radiohörer - der blog für radiofans
Donnerstag, 21. Mai 2015
Playback Pete Townshend: Too old to die young
Mit Roderich Fabian

"Hope I die before I get old", schrieb Pete Townshend 1965 für seine Band, The Who. Am Dienstag, 19.Mai, feiert er seinen 70.Geburtstag. Wir erzählen seine musikalische Geschichte von den frühen Singles über die Rock-Opern "Tommy" und "Quadrophenia" und die hart-rockenden Alben der frühen Siebziger bis zu ersten Solo-Werken an der Seite von Ronnie Lane. Ob Pete Townshends Songs den "Test of Time" bestanden haben, wird sich aber erst zeigen, wenn der letzte Fan verschwunden ist.
Playlist
Pete Townshend

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"Aus grauer Städte Mauern... " Ambientes von Fripp, Eno, Czukay
Mit Karl Bruckmaier

Ambient Music hat einen denkbar schlechten Ruf. Der Nachtmix versucht heute, diesen ein wenig zu korrigieren - auch weil zurzeit einige sehr eindrückliche Ambient-Sounds neu gedacht werden und die Brücke schlagen zu Pop. Zentrales Stück ist ein langes von Robert Lowe und Ariel Kalma. Historisches von Robert Fripp, Brian Eno, Console und Holger Czukay runden das Bild ab.
Playlist
Aus grauer Städte Mauern

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[em] – Das Wollny Trio
Die junge deutsche Jazzszene kann sich über einen Mangel an hochtalentierten Pianisten nicht beklagen. Wenn sich aber jemand in den letzten Jahren auch im Ausland Renommee erspielt hat, dann ist es Michael Wollny. Er vereint Virtuosität und Klangbewusstsein und besticht durch eine Kreativität, die sich immer wieder Wege jenseits des Üblichen sucht. Neben vielen weiteren Projekten ist es immer wieder das Trioformat, mit dem Wollny zu begeistern versteht – sei es das unter dem Namen [em] firmierende Dreiergespann mit Eva Kruse und Eric Schaefer, das hochenergetische Spannungsfelder zwischen Komposition und Improvisation, zwischen Sperrigem und Eingängigem erzeugt, oder das aktuelle Wollny Trio mit dem amerikanischen Bassisten Tim Lefebvre: Mit ihrem aktuellen, ECHO-prämierten Album "Weltentraum" demonstrieren sie die Kunst der Interpretation und "covern" Kompositionen von so unterschiedlichen Urhebern wie Hindemith, Berg und Varese, Pink und den Flaming Lips.
[em] – Das Wollny Trio In Flac

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"Die Sonne auf der weißen Mauer vormittags um elf"
Eine Reise zum Dichter Philippe Jaccottet (!!!)
Von Burkhard Reinartz

Der Westschweizer Dichter Philippe Jaccottet gehört zu den wichtigsten französischsprachigen Lyrikern und Übersetzern der Gegenwart. Er begann unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg unter dem Eindruck der Katastrophe zu dichten. Am 30. Juni wird Philippe Jaccottet 90 Jahre alt.
Leicht und beinahe beiläufig schreibt Jaccottet seit Jahrzehnten über fast das Gleiche: Blumen, Flüsse, Berge, das brennende Rot der Kirschblüte im Abendlicht. Eindrücke von Wanderungen in seiner südfranzösischen Wahlheimat, die er mit Betrachtungen über die Möglichkeiten der Poesie verbindet. Burkhard Reinartz ist den Wegen Jaccottets nachgegangen und hat ihn in seinem Heimatort Grignan besucht. Der Dichter spricht über die Prägungen der Kindheit, seine Arbeit als Schriftsteller und die Begrenzungen des Alters.
Die Sonne auf der weißen Mauer vormittags um elf
Produktion: DLF 2010
Redaktion: Imke Wallefeld

