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Sonntag, 26. April 2015
Playback Buzzcocks Ever fallen in Love?
Mit Sabine Gietzelt
Sie schrieben Songs über die Liebe und das Verliebtsein, als es absolut uncool war, Songs über die Liebe und das Verliebtsein zu schreiben. Erst recht nicht, wenn man eine Punkband war. Die Buzzcocks waren eine Punkband, und sie schrieben Songs über das Verliebtsein. Sie waren eine coole Punkband und gründeten das erste Label, das eine kleine Band in Europa gründete. Unabhängig von großen Plattenfirmen, ohne viel Eigenkapital, und ganz alleine: DIY...do it yourself. Das machten später viele Bands. Aber keine klang je wieder so unschuldig, so trotzig, und so voller ungebrochenem Optimismus wie die Buzzcocks aus Manchester. Playlist Buzzcocks Ever fallen in Love? "Das kreative Brooklyn" Charles Bradley, Grizzly Bear und Here we go Magic
Von Marlene Küster
Der New Yorker Stadtteil Brooklyn hat musikalisch eine Menge zu bieten. Im unverwechselbaren Timbre der Soul-Stimme von Charles Bradley ist der ewige Überlebenskampf unüberhörbar: Nomadendasein, unterschiedlichste Tagelöhner-Jobs von Maine bis Alaska und die ungebrochene Liebe zur Musik. Ebenfalls in Brooklyn zu Hause: die Band Grizzly Bear. Die vier jungen Klangtüftler beschäftigen sich mit dem Jazz, haben schon mit dem Los Angeles Philharmonic Orchestra musiziert und sind sehr offen für alle möglichen Klangexperimente. Auch die Band Here We Go Magic lässt sich in Brooklyn künstlerisch inspirieren. Der Sound des Albums "A Different Ship" lässt uns weit in den Raum hinausgleiten und bleibt doch immer plastisch und greifbar. Das kreative Brooklyn "Big Brother 2.0" Spionage in Realität und Fiktion
Von Berit Hempel
Regie: Susanne Krings Produktion: DLF 2015 Big Brother 2.0 Wissen ist Macht - und Spionage seit jeher ein Mittel, sie zu gewinnen. Spionage geschieht im Verborgenen, wären da nicht Autoren wie John le Carré, Frederick Forsyth oder aktuell der Deutsche Tom Hillenbrand; Serien wie 'Homeland' und Filme wie 'A most wanted man'. Sie alle schildern, wie das Ausspionieren funktioniert oder in Zukunft funktionieren könnte. Doch hat die Realität die Fiktion nicht längst überholt? Das Feature nähert sich dem Phänomen der Spionage, angefangen vom Judaskuss bis hin zum nahezu gläsernen Menschen der heutigen Zeit. Autoren, Literatur- und Filmwissenschaftler bringen Licht ins Dunkel. Und ein ehemaliger Agent erzählt von realen Überwachungstechniken und aktuellen Wegen der Informationsbeschaffung. Samstag, 25. April 2015
In eigener Sache....
Hallo zusammen!
Den einen oder anderen User wird es wohl schon aufgefallen sein, Das die Mitschnitte nicht chronologisch hochgeladen werden. Vieles ist ganz aktuell und andere wieder liegen Tage oder gar Wochen zurück. Wenn Ihr Euch also auf die Suche nach Mitschnitten begebt, dann bedenkt das bitte. Sie sind nie chronologisch. Also nehmt Euch entsprechend viel Zeit und hangelt euch durch die vielen Seiten ! Viel spass beim anhören ! link (0 Kommentare) kommentieren "Von Grenzgängern und Wiedergängern"
Neues aus dem Grenzgebiet zwischen Rock, Jazz und Elektronik Mit Harry Lachner
Die Mexikanische Band Klezmerson mag zwar in ihrem Namen an die traditionelle jüdische Klezmermusik erinnern - doch stilistisch gehen die Stücke ihres Albums "Amon" weit darüber hinaus. Die auf 16 Instrumentalisten angewachsene Band vermengt virtuos südamerikanischen Folk mit Jazz- und Rockfragmenten. Die Art, Gattungs- und Stilgrenzen zu ignorieren, spiegelt sich auch in der Musik des italienischen Trios Zu, das auf seinem neuen Album Aufnahmen eines südamerikanischen Schamanen in einen Kontext einfügt, der von einer schroffen Rockmusik wie gleichermaßen von der Improvisation grundiert wird. Ein Spiel mit geschickt gelenkten Assoziationen treibt auch das Duo Jaki Liebezeit und Holger Mertin. Hier realisiert sich eine Musik, die ständig in eine andere Richtung weist, sich jedem Kategorisierenden sogleich aber wieder entzieht. Diese Unbestimmtheit, die Überschneidung von Klangflächen und die plötzlichen Brüche: das war immer schon das Kennzeichen von Steven Stapleton alias Nurse With Wound. In einer erneuten Zusammenarbeit mit Graham Bowers zeigt er, wie souverän er aus eigenen und fremden Klängen brillant geschnittene, kleine Hörfilme gestaltet. Außerdem gibt es noch Musik unter anderem von Wire, Blind Idiot God, John Zorn und Jon Spencer. Playlist Von Grenzgängern und Wiedergängern Mittwoch, 22. April 2015
