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Samstag, 20. Mai 2017
"Black Miracle" "Erinnerungen an den Saxofonisten Joe Henderson" Mit Karl Lippegaus
Sein später Weltruhm überraschte ihn zwar, aber er nahm ihn gelassen und hielt weiter den seit Beginn der sechziger Jahre angesteuerten Kurs. Joe Henderson war so wie der Sound, der aus seinem geliebten alten Tenorsaxofon drang: einfühlsam, beseelt, erfinderisch und klischeefrei.
Mit Karl Lippegaus Wer sich mit seinem vier Dekaden umspannenden Werk beschäftigt, wird den Jazz erleben wie die schillernden Farben des Regenbogens. In rascher Folge entstanden die ersten Platten für Blue Note Records, heute allesamt Klassiker. Seine Sessions mit Kenny Dorham, Grant Green, Andrew Hill, Bobby Hutcherson und Horace Silver injizierten dem Jazz jenes Blues- und Soul-Feeling, das wie eine Frischzellenkur wirkte. Viele Alben erlangten Kultstatus - wie etwa "Unity" mit dem Organisten Larry Young. 1966 begann dann mit "Mode for Joe" die grandiose Serie von Henderson-Alben, ein Jahr später unterschrieb der 30-jährige Tenorsaxofonist einen langfristigen Vertrag bei Milestone Records und wurde ein herausragender Solist der fulminanten Thad Jones - Mel Lewis Band. Die Zeichen der Zeit reflektierten Henderson-Stücke wie "Power to the People", "Afro-Centric", "In Pursuit of Blackness" oder "Black Miracle". Doch bewaffnet als radikaler Black Panther war dieser überaus tolerante Künstler mit seiner sanften Stimme kaum vorstellbar. Vielmehr war es die von dem Poeten Aimé Cesaire oft beschworene Négritude, das Bekenntnis zu den afrikanischen Wurzeln, die seine Kunst prägte. http://xb187.xb1.serverdomain.org/radio/musik/Lippegaus_BlackMiracle_Henderson.mp3 |