radiohörer - der blog für radiofans
Sonntag, 21. Februar 2016
Art’s Birthday 2016 / 1
Art’s Birthday 1 - MAVOtek
Von Tomomi Adachi und Audrey Chen
Aufzeichnung des Konzertes vom 17.01.2016 aus der Schaubühne Lindenfels, Leipzig

anschließend:
Sudden Infant Redux
Joke Lanz: Stimme und Elektronik
Alexandre Babel: Schlagzeug
Konzertmitschnitt vom Art’s Birthday 2016, Cabaret Voltaire, Zürich
Länge: ca. 54'30
(Ursendung)
Art’s Birthday 2016 / 1

Deutschlandradio Kultur beteiligt sich mit einem Konzert in der Schaubühne Lindenfels, Leipzig. Unter dem Motto „100 Jahre Dada“ feiern zeitgenössische Klangkünstler die Aktualität der Kunstströmung, die 1916 in Zürich begann.
Der japanische Komponist und Vokalperformer Tomomi Adachi setzt sich seit über 10 Jahren mit der Geschichte des japanischen Dadaismus auseinander. Schon zu Beginn der 20er Jahre gelangte die Strömung aus Zürich in die japanische Kulturszene, wo sie auf fruchtbaren Boden fiel. In dem fernöstlichen Kaiserreich waren Militarismus, nationalistische Engstirnigkeit und Zensur ebenso verbreitet wie im Europa des 1. Weltkrieges. Künstler und Schriftsteller wie Tsuji Jun, Takahashi Shinkichi, Murayama Tomoyoshi und die MAVO-Gruppe nahmen Impulse aus Europa auf und bildeten eine kleine aber eigenständige Dadaszene. Ausgehend von Originaltexten des japanischen Dada entwickelt Tomomi Adachi für den „Art’s Birthday“ eine musikalische Lecture Performance, die den dadaistischen Ost-West-Dialog aktualisiert. Begleitet wird er dabei von der amerikanisch-chinesischen Vokalistin Audrey Chen und von einem 20-köpfigen Laienchor.

Tomomi Adachi, geboren 1972 in Kanazawa / Japan, lebt als Vokalist und Komponist in Berlin. 2012 war er Gast beim Berliner Künstlerprogramm des DAAD.

Audrey Chen, geboren 1976 in Chicago, lebt in Berlin als Cellistin und Vokalistin der improvisierten Musik. In jüngster Zeit arbeitete sie vor allem mit Phil Minton, Maria Chavez und dem Konzeptkünstler John Bock

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SWR2 NOWJazz Magazin vom 21.1.2016 Von Bert Noglik
SWR2 NOWJazz Magazin vom 21.1.2016

Shauli Einav: Beam Me Up/gleichnamige CD
Shauli Einav Quartet

Thomas Heberer: cookbook 417/CD: Interstices
Thomas Heberer/Achim Kaufmann/Ken Filiano

Bill Evans: t.t.t.t./CD: Criss Cross
Florian Weber Trio

Lars Duppler: Proko-San/CD Naked
Lars Duppler

Annette Peacock: Albert's Love Theme/CD Blood
Paul Bley

Jimmy Giuffre: Brief Hesitation/CD: Jimmy Giuffre 3
Jimmy Giuffre

Carla Bley: Seven/CD: Paul Bleys Carla Bley
Paul Bley

Carla Bley: Ida Lupino/CD: Open, To Love
Paul Bley

Nacio Herb Brown: You Stepped Out Of A Dream/CD: Wise Men Can Be Wrong
Nils Wogram Root 70

Edward Perraud: Iris/CD: Kind Of Red
Das Kapital

Wolfgang Dauner: Tunings Spread/CD: Knirsch
Wolfgang Dauner's Et Cetera

Wolfgang Dauner: Wendekreis des Steinbock/CD: Old Friends
Old Friends

Wolfgang Dauner: Feuerwerxmusik/CD: Wolfgang Dauners United 2
United Jazz & Rock Ensemble Second Generation

Wolfgang Dauner: Trans Tanz/CD Konstantin Wecker & Die Band Live in Austria
Konstantin Wecker
Live In Austria

Herbie Hancock: Cantaloupe Island/CD: Then And Now - The Definitive Herbie Hancock
Herbie Hancock

