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Donnerstag, 2. Juli 2015
"Ken und der Zen" Zur Musik und Philosophie des Pianisten Kenny Werner
Von Karsten Mützelfeldt
"Perfection, 360 degrees of soul and science in one human being. My kind of musician". So äußerte sich Quincy Jones über ihn. Und nicht nur der Altmeister dürfte so denken: Kenny Werner gilt als musician's musician, jemand, der vor allem unter Seinesgleichen höchsten Respekt genießt. Die Zusammenarbeit und Aufnahmen u.a. mit Charles Mingus, Archie Shepp, dem Mel Lewis Orchestra, Toots Thielemans, Randy Brecker, Scott Colley und Joe Lovano haben seinen Ruf eines Weltklassepianisten untermauert. Sein seit 15 Jahren existierendes Trio mit dem deutschen Bassisten Johannes Weidenmueller und dem Schlagzeuger Ari Hoenig gehört zu den besten der Gattung. Für Aufsehen sorgte Kenny Werners 1996 veröffentlichtes Buch 'Effortless Mastery. Liberating The Master Musician Within'. Das Buch, das Philosophie und Praxisbezug vereint, gehört für Musikstudenten mittlerweile zur Standardliteratur. Es befasst sich mit Wegen, mentale Blockaden zu lösen, psychische und physische Verkrampfungen ganzheitlich abzubauen und der eigenen Kreativität freien Lauf zu verschaffen. Seine vieldiskutierte Methode, aber auch CD-Überschriften wie 'Institute of Higher Learning' oder 'No Beginning No End' verweisen auf Kenny Werners intensive Beschäftigung mit Zen- Buddhismus, Spiritualität und Meditation. Eines der Alben des heute 63-Jährigen lautet 'Lawn Chair Society', ein Titel, der klarmacht, dass der Pianist alles andere als ein Esoteriker ist, der sich in Realitätsflucht übt: "Wir sind eine Gartenstuhlgesellschaft, die nur auf Triviales fokussiert ist und keine Ahnung von den Problemen der restlichen Welt hat." Kenny Werner "Do it again!" Die lange Nacht der Coverversionen
In der kürzesten Nacht des Jahres verhandelt die Zündfunk-Redaktion wieder einmal das, was aus Pop alles werden kann. Denn: Coverversionen sind ja nicht nur Hommagen an große Songs, sondern auch Neu-Interpretationen, manchmal auch Neu-Erfindungen einer ursprünglichen Idee. Das kann durch Genre-Wechsel geschehen oder auch durch Verlagerung der Grund-Stimmung des Originals. Ob Plagiate ebenfalls als Coverversionen zu verhandeln sind, wird meist vor Gericht geklärt. All diese Aspekte (und vieles mehr) sind zu hören im langen Zündfunk-Special.
Do it again! komplette Sendung ! Playlist 1.Stunde Playlist 2.Stunde Playlist 3 Stunde Playlist 4.Stunde Mittwoch, 1. Juli 2015
"Bitte zeichne mir ein Schaf" Eine Lange Nacht über Antoine de Saint-Exupéry
Von Nikolaus Scholz
"Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar." Dieses Zitat aus dem Buch "Der kleine Prinz" stammt aus der Feder des französischen Piloten und gefeierten Kultautors Antoine de Saint-Exupéry, der im Juli 1944 in den Fluten des Mittelmeers abrupt seinen bis heute ungeklärten Tod fand. Erst im Jahr 2.000 wurden von Luc Vanrell, einem Marseiller Taucher und Unterwasserforscher, Teile der Maschine auf dem Grund des Mittelmeers geortet, im Herbst 2003 geborgen und 2004 als ein Teil jenes Fliegers identifiziert, den der französische Autor am Tag seines Verschwindens flog. Die mögliche Absturzursache - technisches Versagen, Abschuss oder Freitod - ist dennoch bis heute unklar. In seinem bewegten Leben arbeitete de Saint-Exupéry zumeist als Pilot - eine Erfahrung, die er auch literarisch verarbeitete. Als Autor versuchte er sich erstmals 1925 mit der Novelle "L’ Aviateur" ("Der Flieger"). Bereits sechs Jahre später erhielt er mit dem Roman "Vol de nuit" ("Nachtflug"), dessen Handlung um den tödlichen letzten Flug eines Piloten kreist, den renommierten französischen Literaturpreis Prix femina. 1943 - ein Jahr vor seinem Tod - erschien die mit eigenen Illustrationen versehene Erzählung "Der kleine Prinz" - das weltweit mehr als 80 Millionen Mal verkauft wurde. weiter lesen ... Bitte zeichne mir ein Schaf Samstag, 27. Juni 2015
"Dave Liebman's Lookout Farm"
Konzertmitschnitt vom 16. September 1974, Postaula, Bremen Der amerikanische Saxophonist spielte mit Musikergrößen wie Chick Corea und Joachim Kühn. 1974 trat er mit seiner eigenen Band im Rahmen seiner ersten Deutschland-Tournee in der Postaula Bremen auf und begeisterte mit seiner Formation das Publikum. Wir senden einen Ausschnitt aus dem Auftritt vom 16. September.
