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Samstag, 20. Mai 2017
Harry Lachner: Die Dinge zwischen den Saiten
Er war nicht der erste, der den Klang des Klaviers erweiterte, indem er die Saiten mit allerlei Gegenständen präparierte. Aber John Cage tat es in einigen seiner Kompositionen aus den 40er Jahren am konsequentesten. Über die Jahre haben auch Pianisten aus dem improvisierten Bereich diese Technik aufgegriffen - und sie zu einer gängigen Praxis der Verfremdung gemacht.
Mit Harry Lachner

Keith Tippett, Hauschka, Ulrike Haage oder Aki Takase nutzen diesen Kunstgriff, bei dem die unterschiedlichsten Gegenstände zum klingenden Einsatz kommen: Radiergummis, Holzblöcke, Nägel, Pingpong-Bälle, Metallketten und was immer sich zwischen und auf die Saiten platzieren lässt. Doch die Manipulationen des Instrumentes ist aber mehr als nur ein Spiel der Klänge, eine Erweiterung des Spektrums. Gerade das präparierte Klavier stellt die traditionellen Parameter, mit denen der Pianist bisher seine Individualität herausgestellt hatte, seine persönliche Anschlagskultur, von Grund auf infrage. Das Klavier selbst wird wieder zurückgeführt auf das, was es in seinem Wesen ist: ein Perkussionsinstrument.
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Swing easy! Jazz & Lyrik / Eine Collage von Karl Lippegaus ... Letzte Sendung ... !!!
Mit Richard Brautigan , Andy Emler, The Last Poets, Sarah Webster Fabio, Serge Gainsbourg, André Minvielle, Rinde Eckert, Steve Dalachinsky, Bukka White, Allen Ginsberg, Charles Bukowski, Robert Wyatt, Gottfried Benn, Ze Jam Afane, Jack Kerouac, John Cooper Clarke, Jayne Cortéz … und Peter Rühmkorf
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"Vom Monster lernen" Die Wunschmaschine des Marquis de Sade
"Um mich zu verstehen, muss man ein großer Philosoph sein: Ich bin ein Monster. Ein von der Natur ausgekotztes Monster, dazu bestimmt, an dem von ihr geforderten Werk der Zerstörung mitzuwirken."
Von Ulrich Bassenge

Donatien Alphonse Francois de Sade, wahlweise genannt der Göttliche Marquis, der Antichrist oder "ein Professor des Verbrechens und Höllendoktor des Materialismus“ (Horkheimer / Adorno), Häftling in der Bastille, entgeht nur um Haaresbreite der Guillotine des Jakobinerterrors, um bald darauf lebenslang hinter Gefängnis- und Irrenhausgitter zu wandern. An solch kalten und tristen Orten, nicht etwa im Boudoir, entsteht sein ausuferndes Oeuvre.
Ulrich Bassenge interessiert sich hier weniger für die serielle Pornographie des graphomanen Adligen als vielmehr für dessen misanthropische Philosophie, die Nietzsche um ein Jahrhundert vorwegnimmt: Gott ist tot, die Natur feindlich - nimm das, Rousseau! -, der Mensch böse. Es regiert die enthemmte Ökonomie - auch und gerade die des Begehrens.
Als penible Kartographie menschlicher Untiefen führt dieses Werk direkt zu Freud und den Surrealisten, verpasst zuvor der Schwarzen Romantik Swinburnes und Baudelaires eine giftige Injektion und entlädt sich in den Ekstasen Batailles nicht zum letzten Mal. Doch was bedeutet de Sade im Zeitalter von Feminismus und Poststrukturalismus?

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"Radikaler Individualismus" Der englische Komponist und Elektroniker Sam Salem
Eher beiläufig geriet Sam Salem in Berührung mit zeitgenössischer Musik. Sein Eindruck, davon nichts zu verstehen, bewegte ihn zu einem Kompositionsstudium.
Von Leonie Reineke

Heute ist er als Komponist, Elektroniker und Ensembleleiter aktiv und sucht dabei keineswegs Anschluss an ästhetische Strömungen oder etablierte Denkschulen. Im Gegenteil: Das Komponieren begreift er als Möglichkeit für radikalen Individualismus. "Ich habe die Regeln der elektroakustischen Musik nie respektiert", sagt Salem, "denn für mich ist sie kein Genre, sondern nur eine Präsentationsform - ohne stilistische Hierarchien oder dogmatische Begrenzungen". So bewegen sich seine Arbeiten in einer Grauzone zwischen Akusmatik, Klangkunst und Electronica, wobei er häufig Tonaufnahmen urbaner Räume in surreale akustische Landschaften überführt. Für SWR2 JetztMusik hat Leonie Reineke Sam Salem in London besucht.

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http://www.osamahsalem.co.uk





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Jef Neve 'Spirit Control' Live at Bimhuis 23.04.2017

Jef Neve: CD Presentation 'Spirit Control'
Jef Neve, Rhythm Section & String quartet:

Jef Neve: piano
Lennart Heyndels: bas
Jens Bouttery: drums/toys
Teus Nobel: trompet
Pauline Koning: viool
Cristina Constantinescu: viool
Steven De Roeck: altviool
Marlon Dek: cello

Flemish star pianist Jef Neve steps to the fore with his band, a string quartet and a new album, Spirit Control. ‘His compositions contain sublimely elaborate combustions’ (NRC).
Presentation: Koen Schouten
Recording: Jurre Wieman



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Aaron Parks Trio ft. Ben Street & Billy Hart Live At Bimhuis 30.4.2017

Aaron Parks Trio ft. Ben Street & Billy Hart

Aaron Parks piano, Ben Street bass, Billy Hart drums​
Pianist Aaron parks presents new ECM album Find the Way featuring double bassist Ben Street and master drummer Billy Hart, who played with Miles Davis.

