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Freitag, 7. Oktober 2016
"Spain" Konzertmitschnitt vom 23. Mai 2016, Moments, Bremen
Josh Haden alias Spain kam im Mai mit seinem Trio nach Bremen. Der Sohn von Jazz-Bassist Charlie Haden, der amerikanischen Legende, war mit seinem Vater eng verbunden und hat in seiner aktuellen CD "Carolina" dessen Einfluss gewürdigt. Am 2. Oktober um 20 Uhr ist der Mitschnitt im Nordwestradio zu hören.
Verwendung in Filmen und Fernsehserien
Das Cover des neuen Albums zeigt nur ihn. "Spain" – das war und ist: Josh Haden. Er schreibt die Songs, er ist der Sänger und Bassist der Band aus Los Angeles. Vor gut zwanzig Jahren war das Debütwerk erschienen. Der Albumtitel "The Blue Moods Of Spain" passt noch heute perfekt zum Charakter der "Spain"-Songs. Josh Haden ist ein Gemütsmensch mit einem großen Herz und einem Hang zu feinfühliger Melancholie. Ebenmäßig fließende Stücke in getragenem Tempo überwiegen im Repertoire.

Haden singt sie mit warmer, eindringlicher, unverkennbarer Stimme. Dabei konzentriert er sich auf wenige Zeilen, die oftmals mehr sagen als die wortgewaltigen Text-Würfe mancher Songwriter-Kollegen. Titel wie "She Haunts My Dreams" und "Every Time I Try" sind zu Klassikern geworden – sein "Spiritual" aus dem Album-Erstling wurde unter anderem von Johnny Cash gecovert. Einige "Spain"-Songs fanden Verwendung in Filmen und Fernsehserien, von Wim Wenders" "The End Of Violence" bis zu "Six Feet Under".

Sohn von Charlie Haden
Josh Haden ist Sohn des legendären Jazz-Bassisten Charlie Haden. "Spain" gründete er mit Mitte Zwanzig in Los Angeles, Kalifornien – zuvor war er Mitglied einer angesagten Postpunk-Band gewesen. Nach dem dritten Album und diversen Tourneen nahm er sich eine längere Auszeit. In diesen Jahren entstanden Solo-Aufnahmen. 2007 formierte er eine neue Ausgabe. Ein weiteres Studioalbum folgte allerdings erst 2012: Das trefflich betitelte "The Soul Of Spain". Das jüngste Werk "Carolina" entstand nach dem Tode von Joshs Vater, dem er eng verbunden war. Josh würdigt seinen Einfluss unter anderem durch Songs, die die Country- und Folk-Wurzeln sowie die Geschichte der Haden-Familie einbeziehen. Die ausgedehnte Europatournee bestritt er in Trio-Besetzung.
Spain

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"Sonic Youth" Konzertausschnitt vom 27. August 1991, Aladin, Bremen
Sie war eine der No-Wave-/Noise-Rock-Band der 80er Jahre und trat im Bremer Aladin gemeinsam mit Gruppen wie Nirvana im "Überschall-Festival" auf. Aus diesem Konzert sendet das Nordwestradio am 4. Oktober um 22 Uhr einige Ausschnitte.
"Sonic Youth" zählen zu den einflußreichsten Bands der jüngeren Rockgeschichte. Hervor gegangen war das Quartett aus der New Yorker Rock-Avantgarde-Szene der späten siebziger Jahre, die radikale Experimente und alternative Ansätze beförderte, ja geradezu provozierte. Die Gitarristen Thurston Moore und Lee Ranaldo sowie Bassistin Kim Gordon gehörten zur Urbesetzung, Drummer Steve Shelley komplettierte Mitte der achtziger Jahre die "klassische" Quartett-Besetzung.