Als Saxophonist Dave Liebman mit "Lookout Farm" seine erste feste Band auf den Weg brachte, hatte er bereits reichlich Erfahrungen an der Seite zweier Giganten des zeitgenössischen Jazz gesammelt. In der Gruppe von Miles Davis stand der New Yorker im Zentrum furioser Electric-Jazz-Exkurse. Unter Drummer Elvin Jones spielte er akustischen Jazz in der Tradition John Coltranes. "Lookout Farm", ein Quartett mit Pianist Richie Beirach, Bassist Frank Tusa und Drummer Jeff Williams, führte beides zusammen. Das Debütalbum, das die Gruppe für das noch junge ECM-Label aus Deutschland aufnahm, wies den Leader als eine starke Persönlichkeit aus, der gleichwohl auf einen Teamgeist baut. In Bremen trat die Gruppe im Zuge ihrer ersten Deutschland-Tournee auf. Dave Liebman's Lookout Farm Samstag, 20. Juni 2015
Omar, Hildur Gudnadottirs "Surround-Cello"
Gestaltung: Susanna Niedermayr
Musik, Raum, Zeit, Bewegung, - das Zusammenspiel dieser vier Elemente hat Hildur Gudnadottir immer schon fasziniert. Seit einiger Zeit entwickelt sie nun gemeinsam mit dem Instrumentenbauer Hans Johannsson ein neues Instrument, Ómar, ein Art Surround-Cello mit eingebautem Filter-Chip und ohne eigenen Korpus, das mit den verschiedensten Resonanzkörpern verbunden werden kann. Hildur Gudnadottir Hildur Gudnadottir: Strokur / Fra / Birting / Heyr Himnasmidur / Baer / Heima / I hring / Rennur upp Til baka / Lidur / Torrek / Poka Ausführender/Ausführende: Hildur Gudnadottir Label: Touch TO:96 Urheber/Urheberin: Angel Titel: Naked Land Ausführender/Ausführende: Hildur Gudnadottir, Ilpo Väisänen, Dirk Dresselhaus, Lucio Capece Label: editions mego 163 Eine Lange Nacht über Ernst Jandl "zerbrochen sind die harmonischen krüge"
Von Heide und Rainer Schwocho
"Verbalkasper"! "Kulturrowdy"! So beschimpften Kritiker den Dichter Jandl in den 50er-Jahren. In den 60er-Jahren sprach Suhrkamp-Verleger Siegfried Unseld von dem "traurigen Fall eines Lyrikers ohne eigene Sprache". Nur zehn Jahre später waren Gedichte von Ernst Jandl Schulstoff im Deutschunterricht. Die Salzburger Nachrichten schreiben nach seinem Tod im Jahr 2000: "Ernst Jandl war der vermessendste Dichter, den Österreich hervorgebracht hat. Das denkt man, wenn man seine Stimme hört, dröhnend, polternd, durchdringend verschafft sie den Texten Gehör." Das ist das Besondere an ihm: Jandl hat das Experiment in die Sprache hineingelegt. Und er hat diese Sprache wie kaum ein anderer selbst zum Klingen gebracht. Und so wird in dieser 'Langen Nacht' seine Geschichte erzählt: als Experiment! Jandl hat Musik in die Sprache hineingelegt. Und so wird seine Geschichte erzählt: musikalisch! Jandl hat Unlogik in die Sprache gelegt. Und so wird seine Geschichte erzählt: unlogisch! Jandl hat seine persönlichen Verletzungen in die Sprache gelegt: Also wird die Geschichte eines Menschen erzählt, der sich (von Sprache) verletzt fühlt! Wie? Mit Jandls Sprache! weiter lesen ... zerbrochen sind die harmonischen krüge Die Lange Nacht auf dem Highway Number One "Kalifornische Träume"
Von Guido Meyer und Peter Kuttler
"California - here I come". Kalifornien - hier bin ich. Und der Reisende, der nach Kalifornien kommt, der kommt um eine ganz besondere Landstraße nicht herum. In den USA heißen Landstraßen Highways. Und dass der berühmte Highway Number One die Nummer eins trägt, ist eigentlich Zufall. Und doch ist der Highway Number One, der auch Pacific Coast Highway oder Shoreline Highway heißt, in der Tat die Nummer eins, wenn es um die Schönheit einer Autofahrt, die Naturkulisse am Rande der Straße und um die skurrilen Menschen geht, die sich dort angesiedelt haben. California - here I come. Begleiten Sie uns auf einer dreistündigen