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Dienstag, 20. Januar 2015
"Klavierstücke" Stücke von Federico Mompou, John Cage, Hanns Eisler, Erik Satie und anderen
Im Oeuvre Hanns Eislers nimmt die Klaviermusik keine zentrale Stellung ein, und die wenigen und sehr unterschiedlichen Stücke legen den Eindruck nahe, Eisler habe nur wenig Interesse am Klavier gehabt. Die Stücke sind aber dennoch Belege für seine unablässige Suche nach neuen kompositorischen Konzepten.
Aber bei genauerem Hinsehen erweisen sich seine Klavierstücke doch als individuelle und klanglich interessante Belege für sein unablässiges Streben nach einem neuen, den sich verändernden Verhältnissen entsprechenden musikalischen Konzept. 1923 komponierte Hanns Eisler seine vier Klavierstücke op. 3, die Tiny Wirtz 1996 für Radio Bremen eingespielt hat. playliste10430 (pdf, 19 KB) Klavierstücke Am Mikrofon: Marita Emigholz "Der sanfte Melodiker" Ein Porträt des Gitarristen Johnny Smith
Von Harry Lachner
Obwohl er zu den wichtigsten Gitarristen des Cool Jazz zählt, ist es vor allem seine Komposition "Walk, Don't Run", die einem größeren Publikum bekannt ist. Dabei gehören die Arbeiten von Johnny Smith mit Stan Getz und Zoot Sims zu den herausragenden Beispielen eines in den 1950er-Jahren neuen Jazz, der melodische Erfindung mit präziser, "kühler" Strukturierung verband. In seinem Spiel lösten sich die scheinbaren Gegensätze von Intellektualität und Empfindsamkeit in einer Musik auf, deren Impulse nicht zuletzt aus der Welt des europäischen Impressionismus stammten. Nachdem Smith in den 1960er-Jahren mit Auszeichnungen bedacht wurde, seine Popularität ihren Höhepunkt erreicht hatte, zog sich der Gitarrist weitgehend von der Szene zurück und trat nur noch sporadisch auf. nach hören Meilensteine der Moderne (9) Grisey: Les espaces acoustiques
"Wie ein Herzschlag". Fast unscheinbar ist der Auftakt eines der ambitioniertesten Kompositionszyklen der neuen Musik: Les Espaces Acoustiques von Gérard Grisey ist ein abendfüllendes Drama um das "Lebewesen Klang".
Stück für Stück vergrößern sich die "Klang-Räume" – vom Bratschensolo bis zum massiven Orchestertutti. Fast neunzig Minuten dauert diese Geschichte eines Klangs, an der Grisey zwischen 1974 und 1985 geschrieben hat. Ein Klang-Epos, bei dem selbst die Übergänge zwischen den "Kapiteln" sorgsam auskomponiert sind. Was auf dem Papier wie eine trockene Demonstration zu einem Akustik-Lehrbuch anmuten mag, erweist sich beim Hören als klangsinnliches Abenteuer, dessen Herzschlag der Prologue exponiert. Gérard Grisey: Les Espaces Acoustiques (1974-85) für Viola, Ensemble, 4 Hörner und Orchester Les espaces acoustiques In Flac Playback: Alan Freed "Der Rattenfänger des Rock & Roll"
Mit Klaus Walter
Alan Freed war ein Anwalt der amerikanischen Teenager, ein weißer Liebhaber des schwarzen Rhythm & Blues und einer von vielen Erfindern des Rock&Roll. Jedenfalls war er einer der ersten, die diesen Begriff populär gemacht haben, Anfang der 50er Jahre. "Rock´n´Roll ist ein ein breiter Fluss, der viele Strömungen in sich vereint", hat Freed gesagt: "Rhythm and Blues, Jazz, Ragtime, Cowboysongs, Countrysongs, Folksongs." Vor allem aber war Alan Freed: Der Inbegriff des Radio-DeeJays, der später Opfer des Payola-Skandals werden sollte. Eine Hommage an einen der ganz Großen der Pop-Musik zu seinem 50.Todestag am 20.Januar mit Musik von Elvis, Chuck Berry, Little Richard, Frankie Lymon & The Teenagers uva. Playlist Alan Freed Straßenkämpfer Gast im Studio: Federico Sanchez
Mit Karl Bruckmaier
Manchmal hat die Musik einer Stadt auch ein Gesicht - und wenn zurzeit München solch ein Gesicht haben sollte, dann gehört es Federico Sanchez, der in mehr Bands und Projekte involviert ist als der Hans im Glück Tauschgeschäfte macht. Aber mit ähnlichem Erfolg: Wenig Money, viel Ehr'. Und ein Stück vom Glück? Das findet heraus, wer am Samstag Nachtmix hört. mit Musik von Das Weiße Pferd, BELP, Damenkapelle u.a., bei denen Sanchez mehr oder weniger beteiligt ist. Playlist Federico Sanchez "Computerwelt" Elektronische Vielfalt von Song bis Avantgarde
Mit Michael Miesbach
