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Samstag, 16. April 2016
"Tab Two" Konzertmitschnitt vom 6. Mai 1993, Kulturzentrum Schlachthof, Bremen
Ende der 1980er Jahre funkte es musikalisch und menschlich, als sich Hellmut Hattler und Joo Krause beim Flippern kennenlernten. Mitte der 1990er Jahre galt die Band "Tab Two" als das erfolgreichste Jazz-Duo in Deutschland. Ihre Songs "No Flagman Ahead" und "Belle Affaire" feierten internationale Erfolge.
E-Bassist Hellmut Hattler und Trompeter Joo Kraus, beide aus Ulm, hatten erstmals Mitte der achtziger Jahre gemeinsame Sache gemacht. Kraus wurde wenig später auch Mitglied der Gruppe "Kraan", zu deren Gründungsmitgliedern Hattler gehört. Als die Kult-Band Anfang der Neunziger erneut auseinander ging, konzentrierten sich die beiden auf ihre bis dato sporadische Duo-Arbeit. "Trumpet and Bass" kürzten sie zu "Tab" ein. Unter geschicktem Einsatz elektronischer Effekte entwickelte das Gespann einen tragfähigen, groovebetonten Sound, der "Tab Two" in den folgenden Jahren auch zu Konzerten ins Ausland führte. Tab Two Radionacht Klanghorizonte vom 16.4.2016
Neuland:
Brian Harnetty, Qluster, Glenn Jones, Wolfert Brederode Trio, Nik Bärtsch, Vijay Iyer & Wadada Leo Smith, Ennio Morricone, PJ Harvey, Matthew Bourne, Matmos, Tim Hecker Neuland Nahaufnahme: „GOOD NIGHT AND GOOD RIDDANCE – JOHN PEEL“: Flying Saucer Attack (1), Robert Wyatt, Gentle Giant, XTC, John Cale, This Heat, Flying Saucer Attack (2) Nahaufnahme Zeitreisen: Nana Vasconcelos, Gato Barbieri, Donald Fagen, Keith Jarrett, Kate Bush, Cluster (1), Cluster (2) Träd, Gräs och Stenar (1971), Herbie Mann Live at The Whiskey (1971) with Sonny Sharrock, Miroslav Vitous a.o. Zeitreisen mit Michael Engelbrecht Freitag, 15. April 2016
Contrast Trio + 1 / Mark Turner Quartet
46. Deutsches Jazzfestival Frankfurt / Main
Aufzeichnungen vom 29. und 31.10.2015 Contrast Trio + 1 Yuriy Sych, Piano und Synthesizer Tim Roth, Bass und Soundeffekte Martin Standke, Schlagzeug und Samples Florian Dressler, Percussion und Electronics Mark Turner Quartet Mark Turner, Saxofon Avishai Cohen, Trompete Joe Martin, Bass Obed Calvaire, Schlagzeug Contrast Trio + 1 / Mark Turner Quartet "In jeder Note eine Welt"
Melancholie, Groove und Konzentration in der Musik des Pianisten Lars Duppler Von Jana Heinlein
Mit größter Konzentration formuliert der in Köln lebende Pianist Lars Duppler seine Klänge und Melodien, ohne sich selbst dabei einer musikalischen Planbarkeit zu unterwerfen. Sorgfältig wählt er jede Note, erzählt mit jedem Anschlag auf der Tastatur eine Geschichte. Auf seinem neuen Soloalbum 'Naked' hat Lars Duppler es gewagt, sich auf sich selbst zurückzuwerfen. Pur und voll poetischer Kraft sind die an drei verschiedenen Flügeln aufgenommenen Stücke, in denen er eine Klangwelt zu Entfaltung bringt, die der Musik der Spätromantik ebenso nahe steht wie der Freiheit des Jazz. Groove, Kraft und Melancholie finden sich in dem musikalischen Schaffen Lars Dupplers auf vielfältige Art und Weise wieder. Das 2011 veröffentlichte Album 'RÆTUR' - zu deutsch 'Wurzel' - ist eine musikalische Spurensuche in Island, der Heimat seiner Mutter. Die improvisatorische Vielfalt des Jazz trifft dort auf Rockelemente und klare, liedhafte Motive. Lars Duppler formuliert jede Note, jede Melodielinie mit größter Achtsamkeit. Längst hat er sich mit seiner unverwechselbaren Klangidentität einen Platz unter den treibenden Kräften der europäischen Jazzszene gesichert. Lars Duppler "Die Kunst der heiteren Gelassenheit" Der österreichische Pianist Elias Stemeseder
