radiohörer - der blog für radiofans
Mittwoch, 16. September 2015
"Souvenance" Anouar Brahems Reflexionen des arabischen Frühlings (!!!)
Von Bert Noglik
Anouar Brahem, einer der großen Meister auf der Oud, der arabischen Laute, hat die traditionelle arabische Musik assimiliert, sich aber zugleich für Einflüsse aus neuer Kammermusik und Jazz geöffnet. Mit dem Album "Souvenace" blickt Anoaur Brahem auf die zum Teil dramatischen Geschehnisse in seiner Heimat Tunesien während der letzen Jahre zurück. Wie ein Seismograf reflektierte er Hoffnungen, Ängste, Enttäuschungen und Visionen des arabischen Frühlings. Doch er brauchte Zeit und Abstand, all das künstlerisch zum Ausdruck zu bringen. Mit "Souvenance", aufgenommen im Quartett mit dem Pianisten François Couturier, dem Bassklarinettisten Klaus Gesing und dem Kontrabassisten Björn Meyer, sowie Streichern des Orchestra Della Svizzera Italiana, ist Anouar Brahem ein emotional erfülltes Werk voller Lyrik und Dynamik gelungen.
Souvenance In Flac
Anouar Brahem:
January/ Souvenance/ Deliverance/ Souvenance / January/ Souvenance / Tunis At Dawn/ Souvenance

Anouar Brahem, François Couturier, Klaus Gesing, Björn Meyer,
Ochestra della Svizzera italiana

link

"Brazilliance" Neuheiten, Klassiker und ein Re-Issue aus Brasilien
Mit Thomas Meinecke

Heute mit einer Stunde Brazilliance, die dieses Mal etwas mehr afrikanisiert als sonst, denn Candomblé und Capoeira haben ihre hypnotischen Signaturen in die Musik der kommenden Stunde gekerbt. Dabei müssen die Musiker nicht unbedingt aus Brasilien kommen, wie im Fall des Amerikaner John Beltran und der kubanischen Schwestern Ibeyi. Und bei den Klassikern von Marcos Valle mischt einmal auch der amerikanischen Remixer Theo Parrish mit.
Playlist
Brazilliance

link

"Prix Ars Electronica 2015."
Die Preisträgerinnen und -preisträger der Kategorie Digital Musics & Sound Art.
2.889 Einreichungen aus 75 Ländern verzeichnete der Prix Ars Electronica 2015. Die PreisträgerInnen kommen diesmal aus Japan (Nelo Akamatsu), Mexiko (Gilberto Esparza), Indonesien (XXLab), Belgien (Alex Verhaest), Australien (Jeffrey Shaw) und Österreich (Gabriel Radwan).

Wir stellen in "Zeit-Ton" die Preisträger der Kategorie Digital Musics & Sound Art vor. Neben Interviews mit Nelo Akamatsu (Goldene Nika) sowie Douglas Hendersons und Josef Klammer (jeweils mit einer Auszeichnung geehrt) sind ausgewählte Beiträge aus der Shortlist der Honorary Mentions zu hören.
mehr info's ...
Prix Ars Electronica 2015 In Flac

link

Huddersfield Contemporary Music Festival
St Pauls Hall, Aufzeichnung vom 25.11.2014

Christian Wolff: Sonata for 3 pianos (1953) / Duo for pianist (1958)

Morton Feldman: Piece for 4 pianos (1957)

Mark Knoop, Catherine Laws, Philip Thomas, John Tilbury (Klaviere)
Huddersfield Contemporary Music Festival

link

Spannungen. Musik im Kraftwerk Heimbach Mitschnitt vom 7.6.15
Alexander Skrjabin
Sonate Nr. 5, op. 53
Sonate Nr. 7, op. 64 'Weiße Messe'
Sonate Nr. 10, op. 70

