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Sonntag, 15. Januar 2017
"Speak, brother, speak!" Das Wort und die Musik: bereits am Anfang unserer Kultur waren sie aneinander gebunden.
Nachdem der Jazz in seinen Anfängen in der Form des Songs ans Wort gebunden war, begannen Jazzmusiker in den Sechzigerjahren, Improvisation mit literarischen Texten zu verknüpfen. Dabei ging der Impuls von beiden Seiten aus.Von Harry LachnerDie Dichter der Beat Generation beriefen sich auf den Jazz als Inspirationsform für ihren Fluss der Worte. Schriftsteller wie Jack Kerouac oder Langston Hughes arbeiteten mit Jazzmusikern wie dem Bassisten Charles Mingus zusammen. Zahlreiche " Jazz und Lyrik"-Produktionen gaben sich in den folgenden Jahren mit einem Nebeneinander von Wort und Musik zufrieden, in dem die Musik vorwiegend zur Illustration eines Textes diente. Um die Mitte der Achtzigerjahre versuchten sich immer mehr Musiker an einer Durchdringung der beiden Kunstsparten. Heiner Goebbels etwa splittete einen fertigen Text unter musikalischen Gesichtspunkten auf. Oft wurde in solchen Projekten auch die Nähe zum Hörspiel gestreift - etwa in den Arbeiten von Michael Riessler oder Michael Mantler. http://xb187.xb1.serverdomain.org/radio/musik/Speakbrotherspeak.mp3 © WDR 3, Jazz & World, 13.1.2017 Danke an das kleine aber effektive Netzwerk, die den Austausch von Mitschnitten ermöglichen. Hier Clemens und Frank !!! Eine Lange Nacht über Menschen und Musik im Mississippi-Delta "Wo der Fluss Geschichten schreibt"
Er ist, gemeinsam mit seinem Hauptarm, dem Missouri, der längste Strom der Welt: der Mississippi. Er windet sich von Norden nach Süden durch die USA. Nach rund zwei Dritteln seines 4.300 Meilen langen Wegs erreicht er Memphis – und wenig später das Delta. Mark Twain hat die Gegend bereist, Tennessee Williams verbrachte hier prägende Jugendjahre.Von Michael GrothDas Delta ist nicht die Gegend, in der der "Old Man River"-Fluss in den Golf von Mexiko mündet. Dieses Delta beschreibt einen Teil des Bundesstaates Mississippi – vom Fluss aus 80 Kilometer östlich ins Innere, auf einer Nord-Süd-Achse von rund 200 Kilometern. Im Delta steht die musikalische Wiege der Südstaaten – Musik, von den Sklaven aus Afrika mitgebracht, als Gospel in die Kirchen befördert, und im Blues schließlich auf den Straßen und Klubs gelandet. Eine Lange Nacht über Orte, an denen diese Musik entstand; Begegnungen mit Menschen, die sich um ein Erbe kümmern, mit Musikern, die bis heute den Blues leben und spielen. Auszug aus dem Manuskript der ersten Stunde: Der Kapitän der "American Queen” begrüßt die Passagiere. Von New Orleans bis Memphis wird er sie bringen - rund ein Fünftel des insgesamt nahezu 3.800 Kilometer langen Stromes. Der Betreiber des Schaufelraddampfers leistet sich einen eigenen Geschichtenerzähler. Jerry Hay nennt sich "Riverlorian" - ein Wortspiel, in dem die englischen Begriffe "River-Fluss" und "Historian- Historiker" unterbracht sind. Jerry Hay ist an und auf Flüssen aufgewachsen. Er kennt die Fakten, und er kennt die Legenden, die seine Kundschaft hören will. "Hier kommen viele Flüsse zusammen. Der Mississippi ist der größte von ihnen, aber nicht der längste. Der Missouri ist länger, und er mündet in den Mississippi. Und der Ohio bringt dort, wo sich die Flüsse verbinden, doppelt soviel Wasser mit wie der Mississippi. Hier am Unterlauf des Mississippi fließt das Wasser aus 31 Bundesstaaten und zwei kanadischen Provinzen. Stellen Sie sich das wie eine Baumwurzel vor. Der Mississippi entsteht aus tausenden kleinen und großen Flüssen und Strömen, auf einem Gebiet, das von Montana im Westen bis New York im Osten reicht. Und weil er in den Golf von Mexiko mündet, verbindet uns dieser Fluss auch mit dem Rest der Welt." http://xb187.xb1.serverdomain.org/radio/musik/WoderFlussGeschichtenschreibt.mp3 Weitere Info's ! © Deutschlandradio Kultur, 24.1.2015 Swing Easy! „Life is short, talk is cheap“ – In memoriam Mose Allison (1927 – 2016)
