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Dienstag, 17. März 2015
"Indie-Ping-Pong" Markus Acher & Flo Kreier legen auf
Mit Ralf Summer
Zu Gast sind Markus Acher (The Notwist) und Flo Kreier (Aloa Input). Sie bringen ihre Lieblingplatten mit. Sie sind seit Längerem immer wieder gemeinsam auf Tour: Aloa Input haben seit ihrem Debütalbum von 2013 öfters vor The Notwist gespielt. In den beiden Stunden werden die Sänger der beiden bayerischen Indie-Bands Ping-Pong auflegen. Was sie an Vinyl mit ins BR-Funkhaus bringen werden, davon lassen wir uns überraschen! Playlist Markus Acher & Flo Kreier legen auf "Indie-Ping-Pong" Markus Acher & Flo Kreier legen auf
Mit Ralf Summer
Zu Gast sind Markus Acher (The Notwist) und Flo Kreier (Aloa Input). Sie bringen ihre Lieblingplatten mit. Sie sind seit Längerem immer wieder gemeinsam auf Tour: Aloa Input haben seit ihrem Debütalbum von 2013 öfters vor The Notwist gespielt. In den beiden Stunden werden die Sänger der beiden bayerischen Indie-Bands Ping-Pong auflegen. Was sie an Vinyl mit ins BR-Funkhaus bringen werden, davon lassen wir uns überraschen! Markus Acher & Flo Kreier legen auf "Türöffner zwischen Klassik und Jazz" Ein Porträt des Bassisten Dieter Ilg
Von Michael Kuhlmann
"Mache ich eine Tür auf, stehe ich vor der nächsten", so charakterisiert Dieter Ilg seinen unablässigen und vielfach bewiesenen Eifer, Jazz und klassische Musik zu verbinden. Es hatte 2010 begonnen mit Guiseppe Verdis Oper 'Otello'; Richard Wagners 'Parsifal' schloss sich an - und beide Projekte erhielten Schallplattenpreise. Nun nähert sich der Freiburger Bassist furchtlos einem weiteren Giganten der Musikgeschichte und nimmt sich einer Auswahl von Kompositionen Ludwig van Beethovens an. Mit seinen Triopartnern Rainer Böhm am Klavier und Patrice Héral am Schlagzeug bewegt er sich freilich weit entfernt von gewohnten Mustern der Jazz-Klassik-Melange à la 'Play Bach', denn hier beweisen drei höchst kreative Künstler ihre Eigenständigkeit unter der souveränen Regie des Bassisten. Dessen musikalische Flexibilität zeigt sich besonders daran, wie gekonnt er eine Klaviersonate oder ein Streichquartett Beethovens in das improvisatorische Spannungsfeld des Jazztrios transformiert. Damit demonstriert Dieter Ilg nichts Geringeres als die Zeitlosigkeit musikalischer Faszination. Türöffner zwischen Klassik und Jazz "Türöffner zwischen Klassik und Jazz" Ein Porträt des Bassisten Dieter Ilg
Von Michael Kuhlmann
"Mache ich eine Tür auf, stehe ich vor der nächsten", so charakterisiert Dieter Ilg seinen unablässigen und vielfach bewiesenen Eifer, Jazz und klassische Musik zu verbinden. Es hatte 2010 begonnen mit Guiseppe Verdis Oper 'Otello'; Richard Wagners 'Parsifal' schloss sich an - und beide Projekte erhielten Schallplattenpreise. Nun nähert sich der Freiburger Bassist furchtlos einem weiteren Giganten der Musikgeschichte und nimmt sich einer Auswahl von Kompositionen Ludwig van Beethovens an. Mit seinen Triopartnern Rainer Böhm am Klavier und Patrice Héral am Schlagzeug bewegt er sich freilich weit entfernt von gewohnten Mustern der Jazz-Klassik-Melange à la 'Play Bach', denn hier beweisen drei höchst kreative Künstler ihre Eigenständigkeit unter der souveränen Regie des Bassisten. Dessen musikalische Flexibilität zeigt sich besonders daran, wie gekonnt er eine Klaviersonate oder ein Streichquartett Beethovens in das improvisatorische Spannungsfeld des Jazztrios transformiert. Damit demonstriert Dieter Ilg nichts Geringeres als die Zeitlosigkeit musikalischer Faszination. Türöffner zwischen Klassik und Jazz "Nachtgeschwister, provisorisch" (!!!)
