radiohörer - der blog für radiofans | |||
|
Samstag, 8. August 2015
Berthold Seliger plädiert für die Abschaffung des gebührenfinanzierten Staatsfernsehens
©Reinhard Jellen (Heise.de/Telepolis)
Das öffentlich-rechtliche Fernsehen hat 2014 durch den Rundfunkbeitrag über 8 Milliarden Euro eingenommen. Nach Meinung von Berthold Seliger kommen ARD und ZDF mit diesem Geld aber nicht ihrem staatlich verankerten Bildungs- und Informationsauftrag nach, sondern produzieren und senden niveaulose Unterhaltung und staatspropagandistische Berichterstattung. In seinem neuen Buch I Have A Stream plädiert er deshalb für ein Ende der teuren Kitschfabriken. Interview Teil 1 Interview Teil 2 Interview Teil 3 link (0 Kommentare) kommentieren Dienstag, 11. November 2014
Die Geschichte um den Rundfunk in Deutschland und was Moritz Eggert damit zu schaffen hat.
Moritz Eggert ist ein deutscher Komponist und Pianist, der für seine Werke und als Pianist mehrfach ausgezeichnet wurde. Eine der wichtigsten Stimmen unter den zeitgenössischen Komponisten in Deutschland. Ein hellwacher Geist, der immer auf der Höhe unserer Zeit ist, streitbar und der für den einen oder anderen offenen Brief bekannt ist. "Offener Brief an Katharina Wagner Über Geschmack lässt sich sicherlich streiten ... ..
Das alles ist nach zu lesen im BAD BLOG OF MUSICK. Hier findet ihr auch den offenen Brief an Tom Buhrow. "Lieber Tom Buhrow,offener brief an tom buhrow (pdf, 68 KB) Kompletter Brief als PDF Und dann auch gleich die Antwort von Tom Buhrow. "Lieber Moritz Eggert,antwort von tom buhrow (pdf, 32 KB) Kompletter Brief als PDF. Ich danke Moritz Eggert für die Erlaubnis, diese Briefe zu veröffentlichen. Ihr seht also, die Geschichte um den Rundfunk in Deutschland geht weiter ... Was denkt ihr dazu ? link (0 Kommentare) kommentieren Montag, 8. September 2014
Der Rundfunk .... wird zum Dauerthema .... bestimmt !
Hallo zusammen!
Beim lesen des 'Megaphone' von Hans-Jürgen Linke, war es mir schon so, als hätte ich ähnliches schon gelesen. Und diese Erinnerung daran, hat mich nicht getäuscht. Es sind die Texte von Frau Christine Lemke-Matwey die sie in 'Die Zeit' veröffentlicht hat. Diese gingen auch durch die Medien und haben (natürlich) nichts von ihrer Brisanz verloren und haben, gerüchteweise, auch zu Ihrer Entlassung aus dem WDR geführt. Merke: mit Kritik umgehen ist nicht unbedingt die Stärke der Rundfunkanstalten. Im übrigen werden meine Anfragen an den DLF /DRK mittlerweile nicht mehr beantwortet ... Nur mal so .... link (0 Kommentare) kommentieren Montag, 8. September 2014
"Ohne Mozart?" von Christine Lemke-Matwey
© Die Zeit Nr. 19/2014 Reformen, Fusionen, Frequenzen: Die öffentlich-rechtlichen Radiomacher verspielen die Zukunft der klassischen Musik.
