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Freitag, 15. Mai 2015
techné [67]: Archive der Elektroakustischen Musik (4)
Was wird digitalisiert? Wie wird digitalisiert und wie kann die Digitalisierung das Original verändern? Welche Stücke eines Archives wählt man aus und in welcher Reihenfolge geht man vor? Und wie geht man schließlich mit der neuen Verfügbarkeit der digitalen Formate um – will und kann man die Inhalte allgemein zugänglich machen? Wie organisiert man die Meta-Daten? Die Tochter der französischen Komponisten Iannis Xenakis berichtet, warum sie den Nachlass ihres Vaters aus der französischen Nationalbibliothek zurückholte und Ludger Brümmer, der Leiter des ZKM in Karlsruhe erläutert, dass viel live-elektronische Musik auch wegen ihrer schwierigen Archivierbarkeit und der daraus resultierenden schwierigen Wiederaufführbarkeit viel schneller dem Vergessen anheim fällt, als die bereits ältere Tonbandmusik. Unter anderem interviewte Reinhold Friedl für diese Sendung Thomas Schaefer und Matthias Kassel vom Internationalen Musikinstitut Darmstadt; Folkmar Hein, der ehemalige Leiter des elektronischen Studios der TU Berlin berichtet von seiner Datenbank elektroakustischer Musikstücke und es gibt unveröffentlichte Musik aus den Archiven der Pariser GRM zu hören.
Archive der Elektroakustischen Musik (4) In Flac Mit Ausschnitten aus: Pierre Schaeffer: Étude aux allures Steve Reich: Come Out Iannis Xenakis: Hibiki Hana Ma Lejaren Hiller: Machine Music Clarence Barlow: Januar am Nil Guy Reibel: invention 4 Jorge Lopez: Gebirgskriegprojekt Bernd Alois Zimmermann: Tratto I Luc Ferrari: presque rien numéro 1 Moderation: Reinhold Friedl Mittwoch, 13. Mai 2015
techné [66]: Archive der Elektroakustischen Musik (3)
Die Archivierung elektroakustischer Musik wirft neue Fragen auf: Ein Buch kann man einfach ins Regal stellen und später wieder lesen, elektroakustische Musik nicht.
Tonbänder zerfallen rasch, Magnetisierungen gehen verloren. Zudem benötigt man die richtigen Lesemaschinen, nicht nur für Tonbänder, auch für Lochstreifen oder digitale Formate. Aber auch das genügt nicht, man muss zudem wissen, wie beispielsweise ein Tonband abgespielt werden soll – wo ist der Bandanfang, wie schnell soll das Band laufen? Bereits in den 50ern entstand deshalb eine neue Transkriptionskultur: Komponisten transkribierten ihre eigenen elektroakustischen Stücke um deren korrekte Wiedergabe zu gewährleisten. Was aber tun die Archive mit all diesen heterogenen Materialien: Bändern, Tonträgern, Partituren, Transkriptionen? Die Utopie lautet: alles archivieren! Weil das aber nicht möglich ist, besteht ein Großteil der Tätigkeit eines Archivars im Wegwerfen. Auch einige mancherorts bereits entsorgte Musik ist in dieser Sendung zu hören. Reinhold Friedl besuchte unter anderem die Archive des ZKM Karlsruhe, der Sacher-Stiftung in Basel, der Pariser GRM und des Columbia-Princeton Electronic Music Centers in New York. Mit Ausschnitten aus: Boris Blacher: Zwischenfall bei einer Notlandung Iannis Xenakis: Diamorphoses Vladimir Ussachevsky: Sonic Contours Pierre Schaeffer: Étude aux chemins de fer Conlon Nancarrow: Study for Player Piano No. 47 Micheline Coulombe Saint-Marcoux: Moustières Morton Subotnick: Silver Apples From The Moon Archive der Elektroakustischen Musik_3 In Flac Moderation: Reinhold Friedl "From Ancient to the Future" 50 Jahre Chicagoer Musikerorganisation AACM
Von Harry Lachner
Natürlich ging es zunächst darum, neue Spielorte für eine frei improvisierte Musik zu suchen, die von den - meist weißen - Veranstaltern ignoriert wurde; darum, Konzerte selbst zu organisieren, schließlich eigene Vertriebswege für die selbstproduzierten LPs zu finden. Mit einem Wort: Kultur unabhängig vom weißen Establishment zu gestalten. Doch Idee und Praxis des Projekts "Association for the Advancement of Creative Musicians", kurz AACM, ging weit über das rein Musikalische hinaus. Gegründet wurde die Organisation 1965 vom Pianisten Muhal Richard Abrams und Mitgliedern seiner Experimental Band in Chicago, um direkten Einfluss auf die gesellschaftliche Situation der jungen Schwarzen zu nehmen: So initiierte die AACM zahlreiche soziale Projekte, organisierte etwa Musikunterricht für die Ghetto-Jugend und engagierte sich im karitativen Bereich. Denn all die inner- und außermusikalischen Aktivitäten waren von der Idee einer neuen Freiheit, eines neuen, schwarzen Selbstbewusstseins getragen. Playlist From Ancient to the Future "Palma Ars Acustica" EBU-Wettbewerb für Radiokunst
Frisch vom Ars Acustica Meeting der EBU in Berlin: die Preisträger des Palma Ars Acustica.