Nachtgeschwister, provisorisch
Von Wolfgang Hilbig und Natascha Wodin Regie: Ulrich Lampen Komposition: Steffen Schleiermacher Mit Martina Gedeck, Christian Redl, Conny Wolter, Susanne Stein, Hilmar Eichhorn Produktion: MDR/DLR 2014 Die Begründung der Jury der Darstellenden Künste: "Nachtgeschwister, provisorisch" ist ein ganz besonderer literarischer Dialog - ein In-Beziehung-Setzen von Literatur, eine Chronik und Aufarbeitung der Beziehung einer westdeutschen Autorin und eines ostdeutschen Schriftstellers. Zwei literarische Texte werden im Hörspiel "Nachtgeschwister, provisorisch" in Dialog miteinander gebracht: Die 1945 in Fürth geborene Autorin Natascha Wodin veröffentlichte 2009 den Roman "Nachtgeschwister", in dem sie ihre Beziehung zu Wolfgang Hilbig schilderte und über die Erfahrungen, Bedürfnisse, Glücksmomente und Verstörungen dieser zerstörerischen Liebe schrieb, die dreieinhalb Jahre vor dem Mauerfall begann. Im Jahr 2000, ein Jahr vor seinem Tod, hatte der lange Zeit in der DDR lebende Schriftsteller Wolfgang Hilbig seinen Roman "Das Provisorium" verlegt, ein gleichermaßen in den Bann ziehendes wie verstörendes Buch über eine krisengeschüttelte, von existentieller Unsicherheit und Alkoholexzessen geprägte literarische Figur, hinter der unschwer der Autor selbst und seine Beziehung zu Natascha Wodin aufscheinen. Das Schreiben über Kollegen, über intime Beziehungen, ist, wie man durch jüngere Beispiele wieder erfahren hat, hochgradig heikel. Wann ist es statthaft, über zärtliche Liebe, die immer wieder in Gewalt umschlägt, über Obsession und Schreibhemmung, über Eifersucht und Rausch zu publizieren? Der Einblick in solche intimen Verbindungen scheint nur dann gerechtfertigt, wenn eine hohe ästhetische Verdichtung stattfindet. Für beide Romane, vor allem für Hilbigs "Provisorium", wurde dies bereits mehrfach bescheinigt. Es ist das Verdienst der beiden Schauspielerinnen Anja Schneider und Daniela Holtz als Hörspiel-Bearbeiterinnen die beiden vorliegenden Texte in einen intensiven Dialog miteinander zu bringen. Dieses Experiment hatten sie bereits auf die Bühne gebracht, im akustischen Medium nun geben Martina Gedeck und Christian Redl der zunehmend verstörten "Sie" und dem seine Kräfte zerstörenden "Er" Ausdruck. Ein intensives Hörspiel um eine amour fou ist entstanden, gleichermaßen menschlich schockierend wie ästhetisch faszinierend. Nachtgeschwister, provisorisch Christian Wolff (*1934)
"Duo for Violinist and Pianist (1961)"
János Négyesy, Violine Cornelius Cardew, Klavier "'Stones' aus 'Prose Collection' (1968)" AG Neue Musik des Leininger Gymnasiums Grünstadt Leitung: Silke Egeler-Wittmann "'Lines' für Streichquartett (1972)" Società Cameristica Italiana "For 1, 2 or 3 People (1964)" Nelly Boyd, E-Gitarre/Elektronik/Objekte Robert Engelbrecht, E-Gitarre/Elektronik/Objekte Jan Feddersen, präpariertes Klavier Jens Röhm, Gitarre, Elektronik/Objekte Christian Wolff techné [64]: Archive der Elektroakustischen Musik (1)
mit Reinhold Friedl
Die mehrteilige Sendefolge zu den Archiven der elektroakustischen Musik geht Fragestellungen nach, die angesichts des rapiden Verfalls der Tonbänder und Trägermedien elektronischer Musik kaum aktueller sein könnten. Kann man Bänder noch lesen, digitale Formate noch entziffern? Mit welcher Geschwindigkeit spielt man die Bänder ab, wie entrauscht man sie? Welche Schätze liegen noch ungesichert in den Kellern der Archive? Was lässt sich wiederentdecken und was wurde bereits verfälscht wiederveröffentlicht? Und wer bestimmt über die Archive: wer hat Zugang, wer bestimmt die Auswahl der Sammelobjekte? Wer überprüft die Digitalisierungen, so sie denn stattfinden? Reinhold Friedl besuchte Archive