Speziell mit ihrer außerordentlichen Gitarrenarbeit wiesen "Sonic Youth" zahllosen Bands einen neuen Weg. Ihrem Ruf konnte auch der heftig diskutierte Wechsel aus dem Underground zu einem großen Industrie-Label nichts anhaben. Im Bremer Aladin waren "Sonic Youth" Top-Act des mit vier Bands bestückten "Überschall-Festivals". Unter den weiteren Gruppen des Abends war auch "Nirvana".

Auszüge des "Sonic Youth"-Konzertmitschnitts erschienen seinerzeit in limitierter Ausgabe als Vinyl-Album.
Sonic Youth

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Freitag, 30. September 2016
"Keine Angst vor Jazz! (3/3)" Dieter Zimmerle zum 100. Geburtstag !!!
Von Harry Lachner
Aus den zahlreichen Aufnahmen, die Dieter Zimmerle für seine Reihe "Treffpunkt Jazz" machte, seien an dieser Stelle zwei ausgewählt, die symptomatisch für zwei Extreme des damals aktuellen Jazz stehen. Das amerikanische Quartett Oregon zählte mit seiner kammermusikalischen Ästhetik zu einem der innovativsten Ensembles, das Elemente der indischen Musik mit dem Prinzip der jazzgeschulten Improvisation in Beziehung setzte. Ihr Konzert in der Stuttgarter Liederhalle am 19. März 1974 wurde zunächst von einem Solo-Auftritt des Pianisten Paul Bley eröffnet, der sich gegen Ende des Oregon-Auftritts dann dem Quartett anschloss - eine Sternstunde der Improvisation und des Einfühlungsvermögens. Das Konzert des Cecil Taylor Sextetts im Juni 1978 folgte einer strengen Dramaturgie: Es begann zunächst mit Soli und Duetten seiner Bandmitglieder bevor der Pianist seine "Unit"entlang einer Spannungskurve führte, die an Intensität kaum zu übertreffend ist. Dieser Auftritt bleibt einer der expressivsten Höhepunkte im Schaffen Cecil Taylors.

Keine Angst vor Jazz! (3/3)

Ralph Towner: Ida Lupino
Oregon

Ralph Towner: Dark spirit
Oregon

Ralph Towner: Icarus
Oregon

Cecil Taylor: aus: One too many salty swift and not goodbye
Cecil Taylor Unit

Ralph Towner: Song for a friend
Oregon

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Das geduldige Echo alter Zeiten "Atmospheres" - das neue Werk des armenischen Pianisten Tigran Hamasyan
Von Michael Engelbrecht

Als Manfred Eicher im Herbst 2014 die ‚Jazzfacts‘ im Deutschlandfunk verfolgte, wurde er hellhörig: In einem Bericht über das Punkt-Festival in Kristiansand gab es eine kurze Sequenz aus dem Duo des armenischen Pianisten Tigran Hamasyan und des norwegischen Sample-Spezialisten Jan Bang. Rasch entschloss sich der Produzent, die hier aufscheinenden Qualitäten in ein neues Projekt münden zu lassen. Ergebnis ist die gerade erschienene Doppel-CD ‚Atmospheres‘, auf der neben Jan Bang auch der Trompeter Arve Henriksen und der Gitarrist Eivind Aarset mitwirken. DLF-Autor Michael Engelbrecht wohnte der Produktion des Doppelalbums in Lugano bei. Im Gespräch mit dem Produzenten Manfred Eicher wird deutlich, wie sehr die sakrale Musik und die Folklore Armeniens - von Urzeiten bis zur Gegenwart, von Komitas bis Mansurian - die facettenreiche Musik des Quartetts beeinflusst.
Atmospheres

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Radiophon Mix 09/2016 mit Harry Lachner
Hallo zusammen !

