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Samstag, 20. Mai 2017
"Männer führen Regie, Frauen heulen am Set" Über Frauen im Filmgeschäft
Sie ist derzeit der Star unter den deutschen Regisseurinnen: Maren Ade. Mit ihrer Tragikomödie "Toni Erdmann" feiert sie international Erfolge. Der Film begeisterte vergangenes Jahr Publikum und Kritiker bei den Filmfestspielen in Cannes, wurde als bester europäischer Film ausgezeichnet und war für den Oscar nominiert.
Von Kathrin Grünhoff und Katharina Mutz

Die Verleihrechte wurden in 55 Länder verkauft. Im Januar wurde Maren Ade mit dem bayerischen Filmpreis für die beste Regie ausgezeichnet. Doch sie war nicht die einzige. Den Preis bekam außerdem Maria Schrader. Und Franziska Meletzky. Und Marie Noëlle. Und Nicolette Krebitz. Ein Preis - fünf Frauen. Eine kontroverse Entscheidung: Einerseits ein schönes Signal, ein Zeichen dafür, dass Filmkunst auch weiblich ist. Andererseits: Hätte man sich auch fünf Männer einen Preis teilen lassen? Frauen, die Regie führen, sind in Deutschland immer noch eine Seltenheit. Zwar sind schon
jetzt 40 Prozent der Studierenden an Filmhochschulen weiblich. Doch nur ein Bruchteil von ihnen landet danach tatsächlich im Filmgeschäft: Von allen programmfüllenden Spielfilmen und Dokumentarfilmen, die in Deutschland zwischen 2011 und 2015 uraufgeführt wurden, führte in gerade einmal 22 % der Fälle eine Frau alleinverantwortlich Regie. Denn Regisseurinnen müssen auch heute noch gegen eine Menge Vorurteile ankämpfen: Angeblich schreien Frauen am Set entweder hysterisch herum oder fangen an zu heulen. Angeblich können sie sich nicht wirklich aufs Geschäft konzentrieren - zumindest wenn sie Kinder haben. Angeblich können sie mit Druck und einem hohen Budget schlechter umgehen als Männer. Warum gibt es so wenige Frauen in Berufen hinter der Kamera? Mit welchen Hürden haben Regisseurinnen, Kamerafrauen und Produzentinnen zu kämpfen? Und: Wie könnte man die
Situation verändern? Diese Fragen will der Generator "Männer führen Regie - Frauen heulen am Set" beantworten. Für die Sendung haben die Autorinnen Kathi Grünhoff und Katharina Mutz unter anderem mit den Regisseurinnen Julia von Heinz und Sabine Derflinger gesprochen, mit dem Vorstandsvorsitzenden der Produktions- und Verleihfirma Constantin Film Martin Moszkowicz, mit der Kamerafrau Daniela Knapp und der Produzentin
Regina Ziegler. Sie alle diskutieren auch über die Frage: Würde eine Frauenquote, wie sie etwa der Verein "Pro Quote Regie" fordert, helfen?
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© Bayern 2, Zündfunk Generator, 14.5.2017


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