Von Anja Buchmann
Das Alter eines Musikers ist eigentlich nicht erheblich. Und dennoch: Es ist beeindruckend, wie der 1990 geborene österreichische Pianist Elias Stemeseder bereits in jungen Jahren derart reif, gelassen, und heiter klingen kann - ohne dabei das Stürmende und Drängende zu vernachlässigen. Elias Stemeseder gibt sich mit seinem oft filigran perlenden und gleichzeitig sehr perkussiven Spiel so selbstverständlich und entspannt, als habe er sich und anderen nichts zu beweisen. Der Österreicher studierte zunächst an der Anton Bruckner Privatuniversität in Linz, gewann 2008 mit seinem Trio den begehrten Joe Zawinul Preis und besucht seit 2010 das Jazz Institut Berlin. Der amerikanische Schlagzeuger Jim Black, der ihn bereits als 16-Jährigen bei einem Workshop hörte, engagierte den jungen Kollegen vom Fleck weg und veröffentlichte mit ihm inzwischen zwei Trio-Alben. Außerdem tummelt sich Stemeseder im Ensemble der Saxofonistin Anna Webber und ihren 'Percussive Mechanics', im Robert Landfermann Quintett und in seinem eigenen Quartett. Eine junge musikalische Stimme, die schon jetzt viel zu erzählen hat. Elias Stemeseder Jazzfacts vom 10.3.2016
Neues von der Improvisierten Musik
'Am Rande des Wahnsinns' Saxofonist Hayden Chisholm veröffentlicht seine neue 13-CD Box "Cusp Of Oblivion" Dem 'Klang des Nordens' auf der Spur: Buchvorstellung "Sound Of The North. Norway And The European Jazz Scene" Neue CDs von Angelika Niescier/Florian Weber, Eric Schaefer & The Shredz, Christoph Stiefel und Johannes Bigge Am Mikrofon: Odilo Clausnitzer Jazzfacts 10.3.2016 "Still sagt ihr Geheimstes die Welt" Ein Porträt der deutsch-afghanischen Sängerin Simin Tander
Von Karl Lippegaus
Songs wie Stillleben, leise und behutsam, trauernd, aber auch optimistisch. Eine unaufgeregte Art von kammermusikalischem Jazz, die auf ganz überraschende Art und Weise in diese turbulente Zeit passt, ihr etwas entgegensetzt. Die Stimme, die sie zum Klingen bringt, gehört der deutsch-afghanischen, in Köln lebenden Sängerin Simin Tander. Was auf dem Album 'What was said' zu hören ist, sind zum Teil in Paschtunisch, der Sprache Afghanistans und Pakistans, gesungene Hymnen. Einige Texte stammen von dem Sufi-Mystiker und Poeten Jalal ad-Din Rumi aus dem Persien des 13. Jahrhunderts, von dem auch der Titel dieses Porträts stammt; andere kommen von dem Beatpoeten Kenneth Rexroth von der Westküste der USA, der einst Jazz- und Lyrikexperimente mit Charles Mingus unternahm. Zum Teil sind es aber auch Melodien, die auf norwegischen Folk- und Kirchenhymnen basieren. Den Mittelpunkt des Programms bildet das berühmte 'O Haupt voll Blut und Wunden', das Johann Sebastian Bach in seine 'Matthäus-Passion' einarbeitete. Auf den Gedanken, sie in einer weit entfernt verbreiteten Sprache singen zu lassen, kam der Jazzpianist Tord Gustavsen aus Oslo - ein Meister in der Kunst der musikalischen Zeitlupe. Karl Lippegaus sprach mit Simin Tander und Tord Gustavsen über ihr aktuelles Album 'What was said', das ECM-Produzent Manfred Eicher mit ihnen in Oslo aufgenommen hat. Simin Tander "Musik aus der Wunderkammer" Der Londoner Multi-Instrumentalist Jacob Collier
Von Thomas Loewner
