radiohörer - der blog für radiofans
Sonntag, 30. April 2017
"Apocalypse live" Hörspiel in 22 Gesängen
Von Andreas Ammer, FM Einheit und Ulrike Haage
Das Radio spielt Lieder vom Weltuntergang. Die Welt, das bleibt zu erwähnen, ist schön.
Sieben Siegel, sieben Engel sowie sieben Posaunenstöße, welche die sieben Weltkatastrophen ankündigen. Und das ist ja nur der Anfang! Unter Applaus betritt der heilige Johannes die Bühne, er bringt News vom Himmel herab. Der Weltuntergang gerät zum absoluten Spektakel. Natürlich alles live, mit lauten, elektrischen Songs und Werbeblöcken. Und während sie dahingeht, "die beste Welt, die wir je hatten", sitzen wir vor den Empfangsgeräten und summen mit - "I will survive!".

In Flac:
http://xb187.xb1.serverdomain.org/radio/musik/Apocalypselive.flac

"Apocalypse live" Hörspiel in 22 Gesängen
Von Andreas Ammer, FM Einheit und Ulrike Haage
Mit: Phil Minton, Alex Hacke, David Greiner, Hanns-Joachim Friedrichs, Pater Karl Kleiner
Ton: Stefan Briegel, Wilfried Hauer, Angelika Glink
Produktion: BR 1994
Andreas Ammer, geboren 1960 in München. Autor, Journalist und Hörspielmacher. FM Einheit alias Frank-Martin Strauß, geboren 1958 in Dortmund, Schlagzeuger der Einstürzenden Neubauten, Klangforscher und Produzent. Ulrike Haage, geboren in Kassel, Pianistin, Komponistin, Hörspielmacherin und Regisseurin. Lebt und arbeitet in Berlin. Andreas Ammer, FM Einheit und Ulrike Haage realisierten zahlreiche Produktionen für den Rundfunk. Für "Apocalypse live" erhielten sie den Hörspielpreis der Kriegsblinden und den Prix Italia, für "Radio Inferno" (BR/HR 1993) u.a. den Prix Futura.

link

Iggy Pop 70 - Zwischen Proto-Punk und Post-Chanson
Immer wieder sind Iggy-Pop-Songs zu klassischen Hymnen der jeweils neuen Generation von Punks geworden, die ihn zum Urvater der Dissidenz erkoren haben.
Mit Thomas Mense

"1969" auf dem Debütalbum der Stooges z.B., in dem der damals 22-jährige seine Langeweile und Perspektivlosigkeit herausschreit - und damit konträr zum Zeitgeist der Woodstock-Euphorie stand. Dutzende von Alben hat er seitdem aufgenommen. Iggy Pop ist der zuverlässige, desillusionierende und auch poetische Chronist des zeitgenössischen Amerika. Die Platte "New Values" von 1979 nahm hellsichtig das Erstarken einer religiösen Rechten vorweg. Das Konzeptalbum "American Caesar" (1993) entwarf im Jahr 23 vor Trump das dekadente Bild Amerikas auf der Folie von Gibbons klassischer historischer Studie "Verfall und Untergang des Römischen Reiches". Mit "Avenue B"(1999) und "Préliminaires" (2009) wendet Iggy Pop sich dem Jazz und Chanson zu. In WDR 3 Open Sounds stellt sich Iggy Pop den Fragen von Thomas Mense.

Playlist PDF

In Flac:
http://xb187.xb1.serverdomain.org/radio/musik/Iggy70.flac

In MP3:
http://xb187.xb1.serverdomain.org/radio/musik/Iggy70.flac

link

"Befund und Befindlichkeit" Eine Lange Nacht über Krankheit, Heilung und Gesundheit

Weltweit steigt die Zahl der therapieresistenten chronischen Krankheiten. Immer mehr Patienten wenden sich komplementären Heilverfahren zu. Sind Körper und Seele feiner verwoben als die Schulmedizin annimmt?

Von Burkhard Reinartz

Was macht Gesundheit und Krankheit in der Erfahrung von Menschen aus?
Der Schweizer Arzt und Psychiater Jakob Bösch litt unter Depressionen und versöhnt heute Schulmedizin und komplementäre Heilmethoden. Die 77-jährige Gesundheitsprofessorin Annelie Keil hat einen Herzinfarkt und drei Krebserkrankungen überlebt.

Eine Lange Nacht über die Kunst, achtsam mit den Herausforderungen des Lebens umzugehen.
Jakob Bösch: "Was wir wissen bezüglich Erfolg oder Misserfolg von Heilung ist, dass es eben sehr individuell ist, dass es keine allgemeingültigen Regeln gibt. Auch in der Schulmedizin können wir im einzelnen Fall nicht sagen, wann eine Heilung stattfinden kann und wann nicht. Wir haben zwar statistische Daten, wo man sagen kann, bei dieser Krankheit haben wir 30 Prozent Erfolg, bei der anderen 90 Prozent, aber beim einzelnen Menschen lässt sich das weder beim spirituellen Heilen noch in der Schulmedizin voraussagen.

http://xb187.xb1.serverdomain.org/radio/musik/ln_ueber_krankheit_heilung.mp3
Weiter lesen ... !!!