Anfangs hielten ihn viele für einen schwarzen Sänger, wenn sie seine Stimme aus dem Radio oder der Jukebox hörten. Die Rockfans lernten Mose Allison durch The Who („Young Man Blues“) und John Mayall’s Bluesbreakers („Parchman Farm“) kennen.mit Karl LippegausVan Morrison und Pete Townshend, The Kinks und The Clash zählten ebenso zu seinen Fans wie die Hipster vor ihnen. Mose Allison war auf einer Farm in der Nähe von Tippo im Mississippi-Delta aufgewachsen. Sein Vater besaß das einzige Kaufhaus im Ort und spielte Ragtime-Piano. Auf seinen ersten Platten stand der Pianist Mose Allison im Vordergrund, gesungen hat er nur gelegentlich. Dann schrieb er Songs mit Zeilen wie „Gebt mir mein Hirn wieder, ich habe eine wilde Romanze hinter mir“ oder „Dein Verstand ist auf Urlaub, aber dein Mundwerk macht Überstunden“. 1956 zog Mose mit einem Abschluss in Anglistik in der Tasche nach New York. In den 1980er Jahren tourte er regelmäßig durch Europa und ein englischer Kritiker fand treffend, Allison klinge immer cool und etwas in Eile. Karl Lippegaus erinnert in Swing easy! an den Pianisten und Sänger Mose Allison, der am 15. November 2016 verstarb. Er wurde 89 Jahre alt. http://xb187.xb1.serverdomain.org/radio/musik/SwingeasyMoseAllison.mp3© WDR 4, Swing Easy !, 11.1.2017 Playlist:
Sonntag, 8. Januar 2017
"Gwil's Song" Der walisische Pianist Gwilym Simcock
Von Hans-Jürgen Schaal
Auf Dauer war die klassische Musik nichts für ihn - das ständige Üben, das Alleinsein, die Konkurrenz. Zum Glück fand er einsichtige Lehrer, die dem "Wunderkind" den Weg in den Jazz zeigten. Der heute 35-jährige Gwilym Simcock studierte unter anderem bei den Jazzpianisten John Taylor und Geoff Keezer, und sein großes Idol ist Keith Jarrett, mit dem die Kritiker ihn seit Jahren schon vergleichen. Simcocks Improvisationen speisen sich aus dem ganzen Kosmos der Musikgeschichte, das Rhythmische liegt bei diesem Pianisten gleich neben dem Romantischen. Ob als Solist, im Trio, mit der Band The Impossible Gentlemen oder als Komponist - Gwilym Simcock gehört heute zu den wichtigsten Jazzmusikern Europas, "ein kreatives Genie" (Chick Corea). "Die Musik ist mein Lebenszweck", sagt der vielfach preisgekrönte Waliser. "Wenn ich das nicht tun könnte, würde ich wahrscheinlich von einer Klippe springen. Ob die Leute meine Musik mögen oder nicht: Ich hoffe, sie hören, was sie mir bedeutet." http://xb187.xb1.serverdomain.org/radio/musik/GwilsSong.mp3 Gwilym Simcock: A Typical Affair/CD: Perception Gwilym Simcock Quartet Gwilym Simcock: Devilled/CD: Lighthouse Gwilym Simcock Trio Gwilym Simcock: Tundra/CD: Perception Gwilym Simcock Quartet Gershwin: Nice Work If You Can Get It/CD: Perception Gwilym Simcock Quartet Gwilym Simcock: These Are The Good Days/CD: Good Days At Schloss Elmau Gwilym Simcock Gwilym Simcock: You Won't Be Around To See It/CD: The Impossible Gentlemen The Impossile Gentlemen Gwilym Simcock: Anrics/CD: Reverie At Schloss Elmau Gwilym Simcock & Yuri Goloubev Berlin: How Deep Is The Ocean/CD: Klavier-Festival Ruhr Gwilym Simcock Freitag, 6. Januar 2017
TIME/LIFE 2016 - Ein Jahresrückblick mit 5 Stunden von Karl Lippegaus / Korrigierte Links !!!