Michel Benita: Back From The Moon/CD: Ethics: River Silver
Michel Benita

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Samstag, 20. Februar 2016
Radionacht Klanghorizonte vom 20.2.2016
mit Michael Engelbrecht

(…) And as it became clear, the mysterious seed, the topos of all sonic expression, lies in tone colour, or better, lies in the awareness of it, which is its resonance. The textbook definition of tone colour can only describe what it is not: qualities of sound that are not related to pitch, volume, or duration. Tone colour is therefore the absence and yet the total presence. For example, a mother reading a fairy tale to her child is reading words made of letters – but the child hears the mother´s „I love you“ in her voice. This is resonance. I throw a pebble in a lake and there is resonance. If the pebble is dirty, there is still resonance. There is a sense of purity. Thoughts create resonance. Sounds create resonance. Resonance is pristine, detached of the object. Appearing as tone colour, sound has the potential to become its own resonance, effortless and luminous.
(Thomas Köner)

NEW RECORDS (1 & 2): Roly Porter / Ben Monder / Tindersticks / Ryuichi Sakamoto & Alva Noto / Jon Balke (four tracks) / Tortoise / Yorkston, Thorn & Khan / Michel Benita / Ballake Sissoko & Vincent Segal // Thomas Köner / Tindersticks (second appearance) / Avishai Cohen / Lucinda Williams / Fire! / Ches Smith
New Records 1 & 2

CLOSE-UP: King Crimson – The Thrak Box Set (1994-97)
Close UP King Crimson

TIME TRAVEL (1): with Sun Ra, Count Ossie, David Bowie, Mikael Teraverdiev, Parush Parushev a.o. ((„Jon Ward’s Excavated Shellac focuses on ethnic music on 78’s. He’s one of the smartest obsessive record collectors I know, and the stuff he posts I would gladly pay to download … it is always stuff you would never hear anywhere else, nothing here on CD. This is the rarest of the rare and the best of the best. Stellar!“ – Steve Roden, Wire Magazine’s Web Exclusive)
Time Travel 1

TIME TRAVEL (2 & 3): Underworld – Second Toughest in the Infance (1996) // Bert Jansch: Avocet (1978) (Now lovingly released by Earth Recordings, this album sees Jansch at the height of his compositional powers)
Time Travel 2 & 3

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Samstag, 13. Februar 2016
"Von Ursonaten und anderen Tönen" 100 Jahre internationaler Dada
Von Florian Felix Weyh
Regie: Doris Bulau
Mit: Andreas Jungwirth, Georg Ringsgwandl, Wolfgang Heisig und Karl Riha
(Wdh. vom 23./24.06.1995)
Am 5. Februar 1916 gründete Hugo Ball mit seiner Freundin Emmy Hennings in Zürich in der Spiegelgasse 1 das Cabaret Voltaire. Modern, provokativ und erfinderisch rechnete diese neue Kunstrichtung unter dem Eindruck des Ersten Weltkrieges mit den verlogenen Idealen der Gesellschaft ab, die den Krieg herbeigeführt hatten. Dem Kreis der Dadaisten schlossen sich bald weitere Künstler an: Tristan Tzara, Sophie Taeuber-Arp und Hans Arp, Max Ernst oder Wassily Kandinsky. Zu Beginn der 20er-Jahre des vorigen Jahrhunderts war Dada bereits ein weltumspannendes Netzwerk. Vom Dada gingen erhebliche Impulse auf die Kunst der Moderne bis hin zur heutigen zeitgenössischen Kunst aus. Vor 100 Jahren unterbrach Tzara seine Gedichtvorträge oft durch Schreien oder Schluchzen, Trommeln oder Schlagen. Wie damals leben auch 100 Jahre später solche Vorträge von gelegentlichem Gedränge im Saal und von bewusst verstörenden Überraschungsmomenten. Diese erwarten gewiss auch die Zuhörer dieser legendären 'Langen Nacht' aus dem Jahre 1995 - mit Karl Riha, Georg Ringsgwandl, Wolfgang Heisig und Andreas Jungwirth.
Von Ursonaten und anderen Tönen

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"20 Jahre Label Tzadik" John Zorn feiert Jubiläum
mit Karl Lippegaus