Fahrt entlang einer der berühmtesten Küstenstraßen der Welt und verfolgen Sie ein Roadmovie fürs Radio. Er beginnt dort, wo auch der Highway Number One anfängt, bei den größten Bäumen der Welt, den Redwoods, führt über eine der größten Hängebrücken der Welt, die Golden Gate Bridge, zu einem deutschsprachigen Stammtisch. Von den Drehorten aus Alfred Hitchcocks Film "Die Vögel" geht es ein Stück weiter per Fahrrad durch die Weinanbaugebiete Kaliforniens. Auf den Spuren des Songs "Mendocino" fahren wir vorbei am Monterey Bay Aquarium, durch die Wikingerstadt Solvang. Die Reise endet im Süden im spanischen Gründerviertel von San Diego. weiter lesen ... Kalifornische Träume "Songs übers Schlafen" Musik von Brian Wilson bis Andreas Spechtl
Mit Klaus Walter
Am 21.Juni ist der Europäische Tag der Musik und es ist der Internationale Tag des Schlafes 2015. Also unternehmen wir den etwas paradoxen Versuch, unsere geneigten Hörerinnen und Hörer mit Musik vom Schlafen abzuhalten, und zwar mit Musik, die sich ums Schlafen dreht. Da trifft es sich ganz gut, dass gerade ein paar Songs rausgekommen sind, die sich mit dem Thema beschäftigen, so etwa „Sleep“, das Solo-Projekt von Andreas Spechtl, dem Sänger von Ja, Panik, der erklärt: „Sleep handelt von seiner unendlichen Liebe zum Schlaf. Von der dort verborgenen Traumwelt als liebsten Zufluchtsort.“ Geschlagene drei Jahre diente das Bett in den Sechzigern als liebster Zufluchtsort für Brian Wilson. Das oftmals unglückliche Leben des Beach Boys-Genies ist gerade im Kino zu sehen, in der Filmbiografie „Love & Mercy“. Mit Songs wie „This Song wants to sleep with you”, „I can hear music“ oder ”Add some music to your day” liefert Wilson schöne Beiträge zuum heutigen Doppelthema. Auch dabei: Kanye West, Liz Phair, Blumfeld, Jon DeRosa, Televison und die Lassie Singers. Und „Good Night“ sagen Stephan Mathieu, Matthias Schaffhäuser und die Beatles. Playlist Songs übers Schlafen Radionacht Klanghorizonte vom 20.6.2015
mit Michael Engelbrecht
NEULAND Neuland Desasterpeace: Old Maid, aus IT FOLLOWS, O.S.T. David Torn: At Least There Was Nothing, aus ONLY SKY Paul De Jong: Golden Gate, aus IF Paul De Jong: Baxter @73, aus IF Warren Ellis & Nick Cave: The March, aus LOIN DES HOMMES Stephan Micus: Everywhere, Nowhere, aus NOMAD SONGS Gustavo Leguizamón: Zamba del carneval, aus EL CUCHI BIEN TEMPERADO Rickie Lee Jones: Haunted, aus THE OTHER SIDE OF DESIRE John Potter: Al son de los arroyuelas, aus AMORES PASADOS Geoff Barrow and Ben Salisbury: Hacking / Cutting, aus EX MACHINA (O.S.T.) ZEITREISE Zeitreise Ahmed Abdul-Malik’s Middle Eastern Music: Ya Annas, aus JAZZ SAHARA Don Drummond & Roland Alphonso: Heaven and Earth Owen Gray: Walk All Over David Brown: Pretty Baby The Maytals: He Will Provide, aus: V.A. – Studio One Jump-Up, The Birth Of A Sound: Jump-Up Jamaican R&B, Jazz & Early Ska Hawkwind: The Reason Is? / Be Yourself / Paranoia Pt. 1 aus HAWKWIND Jordan de la Sierra: Song of the Rose, aus GYMNOSPHERE NAHAUFNAHME Nahaufnahme Keith Jarrett: BELONGING Keith Jarrett: SUN BEAR CONCERTS Keith Jarrett: LUMINESSENCE Keith Jarrett: STAIRCASE Keith Jarrett: THE SURVIVORS SUITE Freitag, 19. Juni 2015
Keith Tippett Octett
Hallo zusammen !
Keith Tippett ist der wichtigste Pianist in England. Seine Aufnahmen haben Generationen von jungen Musikern beeinflusst. Sei es in Jazz oder Pop, überall hat er seine Spuren hinterlassen. Hier eine Session der BBC aus der Reihe: 'Jazz On 3 Sessions' mit seinem Ocett. Nicht immer gibt es Fundstücke, die einen auf Anhieb so begeistern... Keith Tippett Octett In Flac Wunderbare Session !!! ... Ältere Stories
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