Hauptpreis: "The Notebooks " von Alessandro Bosetti Produktion: Tschechischer Rundfunk / Janáèek Festival Brno 2014 Länge 25‘09 Lobende Erwähnung: "Too late, too far" von Sam Salem Produktion: Radio Télévision Suisse 2013 Länge: 7’04 "Black Bat (Turgor) " von Hanna Hartman Produktion: Deutschlandradio Kultur 2013 Länge: 7’44 Palma Ars Acustica In Flac Die Ars Acustica Gruppe der European Broadcasting Union (EBU) ist ein Zusammenschluss europäischer Klangkunst-Redaktionen. Seit 1989 treffen sich die Mitglieder einmal im Jahr, um herausragende Produktionen auszutauschen und neue Entwicklungen in der Radiokunst zu diskutieren. Im April 2015 lädt Deutschlandradio Kultur nach Berlin. Hier vergeben die Mitglieder zum dritten Mal den Prix Palma Ars Acustica an die beste 'Klangkunst'-Ursendung des Vorjahres. Wir präsentieren die prämierten Werke. Jazz50Fest Berlin! Höhepunkte von der Jubiläumsausgabe 2014 (4/5)
Mit dem Fire! Orchestra
Am Mikrofon: Julia Neupert Fieber. Energie. Wucht. Das Fire! Orchestra sorgte an dem sonnig herbstlichen Sonntagnachmittag beim Jazzfest Berlin für einen musikalischen Ausnahmezustand. Die Akademie der Künste schien in eine Hochdruckzone verwandelt: Das 28-köpfige Improvisationsorchester mit Mats Gustafsson als Leiter machte seinem Ruf alle Ehre und lieferte eine mitreißende Performance ab. Ihre gewagte stilistische Mischung aus Rock, Free Jazz, Noise balancierte virtuos und verwegen zwischen Songstrukturen, Klangtexturen und ungestümer Kollektivimprovisation - und gehörte zweifellos zu den aufregendsten Konzertereignissen des Festivals. Fire! Orchestra In Flac Mats Gustafsson/Johan Berthling/Andreas Werlin/Mariam Wallentin: Enter Fire! Orchestra "Die Welt zuhause" Electro-Folk und Synthie-Kraut
Mit Sabine Gietzelt
Ein Australier und ein Wahlberliner machen House und Folk und nennen sich Howling. Ein Franzose und zwei Düsseldorfer teilen ihre Liebe zu alten, analogen Synthesizern: Etienne Jaumet und Die Wilde Jagd. Giant Sand, Jonathan Richman und Herman Düne nehmen es mit dem Folk noch richtig genau. Und Scritti Politti erinnern an die besseren 80er. Playlist Die Welt zuhause "Von Musen und Menschen" Gitarrenmusik von Jimi Hendrix bis Elliott Sharp
Mit Karl Bruckmaier
Eine Compilation - herausgegeben vom New Yorker Avantgardisten Elliott Sharp - verspricht "Gitarrenmusik für das 21. Jahrhundert" und - was erstaunlich ist - liefert diese auch. Was geradezu nach einem Vergleich mit den Gitarrengöttern einer längst versunkenen Rock-Historie lechzt: so treffen Jimi Hendrix und Frank Zappa, aber auch Carlos Santana und Phil Manzanera auf gegenwärtige Gniedler aus Brooklyn oder Mailand. Playlist Von Musen und Menschen "Girls and Boys" Musik von Aretha Franklin bis Blur
Mit Barbara Streidl
Wenn das Kopfkissen fehlt, schläft man halt auf einem zusammengeknüllten Mantel: "Coat for a Pillow" - davon singt Josh Rouse. Andere Nummern kommen von den neuen Alben von Blur und Alabama Shakes. Mit dabei ist auch Aretha Franklin, die vor ein paar Monaten ein Pop-Cover-Album veröffentlicht hat, sowie eine verlorene Frauenband namens "Die Braut haut ins Auge". Ebenfalls mit dabei: Tracy Thorn und Kate Bush. Playlist Girls and Boys "Charles Lloyd New Quartet"
Nokia Concert Hall, Tallinn
Aufzeichnung vom 26.04.2013 Charles Lloyd New Quartet Charles Lloyd New Quartet: Charles Lloyd, Saxofon und Flöte Jason Moran, Klavier Reuben Rogers, Bass Gregory Hutchinson, Schlagzeug Dienstag, 12. Mai 2015
Französische Nacht Aufzeichnung und live von Jazzahead
Vincent Peirani "Living Being" + Richard Galliano "New Musette Quartet" (!!!) Das Gala-Konzert zum 10-jährigen Jubiläum der Jazzahead! beginnt mit einem Auftritt des Franzosen Vincent Peirani und seiner erstklassigen Band. Die letzten beiden Jahre waren sehr erfolgreich für den sympathischen Akkordeonisten. Peiranis Mitwirken im Quartett der Schlagzeug-Legende Daniel Humair, seine Duo-Arbeit mit dem Saxofonisten Emile Parisien und sein vielfach prämiertes Album "Thrill Box" aus dem Jahr 2013 haben Parisien in die erste Reihe des europäischen Jazz katapultiert. Sein aktuelles Projekt heißt „Living Being" und zeugt erneut von einem riesigen musikalischen Kosmos und einer großen künstlerischen Offenheit.
Im zweiten Teil des Gala-Abends wird ein anderer französischer Akkordeonist seine neue Band vorstellen: Der mittlerweile 64-jährige Richard Galliano. Durch ihn wurde das Akkordeon überhaupt erst zum modernen und vollwertigen Jazzinstrument. In Bremen spielt Galliano mit seinem „New Musette Quartet", in dem u.a. der Gitarrist Sylvain Luc mitwirkt. . Die Glocke, Bremen Live und Aufzeichnungen vom 23. und 24. April 2015 Vincent Peirani „Living Being" In Flac Richard Galliano „New Musette Quartet" In Flac ... Ältere Stories
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