Den 62-jährigen John Zorn noch immer als "enfant terrible" der aktuellen Musikszene zu bezeichnen wäre grotesk. Längst hat sich der New Yorker auf breiter Front etabliert: als Komponist, Produzent, Label-Macher, Bandleader und mehr. Jetzt feiert sein Label Tzadik 20. Jubiläum.
Alles begann in den 1970er-Jahren, als John Zorn als ein Katalysator in der sogenannten "downtown"-Szene wirkte und sich weltweit ein Publikum schuf, das beileibe nicht nur Jazz konsumiert. Da war einerseits sein "grenzenloser" Musikgeschmack, das Auflösen von Geschmacksgrenzen zwischen Hardbop und Speedmetal, Noise und Neuer Kammermusik; andererseits fand Zorn auch neue Kompositionstechniken, die nicht nur der improvisierten Musik neue Impulse gaben.

Nach bahnbrechenden Alben wie "The Big Gundown" und "Spillane", war die Gründung eines eigenen Plattenlabels nur ein logischer Schritt. Mitte der 1990er-Jahre gründete John Zorn sein Label Tzadik Records, benannt nach dem Zaddik, der Bezeichnung für einen Rechtschaffenen im Chassidismus.

Werkstatt der jüdischen Jazz-Avantgarde

Mittlerweile sind Hunderte von Alben auf dem Label erschienen, die laut dem Posaunisten und Musiktheoretiker George Lewis Zorns "extreme Offenheit gegenüber neuen Ideen" reflektieren. Zorn selbst hat auf seinem Label über 30 eigene Produktionen verwirklicht. Die Tzadik-CDs und DVDs erscheinen in Sparten wie "Radical Jewish Culture", "Composers Series", "New Japan" und "Lunatic Fringe". Als "lunatic fringe" – Extremist, Fanatiker – verortet Zorn sich gerne selbst. "Es gibt nur einen John Zorn, aber das wofür ich stehe, wird bewirken, dass es mehr Leute wie mich geben wird, denn es ist ein so reiches, aufregendes, kreatives Dasein."
20 Jahre Label Tzadik

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My Favorite Disc: "Listen To Your Woman" von Nils Wogram Root 70
Nils Wogram Root 70

Das Quartett des Posaunisten Nils Wogram mit Hayden Chisholm, Matt Penman und Jochen Rückert.
Listen To Your Woman In Flac

Matt Pennman: How Play Blues/CD: Listen To Your Woman
Nils Wogram Root 70

Hayden Chisholm:
Rusty Bagpipe Boogie/CD: Listen To Your Woman
Nils Wogram Root 70

Nils Wogram:
Listen To Your Woman /CD: Listen To Your Woman
Nils Wogram Root 70

Nils Wogram:
Twenty Four /CD: Listen To Your Woman
Nils Wogram Root 70

Nils Wogram:
Homelands Sky /CD: Listen To Your Woman
Nils Wogram Root 70

Nils Wogram:
Behind The Heartbeat /CD: Listen To Your Woman
Nils Wogram Root 70

Nils Wogram:
Melancholia /CD: Listen To Your Woman
Nils Wogram Root 70

Richard A. Whiting:
To Marvelous For Words/CD: Wise Men Can Be Wrong
Nils Wogram Root 70

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"Die lebendige Straße" Über das rastlose Leben der Sängerin Lhasa de Sela
Von Anke Behlert
Das Nomadendasein war der mexikanisch-amerikanischen Sängerin Lhasa de Sela in die Wiege gelegt. Als Kind zog sie mit ihren Eltern und Geschwistern in einem umgebauten Bus durch die USA und Mexiko. Später pendelte sie zwischen Kanada und Frankreich. Genau wie sie selbst, wandert auch ihre Musik zwischen den Kontinenten: sie verbindet traditionelles Ranchera mit Klezmer, Jazz und Americana. Ihre Texte sind auf Spanisch, Englisch und Französisch. Drei wunderbare Alben hat Lhasa während ihrer kurzen Karriere aufgenommen. Außerdem hat sie mit der englischen Pop Noir Band Tindersticks und dem französischen Ensemble Bratsch gesungen. Anfang 2010 starb Lhasa de Sela mit nur 37 Jahren an Krebs.
Lhasa de Sela