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Montag, 18. Mai 2015
"The thrill is gone" B.B. King ist tot
Die amerikanische Blues-Legende B.B. King ist tot. Wie seine Tochter und sein Manager übereinstimmend berichten, starb er am Donnerstag (14.05.2015) nach langer Krankheit in Las Vegas. Der Gitarrist und Sänger wurde 89 Jahre alt.
Der "King of the Blues" ist am 16. September 1925 auf einer Baumwollplantage im amerikanischen Bundesstaat Mississippi zur Welt gekommen, als Riley B. King. Nach dem frühen Tod seiner Mutter schlug er sich zunächst als Plantagenarbeiter durch, sang aber auch in einem Gospelchor und lernte das Gitarrenspiel. Nach ersten kleineren Erfolgen brachte B.B. King 1954 eine Aufnahme des Bluesklassikers "Everyday I have the Blues" heraus. Ein Riesenerfolg, die Platte verkaufte sich millionenfach. Mit "The Thrill Is Gone" hatte er einen großen Hit im Jahr 1970. Jahrzehntelang gab der Bluesmusiker 200 bis 300 Konzerte jedes Jahr. Er beeinflusste Generationen von Rock- und Bluesmusikern. Insgesamt sind seine Platten mit 15 Grammys ausgezeichnet worden.
B.B. King

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European Jazz Legends: Dieter Glawischnig Trio + Weber/Stockhausen
Die 58. WDR 3/Ö1 Jazznacht aus dem Theater in Gütersloh: Zum einen markierte sie den Beginn der neuen Konzertreihe "European Jazz Legends" und zum anderen war es die letzte Jazznacht, die der langjährige Ö1-Jazzredakteur Herbert Uhlir moderiert hat.Zum Auftakt spielte der österreichische Jazzpianist Peter Glawischnig. Gleich zwei Musiker, die schon mit dem WDR Jazzpreis ausgezeichnet worden sind, treffen bei dem Duo "Inside Out" aufeinander. Der Pianist Florian Weber und der Trompeter Markus Stockhausen verlassen sich ganz auf ihre musikalische Intuition bei ihrem konzentrierten Dialog.

Dieter Glawischnig Trio
Dieter Glawischnig – p, Hans Glawischnig – b, Manfred Schoof –tr
Dieter Glawischnig Trio + Weber/Stockhausen In Flac
Weber/Stockhausen
Florian Weber – p, Markus Stockhausen – tr
Aufnahmen vom 28. Februar 2015 und 1. März 2015 aus dem Theater Gütersloh

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"What we leave behind! Das Archiv des Jean-Luc Godard (!!!)
Von Soundwalk Collective
Komposition und Realisation: Stephan Crasneanscki, Simone Merli, Kamran Sadeghi
Tonaufnahmen: François Musy
Produktion: Deutschlandradio Kultur / Wild Bunch / Soundwalk Collective 2015
(Ursendung)
Jean-Luc Godard ist bekannt für seine minutiös komponierten Soundtracks. Das Soundwalk Collective erhielt Zugang zum akustischen Rohmaterial des Filmemachers.
What we leave behind In Flac

Anschließend: Nouvelle Vague (Ausschnitt)
von Jean-Luc Godard u.a.
Produktion: ECM Records 1997
Jean-Luc Godards Vergangenheit ruht in Tausenden von Pappkartons. Der Filmemacher hat sein gesamtes persönliches Archiv an einem unscheinbaren Ort in Frankreich eingelagert. Neben unzähligen Filmrollen und persönlichen Gegenständen schlummern dort auch Godards Tonbänder. Das Soundwalk Collective erhielt 2014 Zugang zu diesem Archiv und eröffnet nun einen Blick hinter Godards akustische Kulissen: In minutiöser Kleinarbeit extrahierte das Trio die Tonaufnahmen vor und nach Godards Filmtakes. Regieanweisungen, die Atmosphäre am Set, Fehlstarts und neue Anläufe zeigen das Universum eines Perfektionisten und Phantasmagorikers. "Übrigens ist es genau das/was ich im allgemeinen am Kino liebe/eine Sättigung herrlicher Zeichen/die im Licht/ihrer fehlenden Erklärung baden." (Godard)

Das Soundwalk Collective wurde im Jahr 2000 gegründet und besteht aus Stephan Crasneanscki, Simone Merli und Kamran Sadeghi. Zuletzt sendete Deutschlandradio Kultur 'Killer Road' (2014) und 'Die Begegnung' (2014).