Jacob Collier ist ein besonderes Phänomen der aktuellen Jazzszene: Obwohl der 21-jährige Londoner noch keine CD veröffentlicht, geschweige denn einen Plattenvertrag unterschrieben hat, bekommt er Zuspruch und Unterstützung von höchster Seite. Musiker wie Pat Metheny, Chick Corea oder Peter Erskine überbieten sich gegenseitig mit ihren Lobeshymnen und kein Geringerer als Quincy Jones kümmert sich seit einiger Zeit um das Management von Collier. Erlangt hat er diese Aufmerksamkeit mit YouTube-Videos, die er seit einigen Jahren bei sich zu Hause in London produziert. Genauer gesagt in einem Zimmer, das bis zum Rand gefüllt ist mit Musik-Equipment: Piano, Keyboards, diverse Gitarren, Bässe, Perkussioninstrumente und Computer. Jacob Collier spielt all diese Instrumente selbst, wenn er seine Videos aufnimmt. Das Verblüffende daran ist die Perfektion, mit der dies tut. Ob harmonisch raffinierte Piano-Voicings, funky Bassläufe, präzise Drumgrooves oder ausgeklügelte mehrstimmige Gesangsarrangements - Jacob Collier schüttelt all dies nur so aus dem Ärmel. Um das Ganze angemessen zu visualisieren, verwendet Collier In seinen Videos die Split-Screen-Technik. So entstehen regelmäßig Clips, in denen Collier bekannten Songs wie etwa Stevie Wonders 'Don't you worry 'bout a thing' auf so mitreißende wie überraschende Weise seinen ganz eigenen Stempel aufdrückt. Jacob Collier Donnerstag, 14. April 2016
"Oh Lonesome Me / Holler My Dear" Konzertmitschnitt vom 5.März 2016, Moments, Bremen
Das "Women in emotion"- Festival hat in seiner langen Geschichte schon viele Talente in den Blickpunkt gerückt, andererseits das außerordentliche Schaffen erfahrener Künstler gewürdigt. Das Sextett "Holler My Dear" eröffnete gemeinsam mit dem Duo "Oh Lonesome Me" das diesjährige "Women in emotion"- Festival.
Oh Lonesome Me Diese beiden Formationen aus Berlin gehören zu den interessanten jungen Kräften des aktuellen Musikgeschehens in Deutschland. Hinter "Oh Lonesome Me" steckt ein Song-Duo, dessen Name zwar auf Americana-Traditionen schließen lässt, tatsächlich gehen Carina Schwertner und Anne Stabe spielerisch mit einer Vielzahl von Einflüssen um. "Things That Could Destroy Me (In The End)" heißt ihr Album, auf dem sie englisch und deutsch über alltägliche Befindlichkeiten singen – natürlich auch über die Verwerfungen der Liebe. Holler My Dear "Holler My Dear" ist eine der Gruppen von Sängerin Laura Winkler. Die quirlige, enorm vielseitige Österreicherin, geboren und ausgebildet in Graz, lebt seit 2012 in der deutschen Metropole. Mit ihrem Sextett hat sie zwei höchst fantasievolle Alben aufgenommen, deren kluge, manchmal humorvolle, oft hintersinnige Songs in originellen Arrangements daher kommen. Stilistisch bewegt sich "Holler My Dear" zwischen Pop, Jazz, Folk und Chanson, wartet dabei mit einer Vielzahl liebenswerter Überraschungen auf. Oh Lonesome Me / Holler My Dear Sonntag, 10. April 2016
"Langer Atem" Manfred Schoof zum 80. Geburtstag
Wenn es einen Trompeter gibt, der maßgeblich den Jazz in Deutschland mitgeprägt hat, dann ist es Manfred Schoof. Heute feiert er seinen achtzigsten Geburtstag – und WDR 3 Jazz & World feiert mit.
Charakteristisch für den Trompeter Schoof sind nicht nur seine blitzartigen, schneidenden Einwürfe, die der Musikwissenschaftler Ekkehard Jost einmal mit "Schleudertechnik" umschrieb. Mit besonderem Klangbewusstsein und einem Hang zur Melancholie erspielte sich der Trompeter früh den Ruf, "der Romantiker des Free Jazz" zu sein. Auch kompositorisch ist er seit jeher hochproduktiv, für Funk, Film und Fernsehen schrieb er zahlreiche Kompositionen. Nicht zuletzt zählt Manfred Schoof zu den prägenden Pädagogen im Lande: Seit 1972 unterrichtete er an der Kölner Musikhochschule und leitete lange die dortige Jazzabteilung. Playlist Manfred Schoof In Flac ... Ältere Stories
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