Eine neue Folge der Radiophon Mixe erwartet Euch !!!
Dieses mal mit Harry Lachner ....
Playlist
Radiophon 09/2016 Lachner

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Dienstag, 20. September 2016
"The Angelcy" Konzertmitschnitt vom 18. Juli 2016, Schlossplatz, Oldenburg
Die israelische Band trat im Rahmen des Oldenburger Kultursommers auf dem Schlossplatz auf. Die Formation um Frontmann Rotem Bar Or ist zum Sprachrohr für die junge Generation in Israel geworden und stellt gewisse Konventionen infrage.
Bezüge zwischen Jazz, Pop und Soul
Eine politisch orientierte Band seien sie nicht – Rotem Bar Or, Sänger und Haupt-Songschreiber von "The Angelcy", mag es nicht, wenn sich alle Welt auf jene Texte und Zeilen fixiert, die ganz offenkundig mit den gesellschaftlichen Verhältnissen in seinem Heimatland verknüpft sind. Das Sextett ist seine Vision.

Ihr voraus gingen Jahre des Reisens und des Ausprobierens. Als Straßenmusiker war der Mann aus Tel Aviv quer durch Europa gezogen. Nach seiner Rückkehr hatte er zahlreiche Songs mitgebracht, für die er aber nicht die richtige Form, die perfekte Band-Besetzung fand. Das änderte sich, als ihm klar wurde, dass es zunächst mal um eine passende Instrumentierung geht. The Angelcy (gedacht als "Agentur der Engel") sind akustisch besetzt mit Gitarren, Klarinette, Bratsche, Kontrabass und Percussion. Die dynamisch entwickelten Songs haben einen Folk-Charakter, spielen aber mit einer Vielzahl an Bezügen zwischen Pop, Jazz, Soul und weltmusikalischen Zutaten. Auch Elemente jüdischer Musiktraditionen klingen spielerisch an.

Sprachrohr der jungen Generation
Frontmann Rotem singt ausschließlich englisch. Mit seinen poetischen Texten, denen es an den richtigen Stellen nicht an Deutlichkeit fehlt, ist er zu einem Sprachrohr von Teilen der jungen Generation in Israel geworden, die bestimmte gesellschaftliche Konventionen infrage stellen und sich nach Frieden und Aussöhnung sehnen. Dabei kommt die festive Seite nicht zu kurz, wie der Auftritt im Rahmen des Oldenburger Kultursommers zeigte.
The Angelcy

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Vergessene Perle !!!! "Polar Bear" und Lauren Kinsellas "Snowpoet" beim Festival "Cool Britannia" im ORF RadioKulturhaus 2016.
Hallo zusammen !

Das ist mir im Sommer irgendwie entgangen .... Dafür ist die Musik um so besser !!!
Gerade Polar Bear lohnt sich unbedingt !

Das Quintett "Polar Bear", 2004 aus dem "Fire Collective" hervorgegangen, gilt als eine der angesagtesten Bands der jungen Londoner Jazzszene. Unter der Leitung von Schlagzeuger Sebastian Rochford mäandert die Musik auf eigenwillige Weise zwischen entschleunigten Grooves, elektronischen Soundflächen, Dubstep- und Free-Einflüssen. Im April 2016 war die Band ebenso beim Festival "Cool Britannia" der Wiener Musikgalerie zu Gast wie die ebenfalls in London lebende irische Sängerin Lauren Kinsella mit dem jazzigen Songwriter-Projekt "Snowpoet". Gerhard Graml präsentiert die Höhepunkte beider Konzerte.

Lauren Kinsellas "Snowpoet" In Flac
Polar Bear In Flac

Komponist/Komponistin: Lauren Kinsella, Chris Hyson
Textdichter/Textdichterin, Textquelle: Lauren Kinsella
Gesamttitel: Festival Cool Britannia, Wiener Radiokulturhaus 14./15.April 2016
Titel: Mermaid (05:05)
Titel: In a Quiet Space (03:44)
Titel: If I Miss a Star (02:59)
Ausführende: SNOWPOET
Ausführende: Lauren Kinsella, Stimme
Ausführende: Josh Arcoleo, Tenorsaxophon
Ausführende: Matt Robinson, Keyboard, Piano
Ausführende: Nick Costley-White, Gitarre
Ausführende: Chris Hyson, Kontrabass
Ausführende: Dave Hamblett, Schlagzeug
Länge: 11:48 min
Label: Manus