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"Die Wahrheit des Augenblicks" Oskar Roehler im Gespräch mit Gero von Böhm
Von Mitschnitt von der lit.Cologne
Die Wahrheit des Augenblicks

Mit seinem preisgekrönten Spielfilm "Die Unberührbare", in dem er vom Selbstmord seiner Mutter erzählt, wurde Oskar Roehler bekannt. Nach "Herkunft" hat der Sohn der Schriftstellerin Gisela Elsner und des Lektors Klaus Roehler jetzt einen zweiten autobiographischen Roman geschrieben: "Mein Leben als Affenarsch".
Robert, der Held in Oskar Roehlers Buch, zieht Anfang der 80er Jahre nach Westberlin. Er ist knapp über 20 und erlebt die geteilte Stadt wie in einer Zeitreise: graue Hinterhöfe, Kohlgeruch, Ruinen aus dem Zweiten Weltkrieg. Hier finden sich jede Menge Künstler, Ausgeflippte und Verlorene. Die Stadt ist ein einziges Experimentierfeld für Sinnsucher und Zugedröhnte. Ideal für Leute wie Robert, der versucht, seinem peinigenden Selbstzerstörungsstrudel zu entkommen und den Künstler in sich zu entdecken.

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SWR2 NOWJazz Magazin 14.5.2015
Von Bert Noglik
NOWJazz Magazin 14.5.2015 In Flac
Ben Goldberg: Care/CD: Orphic Machine
Ben Goldberg Ensemble

Keith Jarrett: Part IX/CD: Creation
Keith Jarrett

David Torn: Was A Cave, There.........../CD: Only Sky
David Torn

Daniel Glatzel: In Light Of Turmoil
Andromeda Mega Express Orchestra

Hattler: Dimitri/CD: Polarity: Best
Hattler feat. Fola Dada

Florian Favre: Kaputt/CD: T'inquiète pas, ca va aller
Florian Favre Trio

Rolf Kühn: A Little Circus/CD: Stereo
Rolf Kühn Unit

Carla Bley: Temorarily/CD: Spring Rain
Samuel Blaser Quartett

Trad.: Kur Te pashe/CD: Dallendyshe
Elena Duni Quartet

Bengt Hambraeus: Doppelrohr/CD: Forerunners. Swedish Electronic and Concrete Music 1955-56
Bengt Hambraeus

Dror Feiler: Mass Act III
Dror Feiler, Klarionette Elektronik

Peter Lundén: Noises
Peter Lundén

Lisa Ullén/Nina de Heney: To Monks/CD: Carve
Lisa Ullén, Nina de Heney

Ann Rosén/Ida Lundén/Lise-Lotte Norelius: Alva/CD:Syntjuntan
Ann Rosén, Ida Lundén, Lise-Lotte Norelius

Dejan Terzic: Traum vom Fliegen/CD: Labyrinth
Dejan Terzic Melanoia

Herbie Hancock: Cantaloupe Island/CD: Empyrean Isles
Herbie Hancock

Crispell/Hemingway: Spirings/CD: Table Of Changes
Marilyn Crispell/Gerry Hemingway

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Freitag, 15. Mai 2015
"Thelonious Monk Quartet" Konzertmitschnitt vom 8. März 1965, Sendesaal, Bremen
Monk war neben Charlie Parker und Dizzy Gillespie einer der Mitbegründer des Bebop. Von dort entwickelte er sich mit seinem Klavierstil und seinen Kompositionen weiter zu einer Ikone in der internationalen Jazzszene. Wir senden einen Ausschnitt aus seinem Konzert vom März 1965, als er mit seinem Quartet im Sendesaal auftrat.
Als Thelonious Monk 1965 in Bremen Station machte, war er längst eine Ikone der internationalen Jazzwelt. Aus dem Bebop heraus hatte sich der eigenwillige Pianist und Komponist zu einem der einflussreichsten Individualisten des Jazz entwickelt.
Mit Saxophonist Charlie Rouse, Bassist Larry Gales und Drummer Ben Riley spielte Monk Klassiker wie "Epistrophy", "Criss Cross" und "Well You Needn't".
Thelonious Monk Quartet

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