehlt: Der Klarinettist aus Berlin feierte in diesem Herbst seinen 87. Geburtstag, ist bei bester Gesundheit und auch musikalisch noch überaus aktiv. Angefangen hatte alles 1946, als Kühn eine Stelle beim Rundfunk-Tanzorchester Leipzig antrat. In den nächsten zehn Jahren etablierte er sich als einer der führenden Jazzklarinettisten Europas. Doch damit nicht genug: Ab 1956 lebte Kühn in New York und eroberte auch die amerikanische Szene, etwa als Mitglied der Bands von Benny Goodman und Tommy Dorsey. Nach sechs Jahren entschied er sich trotzdem für die Rückkehr nach Deutschland. Seitdem hat er sich auch einen Namen als Filmkomponist, Dirigent oder musikalischer Leiter renommierter Theaterhäuser gemacht. Dem Jazz ist Rolf Kühn in all den Jahren trotzdem treu geblieben. Wie sehr er sich dabei musikalisch bis heute stets auf der Höhe der Zeit bewegt, zeigt er seit einigen Jahren im Quartett mit drei der eigenwilligsten Protagonisten der aktuellen Berliner Szene: Gitarrist Ronny Graupe, Kontrabassist Johannes Fink und Christian Lillinger am Schlagzeug. Rolf Kühn |