Komponist/Komponistin: Lauren Kinsella, Chris Hyson
Textdichter/Textdichterin, Textquelle: Philip Larkin
Gesamttitel: Festival Cool Britannia, Wiener Radiokulturhaus 14./15.April 2016
Titel: Butterflies
Ausführende: SNOWPOET
Ausführende: Lauren Kinsella, Stimme
Ausführende: Josh Arcoleo, Tenorsaxophon
Ausführende: Matt Robinson, Keyboard, Piano
Ausführende: Nick Costley-White, Gitarre
Ausführende: Chris Hyson, Kontrabass
Ausführende: Dave Hamblett, Schlagzeug
Länge: 07:22 min
Label: Manus

Komponist/Komponistin: Lauren Kinsella, Chris Hyson
Textdichter/Textdichterin, Textquelle: Lauren Kinsella
Gesamttitel: Festival Cool Britannia, Wiener Radiokulturhaus 14./15.April 2016
Titel: Little Moon Man (05:09)
Titel: Glad to Have Lost (05:23)
Titel: Gathering (03:23)
Titel: Always (06:46)
Ausführende: SNOWPOET
Ausführende: Lauren Kinsella, Stimme
Ausführende: Josh Arcoleo, Tenorsaxophon
Ausführende: Matt Robinson, Keyboard, Piano
Ausführende: Nick Costley-White, Gitarre
Ausführende: Chris Hyson, Kontrabass
Ausführende: Dave Hamblett, Schlagzeug
Länge: 20:41 min
Label: Manus

Komponist/Komponistin: Seb Rochford
Gesamttitel: Festival Cool Britannia, Wiener Radiokulturhaus 14./15.April 2016
Titel: Unrelenting Unconditional
Ausführende: POLAR BEAR
Ausführende: Seb Rochford, Schlagzeug
Ausführende: Matana Roberts, Tenorsaxophon
Ausführende: Shabaka Hutchings, Tenorsaxophon
Ausführende: Tom Herbert, Kontrabass
Ausführende: Leafcutter John, Laptop, Controllers
Länge: 37:28 min
Label: Manus

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Radiophon 15.9.2016 mit Karl Lippegaus
SWR 2 Musik Spezial - Radiophon 21.03 – 22.00 Uhr - Musikcollagen
Sendung: Donnerstag, 15.09.2016
Von Karl Lippegaus

Radiophon 15.9.2016 mit Karl Lippegaus

01 Rolf Lislevand: Intro Passacaille (K: Rolf Lislevand) 1:20
ECM 2288 (LC 02516) CD: La Mascarade (Rolf Lislevand) T. 4

02 Piccola Orchestra Gagarin: Duck and Cover (K: Agranov, Angeli, Roca) 2:54
RéR PA 9 (LC 02677) CD: Vostok (Piccola Orchestra Gagarin) T. 11

03 Danish String Quartet: Prélude (K: Hans Abrahamsen) 2:52
ECM New Series 2453 (LC 02516) CD: Adès/Nørgård/Abrahamsen (Danish String Quartet) T. 10

04 Lena Willemark: Edh byres snart (It begins soon) (K: Willemark) 4:17
Brus & Knaster/Galileo BRUS 041 (LC 12661) CD: Blåferdį (Lena Willemark) T. 8

05 Michel Blanc: MdO 4c (1972-1973) (K: Michel Blanc) 2:08
Ayler aylCD-151 (LC 27780) CD: Le Miroir des Ondes (Michel Blanc) T. 4

06 Rolf Lislevand: Intro Passacaille (K: Rolf Lislevand) 0:56
ECM 2288 (LC 02516) CD: La Mascarade (Rolf Lislevand) T. 15

07 Samo: Khuhiston (K: Traditional) 2:34
NoEthno/Galileo 1018 (LC 19658) CD: Magic Kamancheh (Samo) CD 1, T. 4

08 Dave Swarbrick & Simon Nicol: Humours of Cappa/Swallowtail Reel (K: Traditional) 3:26
Woodworm Records WRCD 028 (LC 99999) CD: Live at the White Bear (Dave Swarbrick & Simon Nicol) T. 8 lauter!!