in Deutschland, Frankreich, der Schweiz und den USA, befragte Tonmeister und Rechtsanwälte. Zu hören gibt es einiges: zurückgezogene und verschollene Stücke, falsch digitalisierte, improvisatorisch ergänzte… In der ersten Folge berichtet Folkmar Hein von seinen Erfahrungen als Tonmeister am elektronischen Studio der TU Berlin, der Berliner Urheberrechtsanwalt Knut Eigler nimmt zu rechtlichen Fragen Stellung, François Bayle und seine Frau diskutieren die farbigen Codierungen der Tonbänder. Und Stockhausens "Etude", die wohl gar nicht ganz von ihm ist, wird mit ihrer Urfassung aus den Pariser Archiven verglichen. Mit Ausschnitten aus: Au claire de la lune ... einer ungewollten Tonaufnahme von 1860 Pierre Schaeffer: Etude aux chemins de fer Pierre Henry: Voile d'Orphée Karlheinz Stockhausen: Konkrete Etude, unbekannte Ur-Fassung aus dem Archiv der GRM Gruppo NPS: Ricerca 4 Gordon Mumma: Hornpipe François Bayle: L'Archipel Archive der Elektroakustischen Musik (1) In Flac "Dis-Placed" Hörspiel von Werner Cee
Regie und Musik: Werner Cee
(Autorenproduktion für hr 2005) Über sein Stück „Dis-Placed“ schreibt Autor Werner Cee: »Ausgangspunkt meines Stückes sind Erlebnisberichte von ›displaced persons‹. Ihren Schilderungen wurden einzelne Sätze entnommen, die, ähnlich dem japanischen Haiku, sehr einfach und klar komplexe Welten durchscheinen lassen. Diese Textfragmente übersetzte ich in mehrere Sprachen und ließ sie von ›native speakern‹ vortragen, von Personen, die sich zwar außerhalb ihres Kulturkreises befinden, aber nicht von Verfolgung bedroht sind. Das Prinzip der ›Schein-Authentizität‹ übertrug ich auf die musikalische Komposition: Isolierte Klangszenen aus meinen, für andere Kontexte realisierten Werken, mixte ich mit den Texten und folgte dabei bewusst nur meinen Assoziationen, um ihr Warum und Woher zu tilgen. Klangwelt ist Zahlenwelt – und in dieser Klangwelt erfüllt sich nicht die Erwartung, dass eins und eins zwei ergibt. Einzig verbindendes Element im Stück könnte die elektroakustische Ch’in sein. Aber sie ist ebenso ›dis-placed‹: Es ist ein der chinesischen Ch’in nachempfundenes Instrument, sie ist elektrifiziert.« Dis-Placed Past Present Future 3.3.2015: Musik von Randy Newman, Two Gallants & Du Blonde
Mit Roderich Fabian
Jesper Munk, der junge Bluessänger aus München, kommt groß raus. Ende dieser Woche erscheint sein neues Album, das auch einen Randy-Newman-Song covert. Die Two Gallants sind dem Blues-Rock auch nicht abgeneigt, erinnern aber auch an Ami-Punk-Legenden wie die Meat Puppets. Die britische Sängerin Beth Jeans Houghton nennt sich neuerdings "Du Blonde" und hat ihren Sound deutlich modernisiert, ähnlich wie das kubanische Schwestern-Projekt Ibeyi, das den Buena-Vista-Sound ins neue Jahrtausend transportiert. Playlist Past Present Future 3.3.2015 My Favorite Discs: Wynton Marsalis Quartet: Live At Blues Alley
Von Tobias Richtsteig
Als Wynton Marsalis im Dezember 1986 mit seinem Quartett im Washingtoner Jazzclub "Blues Alley" gastierte, galt er als der neue Trompeten-Kronprinz des Jazz. Fünf Jahre zuvor hatte er sein Debüt vorgelegt, begleitet von Herbie Hancock, Ron Carter und Tony Williams aus dem Miles-Davis-Quintet der Sechziger Jahre. Das Live-Album zeigt Marsalis nun mit seinem eigenen Quartett und auf dem ersten Höhepunkt seiner Karriere: souverän verbindet er Standards aus dem Bebop-Repertoire mit eigenen Kompositionen, lotet ihre modalen und polyrhythmischen Dimensionen mit seinen kompetenten Kollegen Marcus Roberts (piano), Robert "Leslie" Hurst (bass) und Jeff "Tain" Watts aus. Playlist Wynton Marsalis Quartet: Live At Blues Alley In Flac ... Ältere Stories
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