Fangen wir im Westen an, bei Tom Buhrow, dem Mann "mit dem Liftboy-Lächeln". 55, steile ARD-Karriere, Moderator der Tagesthemen und seit Juli 2013 Intendant des WDR. Buhrow ist Bob-Dylan-Fan, spielt E-Gitarre und hat dem WDR einen knallharten Sparkurs verordnet. Knallhart unterstützen soll ihn dabei ab 1. Mai Valerie Weber, seine neue Hörfunkdirektorin: 48, Privatradiokarriere, zuletzt Geschäftsführerin von Antenne Bayern (mit vier Millionen Hörern täglich die erfolgreichste deutsche Radiowelle). Weber wird sich mit der so fantasielos gemachten wie instinktlos vermittelten Reform des Klassik-gestützten Senders WDR3 von 2012 befassen müssen. Damals hagelte es Proteste. WDR3 hören täglich 1,8 Prozent der Bevölkerung in NRW, 290 000 Menschen. Das ist nicht toll, aber stabil. Weiter südlich blickt die Kulturwelle SWR2 mit 2 Prozent Marktanteil zwar auf eine etwas bessere Quote, seit aber Peter Boudgoust, 59 und Jurist, in Stuttgart agiert, haben sich die Aussichten für die Kultur eklatant verschlechtert. weiter lesen ... link (0 Kommentare) kommentieren "Klassik ohne Radio" von Christine Lemke-Matwey
© Die Zeit Nr. 27/2014 Die ARD-Rundfunkanstalten müssen sparen. Wo tun sie es zuerst? Bei der Kultur, klar. Oder ist das nur Einbildung, die alte Verschwörungstheorie? Auf Spurensuche zwischen dem Programmauftrag und der Massentauglichkeit eines geliebten Mediums im digitalen Zeitalter.
Um es vorauszuschicken: Ich liebe das Radio. Ich verdanke ihm meine Erweckung zur klassischen Musik und, über ein paar Ecken, auch meinen Beruf. Ich liebe das Radio, weil es so klug, schnell, lebendig und nah dran sein kann an der Kunst und am Leben wie kein zweites Medium. Ich liebe das Radio, weil es meine Augen schont. Ich liebe das Radio, weil es mir ein Stück Heimat bietet, fast ganz gleich wo. Kein Morgen ohne Radio, wenige Abende. Und ich liebe das Radio auch, weil es für mich, die ich gelegentlich für Rundfunkanstalten arbeite, kaum eine aufregendere sinnlich-performative Erfahrung gibt als die, am Mikrofon zu sitzen und gemeinsam mit "meinem" Publikum Musik zu hören. Gerade in Zeiten medialen Wandels, um es weniger persönlich zu fassen, in denen es Bekenntnisse braucht, um starke Weichen zu stellen, sollte das Radio der erste Spiegel der Gesellschaft sein, ihr feinnervigster Seismograf. Ist es das noch? Es gibt Symptome dafür, dass die breite gesellschaftliche Akzeptanz des öffentlich-rechtlichen Rundfunks schwindet. Der Umgang mit Kritik und Protesten scheint zu dieser Entwicklung ebenso beigetragen zu haben wie der seit etwa zehn Jahren schwelende Streit um den Zuschnitt des kulturellen Angebots. Die "Einschläge", wie Christian Höppner sich ausdrückt, der Generalsekretär des Deutschen Musikrats, die das System infrage stellten, kämen "in immer dichterer Folge immer näher". Die Orchesterfusion beim SWR, das Verschwinden von BR-Klassik aus dem UKW-Netz zugunsten des Jugendsenders PULS, der Rotstift, der über allen und allem kreist – dies lege in der Summe eine "Erosion des Selbstverständnisses" nahe. Wenn es so weitergehe, ruft Höppner ins Handy, wenn die Radiomacher nur daran dächten, die Nachfrage zu decken und nicht auch zu wecken, selbstbewusst, mutig, kreativ, "dann steht mittelfristig die Zukunft auf dem Spiel". weiter lesen ... link (0 Kommentare) kommentieren Montag, 1. September 2014
Megaphone von Hans-Jürgen Linke ©(Jazzthetik 9/10 2014)
Jetzt auch Frankreich, das manchen während der letzten Jahre wie ein Rückzugsort des alten Europa erschienen war. Der neue Hörfunkdirektor von Radio France, Mathieu Gallet, war angetreten mit dem verdächtigen Slogan „Mehr Musik, weniger Musikwissenschaft“. Das im Laufe der Zeit ohnehin schon gefledderte Jazzprogramm wurde noch einmal drastisch gekürzt, der langjährige Redakteur des Bureau de Jazz, Xavier Prévost, darf keine Konzerte mehr organisieren und wird sowieso demnächst aus Altersgründen entlassen.