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Freitag, 12. Februar 2016
"Diabolische Saitenspiele" Ein Porträt des Geigers Adam Bałdych
Von Bert Noglik
Er setzt die große Tradition polnischer Jazzviolinisten fort, bezieht sich auf Geiger wie Zbigniew Seifert und lässt zugleich mit einem eigenen Ton auf dem Instrument aufhorchen. Der 1986 in Westpolen geborene Adam Bałdych galt bereits in jungen Jahren als musikalisches Wunderkind. Mit elf Jahren entschied er sich für die Violine, mit 13 für den Jazz. Begeistert zunächst von Komponisten wie Sergei Rachmaninow, Frédéric Chopin und Peter Tschaikowski, ließ er sich später unter anderem auch von Miles Davis, Jimi Hendrix und Radiohead inspirieren. Das Spektrum seines Schaffens reicht vom Duo mit dem Pianisten Yaron Herman über ein Projekt mit dem norwegischen Helge Lien Trio bis hin zu Spielkonstellationen mit dem finnischen Pianisten Iiro Rantala und skandinavischen All-Star-Besetzungen. Der Geiger, der wegen seiner teuflischen Virtousität den Spitznamen 'Evil' erhielt, verbindet in seinem Spiel einen Hauch slawischer Romantik mit der Energie des Rock und der Expressivität des Jazz.
Adam Bałdych

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Noura Mint Seymali and Band
25. TFF Rudolstadt, Heinepark, Konzertbühne
Aufzeichnung vom 05.07.2015

Noura Mint Seymali and Band

Über die Musik und die Kultur Mauretaniens ist in Europa nur wenig bekannt. Der Wüstenstaat im nordwestlichen Afrika war selbst für Weltmusikfreunde lange ein weißer Fleck auf der Landkarte. Doch das könnte sich jetzt ändern: Noura Mint Seymali, Sängerin aus der Hauptstadt Nouakchott, hat bereits mit ihrem Debütalbum 'Tzenni' für Furore gesorgt. Die kleine Frau mit der elektrisierenden Stimme bietet darauf einen Mix aus traditionellen Klängen der Sahelregion und westlichen Jazz- und Funkrhythmen, wie sie auch von Miles Davis oder James Brown stammen könnten. Durchaus gewöhnungsbedürftig klingt das beim ersten Hören - doch dann wird man schnell neugierig auf mehr. Im vergangenen Sommer war Noura Mint Seymali erstmalig mit ihrer Band auf großer Europatournee und machte als erste Künstlerin Mauretaniens überhaupt auch beim 25. TFF Rudolstadt Station. Das Konzert wurde mitgeschnitten und Carsten Beyer konnte mit der mauretanischen Musikerin ein interview führen.
Noura Mint Seymali and Band

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Donnerstag, 11. Februar 2016
"Mercedes Sosa" Konzertmitschnitt vom 22. Mai 1984, Glocke, Bremen
Von ihrem Publikum wurde sie liebevoll "La Negra", die Schwarze, genannt. Sie sang nicht nur Folkore, sondern auch politische Protestlieder, unter anderem von Victor Jara. Wir senden einen Ausschnitt aus dem Konzert, das im Mai 1984 in der Bremer Glocke stattfand.
Die Sängerin aus Argentinien gilt bis heute als eine der bedeutendsten Stimmen Südamerikas. Geboren 1935 im argentinischen Norden, konnte sie Anfang der sechziger Jahre ihr erstes Album aufnehmen. Sie entwickelte sich zu einer außerordentlichen Interpretin lateinamerikanischer Lieder unterschiedlichsten Ursprungs und verschiedener Nationalitäten, aus deren Repertoire-Auswahl und Vortrag stets soziales und politisches Bewusstsein sowie eine von Menschlichkeit und Verständigung bestimmte Lebenssicht sprach.

Vorübergehend lebte sie im europäischen Exil. Mercedes Sosa starb 2009. Die weltweite Anerkennung, die ihr zuteil wurde, zeigte sich unter anderem in zahlreichen künstlerischen Begegnungen, ob mit Sting, Maria Farantouri, Luciano Pavarotti oder Joan Baez.
Mercedes Sosa

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