Mario Häring, Klavier
Dina Ugorskaja, Klavier
Olli Mustonen, Klavier
Musik im Kraftwerk Heimbach Mitschnitt vom 7.6.15
Mitschnitt vom 7.6.15 aus dem Kraftwerk in Heimbach
Einschüchternd schwierige Klaviermusik, aufbauend auf einem fremdartigen Tonsystem und durchwoben von einer geheimnisvollen Privatphilosophie: Alexander Skrjabin macht es seinen Interpreten nicht gerade leicht. Sogar Vladimir Horowitz, einer der größten Skrjabin-Spieler des 20. Jahrhunderts, fand Werke wie 'Vers la flamme' zum Fürchten und mied die sogenannte 'Weiße Messe'. Für manche kommt diese 'Sonate Nr. 7' genauso wie die neunte ('Schwarze Messe') einer Verabredung mit dem Teufel gleich. Aber man dürfe auch nicht zu viel hineininterpretieren, denn es trübe den Blick für die beinahe mathematische Klarheit in Skrjabins Werk, warnt die Pianistin Dina Ugorskaja. Zusammen mit ihr stellen sich Olli Mustonen und der junge Mario Häring der pianistischen Herausforderung eines Skrjabin-Programms beim diesjährigen Kammermusikfestival im Kraftwerk Heimbach. Spannung garantiert.

link

Dienstag, 15. September 2015
Paul Millns and Band
Erfurt, Domplatz
Aufzeichnung vom 20.06.2015
Randy Newman, Alexis Corner, Joe Cocker, Paul Millns. Paul Millns...? Der Name des britischen Songwriters mag nicht so geläufig sein. Doch musikalisch spielt der Sänger und Pianist seit Jahrzehnten in der gleichen Top-Liga wie seine Kollegen. Millns verdiente sich in den 60er- und 70er-Jahren seine Sporen in der britischen Blues-Szene. Jahrelang wirkte er als Tour-Keyboarder, etwa in den Bands von Alexis Corner und Eric Burdon. Seit Anfang der 80er-Jahre veröffentlicht Paul Millns Soloalben, die in Sachen Songwriting und Interpretation keine Vergleiche scheuen müssen. Keine Frage: Paul Millns gehört zu den ganz Großen seiner Zunft. Dabei steht der Londoner mit der ausdrucksstarken, souligen Stimme, dem virtuosem Klavierspiel und den lebensklugen Balladen ganz in der Tradition seines Inspirators Ray Charles. „In Concert“ präsentiert Paul Millns in Bestform zusammen mit seiner außergewöhnlichen Begleitband in einem Konzert vom diesjährigen Erfurter Krämerbrückenfest, das Deutschlandradio Kultur als Medienpartner exklusiv mitgeschnitten hat.
Paul Millns and Band

link

Montag, 14. September 2015
"Ode an den Fehler" Über den Reiz musikalischer Unschärfen (!!!)
Von Andi Hörmann
Regie: Susanne Krings
Produktion: DLF 2015

Ganz gleich ob beim Ex-Beatle Paul McCartney oder der experimentierfreudigen Band Radiohead: Auf vielen Alben populärer Musiker lassen sich bei genauem Hinhören schief tönende Passagen entdecken. In Zeiten digitaler Studioproduktionen scheint das durchaus verwunderlich: Mit der Präzision des Computers lässt sich heute doch alles auf Perfektion trimmen. Wird manch schräg tönender Klang von Musikern und Produzenten als Stilmittel eingesetzt? Das Feature spannt in der Betrachtung von 'musikalischen Fehlern' einen Bogen: vom Laienmusiker, der im stillen Kämmerlein aus Fehlern lernt, über den bewusst in die Musik hineinkomponierten Fehler renommierter Künstler bis hin zur Faszination von beiläufigen Verspielern, die ein Werk zu etwas ganz Besonderem machen. Wie lässt sich all dies in eine produktive Fehlerkultur integrieren? Unstimmigkeiten und Interpretationsfehler sind zur richtigen Zeit und an der richtigen Stelle oft auch klang- und stilbildend. Sicher aber ist: Aus Fehlern lernt man!
Ode an den Fehler

link

Jazzfacts vom 10.9.2015
Neues von der Improvisierten Musik

Das Warten hat sich gelohnt. Zum Debüt-Album des Schlagzeugers Jens Düppe

Musik als Mittel der Vereinigung. Belgiens nationales Jazz Meeting in Brügge

Aufgenommen im Kammermusiksaal des DLF: die neue CD von Trompeter Frederik Köster