Dies ist ein Rundflug über die elektronische Vielfalt in der aktuellen Popmusik: Vom klassischen Song über diverse Clubmusik-Varianten bis hin zu ambitionierten Freistil-Exkursionen. Zu hören gibt es u.a. Neues vom R&B-Produzenten Shafiq Husayn, den jungen Deep House-Sänger Shamir, eine der heimlichen Entdeckungen in 2014, dazu basslastige britische Clubmusik-Mixturen von Mr Mitch, Hodge & Facta, Kode9, Redinho und Portable, Exkursionen zwischen Techno und Jazz von Matt Edwards (alias Matom und Quiet Village), finnische Skweee-Musik von Mesak und Freestyle-Produktionen von Mini Pops Junior und Felix Kubin. Playlist Computerwelt "Lucy Ward / The Mountain Firework Company"
Konzertmitschnitte vom 19. November 2014, Kulturzentrum Schlachthof, Bremen Lucy Ward
Eine von ihnen war die Sängerin, Gitarristin und Songwriterin Lucy Ward aus Derby. Die junge Frau – sie ist Mitte Zwanzig hat ganz verschiedene Seiten. Da ist zum einen die quirlige, zupackende Bühnenpersönlichkeit, zu der auch ihr Outfit passt. Andererseits kann sie – wie auf ihrem zweiten Album "Single Flame" - wunderbar zarte, empfindsame, manchmal auch melancholisch getönte Songs vortragen, die zuweilen an die große Folksong-Tradition Großbritanniens erinnern. So sprechen aus ihren Stücken gleichermaßen Gefühl und Stärke. The Mountain Firework Company Schon etwas länger dabei ist "The Mountain Firework Company" aus der quirligen Musikstadt Brighton. Die Band, die unter anderem auf großen Festivals abgeräumt hat, versteht es, mit Fiddle, Banjo, Mandoline, Gitarre, Bass und Schlagwerk jedes Auditorium auf die Beine zu bringen. Zugleich hat der progressive Fünfer exzellente Songwriter in seinen Reihen. Lucy Ward / The Mountain Firework Company Montag, 19. Januar 2015
Milesstones: John Coltrane & Duke Ellington (1962)
John Coltrane & Duke Ellington (1962)
Von Karsten Mützelfeldt John Coltrane & Duke Ellington Review Allmusic Discogs JPC Sonntag, 18. Januar 2015
"A Collection of Smiles" Von Alessandro Bosetti
n seinem Projekt "A Collection of Smiles" konzentriert sich Alessando Bosetti auf die Polyphonie alltäglicher privater Gesprächssituationen. Dabei lässt er sich von Francis Ford Coppolas Lauschangriff-Thriller "The Conversation" inspirieren. Allerdings mikrophoniert Bosetti nicht heimlich. Er sperrt seine Gesprächspartner zu einem Blind Date in getrennte Studiokabinen. Die Interaktionsfragmente legt er mit den Experimentalmusikern Kenta Nagai, Johnny Chang und Chris Heenan unter die akustische Lupe, bildet den Raum zwischen den Worten ab und reibt die Stimmen gegeneinander.
A Collection of Smiles Alessandro Bosetti wurde 1973 in Mailand geboren. Lebt und arbeitet als Improvisationsmusiker und Klangkünstler in Baltimore und Berlin. Sein Hörstück "Children’s America" wurde 2010 mit dem "Special Award" beim 22. URTI Radio Grand Prix ausgezeichnet. 2012 Phonurgia Nova Preis für die Komposition "636" (RTBF). Parallele Ausstrahlung in 5.1 Surround-Sound Realisation: Alessandro Bosetti Produktion: WDR 2011 Adventurous Reading (3) Sound American
Von Julia Neupert
In der dritten Folge unserer kleinen Reihe zu interessanter musikalischer Lektüre stellen wir heute das vierteljährlich erscheinende Online-Journal "Sound American" vor. Als mediale Plattform des digitalen Archivs "Database of Recorded American Music" (DRAM) gegründet, geht es hier allerdings nicht um die bloße Dokumentation der Archivarbeit. Es werden vielmehr verschiedene, mit der DRAM in weiterem Sinne vernetzte Themen von möglichst unterschiedlichen Perspektiven aus betrachtet und zur Diskussion gestellt. Ob in Interviews, Porträts, Essays oder Analysen: Vor allem sei es ihm wichtig, immer eine Sprache zu finden, die auch das angeblich "schwer Zugängliche" verständlich macht, es auf sehr persönliche Art und Weise vermittelt, sagt der Redakteur und Herausgeber von "Sound American" - im Hauptberuf einer der spannendsten Vertreter der aktuellen amerikanischen Improvisationsszene - der Trompeter Nate Wooley. nach hören Nate Wooley/Hugo Antunes/Chris Corsano: Cornered/CD: Malus Nate Wooley/Hugo Antunes/Chris Corsano Christian Wolff: Suite I, für präpariertes Klavier Fuat Kent Robert Ballinger: King's Highway/LP: The Little Black Train Révérend Robert Ballinger Tomas Fujiwara: Nothing Doing/CD: Thumnbscrew Mary Halvorson/Michael Formanek/Tomas Fujiwara Milton Babbitt: Composition For Synthesizer/CD: High Voltage! Giant Steps & Flashpoints in 20th Century Milton Babbitt Paul Lytton/Ken Vandermark/Nate Wooley: Montreal 4/CD: Nine Ways To Build A Bridge Paul Lytton/Ken Vandermark/Nate Wooley ... Ältere Stories
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