Presentation: Vera Vingerhoeds
Recording: Philip ten Brink
Photo: Bill Douthart

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"Königreich der Dämmerung (1/2)" Hörspiel nach dem gleichnamigen Roman von Steven Uhly
Herbst 1944 in einer polnischen Kleinstadt. Die jüdische Widerstandskämpferin Margarita erschießt einen SS-Mann und findet Zuflucht bei dem volksdeutschen Ehepaar Kramer. Margarita gebiert eine Tochter, Lisa. Als Margarita auf der Flucht in den Westen stirbt, wächst Lisa im Nachkriegsdeutschland bei Marta Kramer als deren angebliche Enkelin auf.

Erst als junge Erwachsene entdeckt Lisa ihre jüdischen Wurzeln und verliebt sich in Shimon. Er ist der Sohn der Jüdin Anna Stirnweiss, die als junges Mädchen jahrelang von dem fanatischen SS-Obersturmbannführer Ranzner missbraucht und mit der letzten Vergewaltigung geschwängert wurde. Ranzner hatte in Polen den Völkermord an den Juden exekutiert.
»Königreich der Dämmerung« erzählt von Deutschen und Juden über drei Generationen und verschiedene Länder hinweg - von 1944 bis in die 1970er-Jahre.
Erster Teil: Der Schlächter von Turck

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Zweiter Teil: Eine neue Heimat

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Mit: Barbara Nüsse, Lena Stolze, Christian Redl, Hedi Kriegeskotte, Alexandra Henkel, Patricya Ziolkowska u. v. a.
Musik: Peter Kaizar
Hörspielbearbeitung und Regie: Leonhard Koppelmann
(Produktion: SWR 2017)

Steven Uhly, geboren 1964 in Köln, ist deutsch-bengalischer Abstammung. Er studierte Literatur, leitete ein Institut in Brasilien, übersetzt Lyrik und Prosa aus dem Spanischen, Portugiesischen und Englischen. 2010 erschien sein Debütroman »Mein Leben in Aspik«, für »Adams Fuge« (2011) wurde er mit dem Tukan-Preis ausgezeichnet. »Glückskind« (2012) wurde zum Bestseller und von Michael Verhoeven für die ARD verfilmt. »Königreich der Dämmerung« ist Uhlys vierter Roman. Zuletzt publizierte er 2015 unter dem Titel »Tagebuch« eine Auswahl von knapp 100 Gedichten aus dreißig Jahren.

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"Die graue staubige Straße" Von Ilona Jeismann und Peter Avar (47. Kriegsblindenpreis)
"Wirrwarr statt Musik" war am 28. Januar 1936 ein Artikel in der "Prawda" überschrieben. Gemeint war die Musik Schostakowitschs. Sein Stil wurde als unnatürlich, volksfremd, effektsüchtig und westlich verseucht gebrandmarkt. Der Komponist empfand die ideologischen Angriffe als Todesurteil und dachte an Selbstmord.
Zeugnis seiner Verzweiflung ist seine 10. Sinfonie. Schostakowitsch schrieb sie nach Stalins Tod 1953. Sie ist seine Abrechnung mit dem Diktator, der ihn mit Zuckerbrot und Peitsche züchtigen wollte. Sie ist aber auch ein musikalisches Dokument der Widersprüchlichkeiten im Leben des Komponisten.

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Die graue staubige Straße

Von Ilona Jeismann und Peter Avar

Mit Dieter Mann, Winfried Wagner, Klaus Manchen, Jürgen Hentsch, Lissy Tempelhof

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"Black Miracle" "Erinnerungen an den Saxofonisten Joe Henderson" Mit Karl Lippegaus
Sein später Weltruhm überraschte ihn zwar, aber er nahm ihn gelassen und hielt weiter den seit Beginn der sechziger Jahre angesteuerten Kurs. Joe Henderson war so wie der Sound, der aus seinem geliebten alten Tenorsaxofon drang: einfühlsam, beseelt, erfinderisch und klischeefrei.
Mit Karl Lippegaus

Wer sich mit seinem vier Dekaden umspannenden Werk beschäftigt, wird den Jazz erleben wie die schillernden Farben des Regenbogens.

In rascher Folge entstanden die ersten Platten für Blue Note Records, heute allesamt Klassiker. Seine Sessions mit Kenny Dorham, Grant Green, Andrew Hill, Bobby Hutcherson und Horace Silver injizierten dem Jazz jenes Blues- und Soul-Feeling, das wie eine Frischzellenkur wirkte. Viele Alben erlangten Kultstatus - wie etwa "Unity" mit dem Organisten Larry Young. 1966 begann dann mit "Mode for Joe" die grandiose Serie von Henderson-Alben, ein Jahr später unterschrieb der 30-jährige Tenorsaxofonist einen langfristigen Vertrag bei Milestone Records und wurde ein herausragender Solist der fulminanten Thad Jones - Mel Lewis Band.

Die Zeichen der Zeit reflektierten Henderson-Stücke wie "Power to the People", "Afro-Centric", "In Pursuit of Blackness" oder "Black Miracle". Doch bewaffnet als radikaler Black Panther war dieser überaus tolerante Künstler mit seiner sanften Stimme kaum vorstellbar. Vielmehr war es die von dem Poeten Aimé Cesaire oft beschworene Négritude, das Bekenntnis zu den afrikanischen Wurzeln, die seine Kunst prägte.
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Sonntag, 14. Mai 2017
Jazzfacts vom 11.5.2017
"JazzFacts" Neues von der Improvisierten Musik

Am Mikrofon: Karsten Mützelfeldt
Jazzfacts 11.5.2017

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