09 Michel Blanc: MdO 5 (1974-1975) (K: Michel Blanc) 1:31
Ayler aylCD-151 (LC 27780) CD: Le Miroir des Ondes (Michel Blanc) T. 5

10 Ron Carter: Gavotte en Roundeau (K: Johann Sebastian Bach, arr. R. Carter) 3:31
Blue Note CDP 0777 780510-2 (LC 00133) CD: Ron Carter plays Bach (Ron Carter) T. 7

11 Hamilton de Holanda: Trocando Em Miúdos (K: Chico Buarque, Francis Hime) 5:13
MPS 0211077MS1 (LC 01666) CD: Samba de Chico (Hamilton de Holanda) T. 10

12 Pepe Habichuela & Dave Holland: Yesqueros (Media Granaina) (K: José Antonio Carmona) 3:22; EmArcy 0602527 388533 (LC 00699) CD: Hands (Pepe Habichuela & Dave Holland) T. 5

13 Charlie Poole with the North Carolina Ramblers: Ramblin’ Pools (K: Charlie Poole) 2:57
Legacy COL 472886 2 (LC 00162) CD: White Country Blues 1926-1938 (Charlie Poole) CD 1, T. 20

14 Rolf Lislevand: Exit Passacaille (K: Rolf Lislevand) 1:01
ECM 2288 (LC 02516) CD: La Mascarade (Rolf Lislevand) T. 17

15 Michel Blanc: MdO 2 (1980-1986) (K: Michel Blanc) 3:57
Ayler aylCD-151 (LC 27780) CD: Le Miroir des Ondes (Michel Blanc) T. 9

16 Régis Huby 4tet: Movement III – Horizon’s Crossing (K: Régis Huby) 3:38
Abalone AB027 (LC 99999) CD: Equal Crossing (Régis Huby) T. 7

17 Michel Blanc: MdO P (1989) (K: Michel Blanc) 0:21
Ayler aylCD-151 (LC 27780) CD: Le Miroir des Ondes (Michel Blanc) T. 10

18 Abdulla Majnun & Wu Man: Chebiyat (K: Traditional; arr. Wu Man, Abdulla Majnun) 3:52
NoEthno/Galileo 1018 (LC 19658) CD: Magic Kamancheh (Sa Ju-hyun) CD 3, T. 10

19 Fred Frith Trio: The Ride Home (K: Frith, Hoopes, Glenn) 1:46
Intakt CD 267 (LC 11265) CD: Another Day In Fucking Paradise (Fred Frith Trio) T. 13

20 Frode Haltli, Arditti Quartet: Three Little Nocturnes – I. Andante amabile (K: Abrahamsen) 2:23
ECM New Series 2496 (LC 02516) CD: Air (Frode Haltli) T. 3

21 Rolf Lislevand: Sarabande en si mineur (K: Robert de Visée) 3:16
ECM 2288 (LC 02516) CD: La Mascarade (Rolf Lislevand) T. 18