© Deutschlandfunk, Lange Nacht, 2017

link

"Der Inspirator" Ein Porträt des Saxofonisten Vinny Golia von Harry Lachner

Mit der Gründung seines Labels "Nine Winds Records" schuf Vinny Golia eine Plattform für die musikalischen Avantgarde der US-Westküste, nicht zuletzt, weil die internationale Jazz-Szene allzu ausschließlich auf die neuen Impulse aus New York blickt.

Von Harry Lachner

Doch nicht nur deshalb wurde der mittlerweile 71-jährige Saxofonist zu einer zentralen Figur der kalifornischen Improvisationsszene. An der Realisierung seiner raffinierten Kompositionen waren zahllose Musiker - wie etwa die Gebrüder Nels und Alex Cline oder Jeff Gauthier - beteiligt; Spieler, die ihn als Mentor und großen Inspirator bezeichnen. Neben Projekten für große Ensembles finden sich in seiner umfangreichen Diskografie auch etliche Duo-Alben, bei denen Vinny Golias herausragende Qualitäten als erfindungsreicher und einfühlsamer Improvisator im Zentrum stehen: Improvisationen, die von einem außergewöhnlichen Strukturdenken geleitet werden.

In Flac:
http://xb187.xb1.serverdomain.org/radio/musik/Vinny Golia.flac

In MP3:
http://xb187.xb1.serverdomain.org/radio/musik/Vinny Golia.mp3
Playlist

link

"No Room for Squares" Der Tenorsaxofonist Hank Mobley
Der "Mittelgewichts-Champion des Tenorsaxofons", dessen Spielweise als eine Synthese der Stile von Sonny Rollins und Lester Young angesehen wurde, war "ziemlich bekannt, aber nie seinem wirklichen Rang entsprechend" (Bob Berg).
Mit: Hans W. Ewert

Um besser bekannt zu werden, hätte seine Karriere länger anhalten müssen. Durch Erkrankung infolge schwerer Drogenprobleme waren Mobley nur 15 Jahre beschieden, in denen er als Musterbild des Hardbop-Tenoristen neben John Coltrane und Sonny Rollins mit seiner lyrischen Spielweise, zahlreiche Musiker beeinflusste. Sein immer swingender Stil wurde wegen der lockeren, feinsinnigen und melodischen Art hauptsächlich von Kennern geschätzt. Mobley’s hochentwickeltes Talent als Komponist und Solist findet in über 30 Plattenalben ihren Niederschlag, zu denen: "Soul Station", "No Room for Squares", "Roll Call", "Workout" und "A Slice of the Top" gehören.

Eine Auswahl besonders eindrucksvoller Aufnahmen von Hank Mobley präsentiert Hans W. Ewert in WDR 3 Jazz & World.

In Flac:
http://xb187.xb1.serverdomain.org/radio/musik/HankMobley.flac

In MP3:
http://xb187.xb1.serverdomain.org/radio/musik/Hank Mobley.mp3

link

Ella Fitzgerald zum 100. Geburtstag
Konzertmitschnitt vom 25. Januar 1967, Berlin, Friedrichstadtpalast
3000 begeisterte Zuhörerinnen und Zuhörer erlebten in der Nacht vom 25. zum 26. September 1967 im "alten" Friedrichstadtpalast das einzige Konzert der "First Lady of Jazz" auf dem Boden der DDR.
Mit: Ulf Drechsel

Ein "off-day" vor einem Konzert im West-Berliner Sportpalast mit dem Duke Ellington Orchester und ein "guter Draht" zum Konzertveranstalter Horst Lippmann aus Frankfurt am Main machten es möglich.

Ella Fitzgerald wurde begleitet vom Trio Jimmy Jones (p), Bob Cranshaw (b) und Sam Woodyrad (dr).

http://xb187.xb1.serverdomain.org/radio/musik/EllaBerlin1067.mp3

Zum 100. Geburtstag von Ella Fitzgerald - Konzertmitschnitt vom 25.1.1967; Berlin, Friedrichstadtpalast

Playlist

link

"Die Tage ziehen sich hin, die Nächte auch" Hörspiel von Léandre Alain Baker !!!
Als "Madame" und "Monsieur" unvorhergesehenen Besuch von einem Eindringling in Bademantel erhalten, gerät ihre sicher geglaubte Welt ins Wanken.