Weitere CDs: Luciano Biondini, Tori Freestone, Kevin Hays

Am Mikrofon: Karsten Mützelfeldt
info
Jazzfacts 10.9.2015

link

Space Oddities - Wie Google, Amazon, Virgin und Co. den Weltraum erobern
Von Matthias Leitner
Google finanziert Mondmissionen, Virgin schießt Ashton Kutcher ins All und wer will kann sich bei einem holländischen Startup für eine Marsmission im Jahr 2027 anmelden. Es herrscht wieder Betrieb im Weltraum, der Zündfunk wirft sich ins Sternengetümmel.
Früher, da war der Weltraum ein magisches Versprechen. Wenn Kinder gefragt wurden: Was willst du werden? Dann war 'Astronaut' immer auf Platz Eins der Berufswünsche. Nachdem der große Hype der Apollo-Missionen aber verflogen war, ist es still geworden im All. Und die großen Weltraumbehörden der Welt kämpfen längst mit Nachwuchsproblemen.
Aktuell lässt sich aber feststellen: Der Weltraum feiert sein Comeback - dank Hollywoods Millionenhits wie "Avatar", "Gravity", "Interstellar" oder dem Neustart der "Star Wars"-Saga einerseits im Kino, aber nicht nur dort. Auch im Business ist der Weltraum wieder schwer angesagt, neben Konzernen wie Amazon, Google, Tesla oder Virgin tummeln sich viele kleine Startups auf der Weltraumbühne. Die einen wollen Satelliten ins All schießen, die anderen ganze Marsmissionen und Siedlungsprojekte starten, wieder andere inspiriert von Computerspielen wie "Mass Effect" oder Filmen wie „Armageddon“ auf fremden Planeten und Asteroiden nach Rohstoffen schürfen.
Space Oddities

link

"King Kong Theorie" Hörspiel von Virginie Despentes
Aus dem Französischen von Kerstin Krolak
Bearbeitung und Regie: Elisabeth Putz
Mit: Nora Abdel-Maksoud, Jule Böwe
Ton: Jean Szymczak
Produktion: Deutschlandradio Kultur 2014 (Ursendung)

„Ich schreibe aus der Ecke der Hässlichen für die Hässlichen….“ Texte von Virginie Despentes und Filmzitate aus 'King Kong'
"Das Idealbild der weißen Frau: Verführerisch, aber nicht nuttig! Gut verheiratet, aber nicht an die Wand gedrängt. Berufstätig, aber nicht übertrieben erfolgreich. Stets von undefinierbar jugendlichem Alter! Diese glückliche weiße Frau, die man uns ständig unter die Nase hält, der wir nach Leibeskräften nacheifern sollen, die gibt es überhaupt nicht." In ihrem autobiografischen Roman 'King Kong Theorie' schreibt Virginie Despentes über ihre Vergewaltigung mit 17 Jahren, über das erlittene Trauma, das sie zur Schriftstellerin gemacht hat. Im Hörspiel sind autobiografische Texte mit Interviewauszügen verwoben. Dazu kommen Passagen aus dem Film 'King Kong'.
King Kong Theorie
Virginie Despentes, geboren 1969 in Nancy, Autorin. 1994 erschien der Roman 'Baise moi'. Die von ihr selbst inszenierte Verfilmung (2000) landete wegen des Vorwurfs der Pornographie auf dem Index. Romane auf Deutsch: 'Die Unberührte' (1999), 'Pauline und Claudine' (2001), 'Teenspirit' (2003). 'King Kong Theorie' erschien 2007.

link