Hallo zusammen !5 Stunden Jazz mit Karl Lippegaus ist wie Weihnachten !Vieles werden wir aus seiner Playlist 2016 wiederfinden.Aber auch einiges, was dort keinen Platz gefunden hat.TIMELIFE 2016 Teil 1:http://xb187.xb1.serverdomain.org/radio/musik/LippegausTIMELIFE2016Teil1.mp3 TIMELIFE 2016 Teil 2 http://xb187.xb1.serverdomain.org/radio/musik/LippegausTIMELIFE2016Teil2.mp3 TIMELIFE 2016 Teil 3 http://xb187.xb1.serverdomain.org/radio/musik/LippegausTIMELIFE2016Teil3.mp3 TIMELIFE 2016 Teil 4 http://xb187.xb1.serverdomain.org/radio/musik/LippegausTIMELIFE2016Teil4.mp3 TIMELIFE 2016 Teil 5 http://xb187.xb1.serverdomain.org/radio/musik/LippegausTIMELIFE2016Teil5.mp3 dlf_2016-12-31 karl lippegaus jahresrckblick (pdf, 20 KB) Danke an Thomas Donnerstag, 29. Dezember 2016
"Talking in Tongues" Die australische Posaunistin Shannon Barnett
Von Anja Buchmann
Sie verblüfft durch ihre jazzmusikalische Sprachbegabung - und legte schon in jungen Jahren eine erstaunliche Karriere hin: Shannon Barnett, 1982 in der australischen Kleinstadt Traralgon geboren, erlangte nach ihrem Musikstudium in Melbourne und New York den begehrten Titel Young Australian Jazz Artist Of The Year, arbeitete anschließend mit so unterschiedlichen Musikern wie Kurt Rosenwinkel, Dee Dee Bridgewater, Charlie Haden und Sinead O’Connor zusammen, engagierte sich in einem Weltmusikprojekt aus Papua-Neuguinea - und lebt inzwischen in Köln, wo sie als festes Mitglied in der renommierten WDR Big Band mitwirkt. In der vitalen Jazzszene der Domstadt konnte Shannon Barnett schnell Fuß fassen: Neben Aufnahmen mit der Sängerin Tamara Lukasheva oder im Jan Schreiner Large Ensemble hat sie bereits ein Album mit ihrem deutschen Quartett veröffentlicht: Schlagzeuger Fabian Arends, Saxofonist Stefan Karl Schmid und Bassist David Helm unterstützen die Posaunistin, die ihre herausragende, geschmeidige Technik mit einer breiten Palette von Klangfarben verbindet und immer wieder auch ihre Liebe zur Jazztradition aufblitzen lässt. Shannon Barnett "Zen-Jazz und abstrakte Beats" Die vielen Gesichter des Schlagzeugers Eric Schaefer
Von Jan Tengeler
Eric Schaefer ist seit vielen Jahren ein gefragter Schlagzeuger, gleichermaßen als Begleiter wie auch als Komponist und Leiter eigener Projekte. Er ist wandelbar und dabei doch immer kompromisslos, meidet weder den Flirt mit der Klassik noch mit Clubmusik und Elektronik. Ausgebildet als klassischer Perkussionist, deckt er ein breites musikalisches Spektrum von Neuer Musik über traditionellen wie auch experimentellen Jazz bis hin zum Punk ab. Als Bandleader verknüpft er dabei innovative Konzeptkunst mit der ungezügelten Lust an der Improvisation, beispielsweise in dem seit vielen Jahren bestehenden Trio Johnny LaMarama oder in seinem neuen Quartett The Shredsz. Mit der Pianistin Ulrike Haage erforscht er asiatisch anmutende Soundscapes an der Grenze zur Stille. In jüngster Zeit verleiht Eric Schaefers perkussive Kunst dem Klangbild des Trios von Pianist Joachim Kühn ein neues, glanzvolles Gesicht. Eric Schaefer 10. Nordic Christmas Tour "Julerosen" Helene Blum & Harald Haugaard mit Gästen
Helene Blum & Harald Haugaard mit Gästen