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Montag, 19. September 2016
"Renee Rosnes Trio" Konzertmitschnitt vom 26. August 1992, Schauburg, Bremen
Sie wurde 1991 im Down-Beat als wichtiges Talent gewürdigt und sechsmal für den kanadischen Juno Award nominiert. Renee Rosnes kam im August 1992 mit ihrem Trio, Larry Grenadier und Billy Drummond, nach Bremen in die Schauburg. Den Konzertmitschnitt senden wir am 13. September um 22 Uhr im Nordwestradio.
Wayne Shorter als Förderer
Die kanadische Pianistin Renee Rosnes war schon vier Jahre zuvor in Bremen gewesen. Damals gehörte sie der Tour-Band von Saxophonisten-Star Wayne Shorter an, der zu den frühen Förderern der jungen Jazzfrau zählt. Rosnes stammt aus Saskatchewan im mittleren Westen Kanadas, wuchs in Vancouver auf und hatte in Toronto Musik studiert. Als 23-Jährige zog sie nach New York City, wo sie schnell ein Engagement in der Gruppe von Saxophonist Joe Henderson ergatterte. Die guten Kontakte, die sich über die Verbindung mit den Jazz-Helden ergaben, führten zu ihrem Album-Debüt als Leaderin.

In Bremen trat Renee Rosnes kurz nach Veröffentlichung ihrer dritten Produktion mit ihrer seinerzeitigen Stammbesetzung auf: Bassist Larry Grenadier und Schlagzeuger Billy Drummond.
Renee Rosnes Trio

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"Soo Cho & Javier Girotto" Konzertmitschnitt vom 14. Mai 2016, Sendesaal Bremen
Getroffen haben sich die Pianistin und der Saxophonist 2011 bei einem Jazzfestival. Aus der Idee gemeinsame Projekte anzugehen entstand ein Duo, das sich viel Raum für ein phantasievolles Zusammenspiel gibt. Im Nordwestradio ist am 11. September um 20 Uhr ihr Konzertmitschnitt aus dem Sendesaal Bremen zu hören.
Interessante Gemeinsamkeit
Ihre Biografien weisen eine interessante Gemeinsamkeit auf. Soo Cho, die Pianistin aus Südkorea, lebt seit Jahren in den Niederlanden. Auch Saxophonist Javier Girotto aus Argentinien ist vor geraumer Zeit nach Europa gezogen: Er lebt in Italien und ist damit quasi zu seinen familiären Wurzeln zurückgekehrt. Erstmals begegnet waren sich die beiden im Jahr 2011 bei einem Jazzfestival. Dort sprachen sie spontan über die Möglichkeit eines gemeinsamen Projektes. Damit machten Soo Cho und Javier Girotto bald darauf Station im Bremer Sendesaal. Im Anschluss ging das Quartett ins Studio. Später folgte mit "Ballerina" eine Duo-Produktion – vielleicht der stimmigere Kontext für die musikalischen Qualitäten der virtuosen Instrumentalisten.

Javier Girotto
Javier Girotto stammt aus Córdoba, der Millionenstadt in Zentralargentinien. Sein Weg nach Europa führte über eine Studienzeit am Berklee College Of Music, der angesehenen Jazzschmiede an der US-amerikanischen Ostküste. Dass Girotto, der vor allem Sopransaxophon spielt, auch vom Tango geprägt wurde, zeigt eine Vielzahl von entsprechenden Projekten und Bands, an denen er beteiligt war. Selbst im Duo mit Soo Cho gibt es Momente, die in diese Richtung weisen.

Jason Moran als Lehrer
Die Frau aus Südkorea hatte bereits mit drei Jahren Klavierunterricht bekommen. Die profunde klassische Ausbildung klingt auch heute immer mal wieder an. Als Soo Cho die Möglichkeiten des Jazz für sich entdeckte, zog sie nach Europa. Sie studierte an den Konservatorien von Utrecht, Amsterdam und Den Haag. In New York zählte Jason Moran zu ihren Lehrern. Im Jahr 2008 erschien ihr Album-Debüt. Im Duo-Repertoire überwiegen Kompositionen der Pianistin. Die lassen viel improvisatorischen Raum für ein intensives, an phantasievollen Wendungen reiches Zusammenspiel.
Soo Cho & Javier Girotto

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