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Mittwoch, 5. April 2017
"Absolutely Sweet Mary" Konzertmitschnitt vom 3. Februar 2017, aus dem Speicher, Leer
Bob Dylan - instrumental? Angesichts des Song-Werkes eines frisch gebackenen Literatur-Nobelpreisträgers erscheint das wie ein Sakrileg. Absolutely Sweet Marie haben konsequenterweise gleich ihre Band nach einem Dylan-Song benannt.
Nun sind die Berliner nicht die erste Jazzformation, die Dylan covert. Doch bis dato gab es keine, die sich komplett dem Schaffen der Songwriter-Ikone verschrieben hat. Schon seit einigen Jahren arrangieren Steffen Faul, Alexander Beierbach, Matthias Müller und Max Andrzejewski Dylan-Stücke für Trompete, Tenorsax, Posaune und Schlagzeug. Alle vier gehören zur vielseitig umtriebigen Jazzszene Berlins und sind auch in andere Gruppen bzw. Projekte verstrickt.
Erstaunliche Vielseitigkeit

Die Fäden in der Hand hält Saxophonist Beierbach. Der gebürtige Stuttgarter lebt seit 2002 an der Spree. Er betreibt mit Tiger Moon Records auch ein eigenes Label. Auf dem sind bis dato zwei Alben von Absolutely Sweet Marie erschienen. Aktuell ist "Another Side Of Blonde On Blonde", eine Stück-für-Stück-Interpretation der klassischen "Blonde On Blonde"-Doppel-LP von 1966 in Original-Reihenfolge.

Die kleine Brass-Band legt dabei eine erstaunliche Vielseitigkeit an den Tag. Von der frei nachempfundenen Ballade über angeschrägte Kollektivpassagen bis zum treibenden Bluesrock-Shuffle reicht die Palette. Bestechend ist, wie das Quartett immer neue Wege findet, den Charakter und den Geist der Dylan-Vorlagen einschließlich Texten in einen schlüssigen instrumentalen Jazz-Ausdruck zu überführen. Hohe Interpretationskunst – die auch noch Hörspaß bereitet!
Absolutely Sweet Mary


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