Timo Alakotila (Finnland) - Piano Tapani Varis (Finnland) - Kontrabass, Obertonflöten Leo Svensson (Schweden) - Cello Mikkel Grue (Dänemark) - Gitarren Sune Rahbek (Dänemark) - Percussion Helene Blum & Harald Haugaard mit Gästen Bielefeld, Rudolf-Oetker-Halle Aufzeichnung vom 14.12.2016 Der Christrose ist die diesjährige Weihnachtstournee „Julerosen“ des dänischen Folkmusikerehepaares Helene Blum und Harald Haugaard gewidmet. Bereits zum 10. Mal haben die beiden Künstler weihnachtliche Lieder aus Skandinavien zusammengetragen und interpretieren sie zusammen mit fünf befreundeten Musikern aus Finnland, Schweden und Dänemark. In den Liedern geht es dabei u.a. nach Schweden, wo der Heilige Staffan seine Pferde durch verschneite Wälder treibt oder nach Kopenhagen, wo ein kleines Mädchen Schwefelhölzer verkauft. Wie in den Vorjahreskonzerten wechseln sich auch in „Julerosen“ skandinavische Weihnachtslieder und Kompositionen von Helene Blum und Haurald Haugaard miteinander ab. Die musikalische Klammer ergibt sich aus den stimmungsvollen, akustischen (Folk-)Arrangements, die den hervorragenden Instrumentalisten genügend Raum bieten, ihre Virtuosität behutsam unter Beweis zu stellen. "Carmen París" Spanischer Jazz mit großer Intensität
Die Jazzszene in Spanien ist - verglichen mit Ländern wie Frankreich, Italien oder Deutschland - eher klein und international kaum bekannt. Zu den Protagonisten des spanischen Jazz gehört die Sängerin und Pianistin Carmen París. Sie füllt in ihrem Heimatland große Auditorien und Konzerthallen, in Deutschland trat sie nun zum ersten Mal auf und beeindruckte mit ihren leidenschaftlich-kraftvollen Liedern.
Carmen París vereint in ihrer Musik Elemente des Jota-Tanzes aus ihrer Heimat Aragón mit klassischem Jazz und traditioneller spanischer und lateinamerikanischer Musik. "Ich bin natürlich keine klassische Jazzsängerin, aber ich habe mich in letzter Zeit stärker dem Jazz zugewandt, als je zuvor", betont die charismatische Musikerin. Zu dem Berliner Konzert haben sie ihre deutschen Fans in Spanien "überredet". Interessant, aber nicht untypisch für die spanische Jazzszene: Carmen París ist vor drei Jahren das erste Mal überhaupt außerhalb ihres Heimatlandes aufgetreten. Die Resonanzen waren so gut, dass sie seitdem durch die Welt tourt und zwar ganz alleine. "Ich gebe Solokonzerte, um in der Krise zu überleben. Ich habe Klavier studiert und das Instrument vor allem zum Komponieren verwendet. Aber ich habe mich ziemlich geniert damit öffentlich aufzutreten. Meine Vorbilder auf dem Klavier haben die Messlatte sehr hochgelegt und sind für mich unerreichbar." Von Scheu oder mangelndem Selbstbewusstsein war bei ihrem Konzert am 8. September in Berlin nichts zu spüren. Carmen París verkörperte eine starke Bühnenpräsenz und sang ihre vorwiegend eigenen Lieder mit großer Intensität und innerer Kraft. Das Solo-Spielen sei großartig, sagt Carmen París. Aber: "Was mir ein bisschen fehlt, ist die Freiheit, zu meiner Musik zu tanzen. Das geht leider nicht, wenn man selbst am Klavier sitzt." Carmen París Botschaft von Spanien, Berlin Aufzeichnung vom 08.09.2016 Das Avishai Cohen Trio im Opernhaus in Nürnberg
Mit Avishai Cohen (Kontrabass & Gesang), Omri Mor (Piano) und Itamar Doari (Perkussion)
Aufnahme vom 19. November 2016 Moderation und Auswahl: Beate Sampson Avishai Cohen Trio Avishai Cohen Trio: "Dreaming" (Avishai Cohen) Avishai Cohen Trio: "Ballad for an unborn" (Avishai Cohen) Avishai Cohen Trio: "Amethyst" (Avishai Cohen) Avishai Cohen Trio: "Gesture 1" (Avishai Cohen) Avishai Cohen Trio: "Basssolo/Seven Seas" (Avishai Cohen) Avishai Cohen Trio: "Alfonsina y el Mar" (Ariel Ramirez) ... Ältere Stories
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