Nicht unmittelbar, aber mittelbar damit in einem engen Zusammenhang wurde das Centre d’information du jazz geschlossen, ein öffentlich-rechtliches Musikinformationszentrum, das seine Infrastruktur mit dem Centre d‘information du rock et des variétés unter dem Dach der IRMA (Centre d’informations et de ressources pour les musiques actuelles) geteilt hat. Das IRMA konzentriert sich nunmehr auf die allgemeine Verwaltung der Ressourcen und hat spezialisierte Sparten-Informations-Abteilungen schließen müssen. Es geht aber bei all dem nicht um den Jazz. Das wäre zu viel der Feinde, zu viel der Ehre. Jazz ist ein kleines Minderheiten-Segment in der an Minderheiten-Segmenten nicht armen Welt des öffentlich-rechtlichen Hörfunks im alten Europa. Diese Welt ist eine Kampfzone geworden, auch in Deutschland. Zu den Tatsachen gehört hier inzwischen, dass Vertreter der Hochkultur – und der Jazz ist unbedingt dazuzurechnen – sowie die der Hörspiele, der E-Musik, überhaupt der inhaltlich ambitioniert oder konsistent konzipierten Programme und elaborierteren Wortbeiträge, sich in einigen Sendern schon wie eine bedrohte Minderheit fühlen. Dort, wo in diesen Rundfunksendern die Leute sitzen, die rechnen müssen (ob sie das wirklich können?), hat sich Ungeduld ausgebreitet. Eine Ungeduld, mit der darauf gewartet wird, dass die Hochkultur-Interessenvertreter in den Ruhestand verschwinden, damit sich das sogenannte Formatradio weiter ausbreiten kann, ohne dass es ständig zu öffentlichen Stellungnahmen und Aufbäumungen im Namen von Instanzen wie Qualitätsjournalismus und Kulturauftrag kommt. Die Chancen stehen nicht schlecht für die Kostensenker. Wer Worte wie Qualitätsjournalismus und Kulturauftrag im Munde führt und zum legitimierenden Anliegen des Rundfunks erklärt, ist heute in der Regel über 50. Ist die ganze Aufregung also nur ein Zeichen für den Generationenwechsel? Ist es wirklich so, dass die nachwachsende Generation Dudelfunk und Quotenradio vorzieht und Qualitätsjournalismus und den öffentlich-rechtlichen Kulturauftrag für überflüssig hält? megaphone hjlinke1 (pdf, 34 KB) Das komplette Megaphone zum weiterlesen ... ! Dienstag, 15. Juli 2014
„Le Jazz, c’est la vie!“
Stimmen einer Protestwelle in Frankreich von Karl Lippegaus
Köln, 13.7.2014 | Die Nachricht verbreitete sich wie ein Flächenbrand. Kaum war der neue Hörfunkdirektor von Radio France, Mathieu Gallet, im Amt, angetreten mit dem verdächtigen Slogan „mehr Musik, weniger Musikwissenschaft“, da wurde bekannt, dass das Jazzprogramm weiter drastisch gekürzt wird. Dass der langjährige Redakteur des ‚Bureau de Jazz‘, Xavier Prévost, keine Konzerte mehr organisieren darf. Und dass er sowieso demnächst entlassen wird. Kurz vorher wurde das Informationszentrum für Jazz (CIJ) geschlossen. Eine Welle der Empörung folgte, in nur drei Tagen kamen fast 3,000 Unterschriften zusammen. Sie zeigen ein ergreifendes Bild der Widersprüche, mit denen der international inzwischen hochangesehene Jazz aus Frankreich heute kämpfen muss. Ich denke, es ist auch für deutsche Jazzbegeisterte interessant, all diese Stimmen der Petition zu hören bzw. zu lesen; deshalb habe ich sie übersetzt und zu einer Collage montiert. weiter lesen ... zur Petition link (0 Kommentare) kommentieren |