"Madame" kehrt als erste in die gemeinsame Wohnung zurück. Eines Abends steht da plötzlich dieser Unbekannte vor ihr. Im Bademantel. Er lässt sich durch nichts aus der Ruhe bringen, gibt weder seinen Namen, noch seine Herkunft preis, geschweige denn, was er will. Dennoch: Mehr und mehr gerät sie in seinen Bann. Als auch "Monsieur" nach Hause kommt, ist er gleichermaßen verwirrt und verärgert, einen Fremden in seiner Wohnung vorzufinden. Seltsam jedoch: Jetzt ist er es, der sich zunehmend als Eindringling fühlt. Die Anwesenheit des Unbekannten zeigt auf, dass die Beziehung zwischen "Monsieur" und "Madame" zur vollkommenen Bedeutungslosigkeit verflacht ist. Folgerichtig beschließt "Madame" spontan, ihren Mann zu verlassen. Die beiden Männer bleiben zurück. Und nun beginnt "Monsieur" allmählich, die Anwesenheit des Geheimnisvollen zu schätzen.

http://podcast-ww.wdr.de/medp/fsk0/135/1356425/wdr3hoerspiel_2017-04-20_dietageziehensichhindienaechteauch_wdr3.mp3

Von Léandre Alain Baker
aus dem Französischen von Jean-Louis Marie
Regie: Frank-Erich Hübner
Redaktion: Jan Buck

Mit Martina Gedeck, Matthias Haase und Pierre Franckh

link

"Zwischen Überschwang und Reduktion" Die vielen Facetten des Pianisten David Helbock
Der österreichische Pianist David Helbock gehört seit einigen Jahren zu den auffälligsten Jazzmusikern der Alpenrepublik; und das nicht nur wegen seines selbst gestrickten Käppis mit einer umlaufenden Klaviatur als Motiv, das er auf der Bühne immer trägt.
Von Thomas Loewner

Ob solo oder als Leader verschiedener Ensembles: Helbock weiß stets mit virtuoser Technik, einer guten Portion Abenteuerlust und nicht zuletzt als einfallsreicher Improvisator und Komponist zu überzeugen. 2010 veröffentlichte er sein "Personal Realbook", für das er während eines Zeitraums von einem Jahr jeden Tag ein Stück geschrieben hat. Auf seinen Alben präsentiert sich Helbock als ein Musiker, der gern zwischen den Extremen pendelt: Mal ist er der quirlige Tastenvirtuose, der das Überbordende und Unkonventionelle liebt, dann wieder zeigt er sich als Klangasket, der tief in sein Inneres hineinhorcht.

http://xb187.xb1.serverdomain.org/radio/musik/DavidHelbock.mp3
Plalyist

link

Jimmy Heath: He Walked With Giants
Ein kleiner Mann, der mit fast allen Größen des Genres spielte und mit seinen neunzig Jahren zu den letzten lebenden Vertretern der Bebop-Ära gehört: der Tenorsaxofonist Jimmy Heath.
Mit Karsten Mützelfeldt

http://xb187.xb1.serverdomain.org/radio/musik/JimmyHeath.mp3

Jimmy Heath kann auf eine einzigartige Karriere zurückblicken, auf Auftritte und Aufnahmen u.a, mit Charlie Parker, Max Roach, John Coltrane, Benny Golson, Milt Jackson, Dizzy Gillespie und Miles Davis. Mit seinen Brüdern, dem Schlagzeuger Albert "Tootie" und dem durch das Modern Jazz Quartet berühmt gewordenen Bassisten Percy Heath gründete Jimmy in den 70er Jahren die BandThe Heath Brothers. Wie bereits zu Beginn seiner Karriere leitet er seit geraumer Zeit wieder eine eigene Big Band. Anlässlich seines 90. Geburtstages 2016 trat Heath in Köln mit der WDR Big Band auf. Vor fünf Jahren erschien seine Autobiographie I Walked With Giants, eine selbstironische Anspielung darauf, dass all die Riesen des Jazz, die mit ihm die Bühne teilten, zwei, drei Köpfe größer waren…

link

"IGGY" Hörspiel über Iggy Pop von Christian Möller
Der Mann ist in einem Alter, in dem andere die Schrauben im Werkzeugkeller nach der Größe sortieren: Iggy Pop wird am 21. April 70 Jahre alt. Aber als „Godfather of Punk“ bleibt man eben ein Leben lang ein „Wild Child“.
Wenn er mit freiem Oberkörper über die Bühne sprintet und Stagediving macht, wirkt Iggy tatsächlich oft wie der wildeste Typ im Raum. Und das, obwohl Teile seines Publikums altersmäßig seine Enkel sein könnten. Dass er es überhaupt bis hierhin geschafft hat, ist alles andere als selbstverständlich. Seine extreme Lebensweise hat ihn mehr als einmal ganz nah an den Abgrund gebracht. Von den Gründungsmitgliedern seiner legendären Band "The Stooges" hat er als Einziger bis heute überlebt. Was ist es, das ihn so unkaputtbar macht? Woher kommt die "Raw Power", die er ausstrahlt? Was ist der popkulturelle Impact des James Newell Osterberg, auf dessen Konto Hits wie „The Passenger“ und "Lust For Life" gehen? Ein Antwortversuch mit Weggefährten, Bewunderern und natürlich Iggy Pop selbst.

http://xb187.xb1.serverdomain.org/radio/musik/IGGY.mp3

"IGGY" Von Christian Möller
Regie: Matthias Kapohl
Redaktion: Natalie Szallies
Produktion: WDR 2017/ca. 53‘

link