"Record Store Day 2015" Zu Gast: Christos Davidopoulos und Tobias Leitmann
Mit Ralf Summer
Seit 2007 gibt es den Record Store Day - als eine Art "Tag des Schallplattenladens", zunächst in den USA, nun weltweit. Der deutsche "RSD-Botschafter" 2015 ist TV-Comedian Olli Schulz - er hat vor Kurzem selbst ein neues Album veröffentlicht, selbstverständlich auch auf LP. Vinyl ist neben dem Streamen das Gewinner-Format dieser Tage: In den USA stieg der Absatz auf 9,2 Mio LPs, was einem Marktanteil von 4% entspricht. Stellvertretend für die wenigen verbliebenen bayerischen Plattenläden werden uns Christos Davidopoulos vom Münchner Optimal- und Tobias Leitmann vom Nürnberger Mono-Ton-Schallplattenladen exklusives Vinyl vorspielen, das wenige Stunden später in den Plattenläden der Welt zu finden sein werden. 2015 werden Sammler-Editionen angekündigt von Johnny Cash, Bee Kees, Monty Python, Metronomy, TV On The Radio, Wu-Tang Clan, Noel Gallagher, Vampire Weekend und Thees Uhlmann. Playlist Record Store Day 2015 "Murder By Death" Konzertmitschnitt vom 18. April 2007, Sendesaal, Bremen
Die aus den USA stammende Formation hat ihren Namen einer Krimiparodie entnommen und wurde 2000 in Indiana gegründet. Adam Turla, Gitarrist und Sänger, ist der Kopf der Band. Im April 2007 trat die Gruppe im Sendesaal von Radio Bremen auf.
Die Indie-Songwriterrock-Formation stammt aus Bloomington, Indiana im Norden der USA. Kopf der Gruppe – der bizarre Bandname geht auf die Verfilmung einer Krimikomödie mit Alec Guinnes, Peter Sellers, Peter Falk und Truman Capote zurück (deutsch: "Eine Leiche zum Dessert") – ist Gitarrist und Sänger Adam Turla. So manche seiner Songs kreisen um existenzielle Themen und spielen mit dunklen Mythen, was der Gruppe Anhänger aus der Gothic-Szene beschert hat. Kürzlich erschien das siebte Studio-Album von "Murder By Death", zu deren Stammbesetzung die Cellistin Sarah Balliett gehört. Murder By Death "Minimalisten" Musik von Liebezeit bis Villalobos
Mit Michael Miesbach
Michael Miesbach präsentiert eine Auswahl an neueren Platten, auf denen überwiegend die Kunst des Weglassens im Vordergrund steht. Minimalismus als Motto der heutigen Nachtsession, zu hören gibt es u.a. Neues von Jaki Liebezeit, die französische Postpunk-Songwriterin Colleen, das lang erwartete erste Album des Wahl-Berliner Techno-Stilisten Levon Vincent, dazu eine Werkschau des Berliner Musikverlags Autopilot, drei interessante neue Releases auf Frank Bretschneiders raster-noton Label und Ricardo Villalobos mit seinem epischen Dub-Rework des Deep House-Klassikers "What Is House Muzik" von DJ Pierre. Playlist Minimalisten Sonntag, 19. April 2015
"Past Present Future 14.4.2015" Musik von Holger Czukay, Villagers & I have a Tribe
Mit Roderich Fabian
Holger Czukay war nicht nur der Bassist, sondern auch der Witzbold der Gruppe Can. Zum Record Store Day erscheinen nun verschollene Tracks von ihm neu. Nina Simones Oeuvre ist dagegen bestens erhältlich, aber immer wieder erfrischend. Das Stimm-Wunderkind Rihannon Giddens eifert ihr retrospektiv nach. Die Villagers aus Irland bringen das Kunststück fertig, zugleich traditionell und modern zu klingen, während ihr Landsmann, der sich "I have a Tribe" nennt allenfalls mit Antony Hegarty vergleichen lässt. Die Alabama Shakes haben nur ein Album gebraucht, um unverwechselbar zu werden, jetzt kommt der Nachfolger. Playlist Past Present Future 14.4.2015 "Paradies oder Pleite" Eine Kritik des Kapitalismus
Von Benjamin Kunkel
Aus dem Englischen von Richard Barth "Warum geht es mir so schlecht?", fragt sich der erfolgreiche Bestsellerautor und bekannte Essayist Benjamin Kunkel. Genau kann er das Unbehagen nicht erklären: "Lassen wir es damit bewenden, ich würde es vorziehen, in einer erfüllenderen Gesellschaft oder Zivilisation zu leben als im sich selbst zerstörenden Kapitalismus." Anhand von Texten anderer Autoren - dem Geographen und Marxkenner David Harvey sowie dem Ökonom Thomas Piketty - entwickelt Kunkel seine essayistischen Überlegungen. Als Kind des entfesselten Konsums glaubt er, dem amerikanischen Kapitalismus sind die Ideen ausgegangen, wie er den Motor Wirtschaftswachstum weiter füttern kann, während doch gleichzeitig die Ressourcen schwinden. "Seit nun vier Jahrzehnten stottert der Konjunkturmotor nur noch, und nach den Explosionen der geplatzten Blasen hört man das Husten". Benjamin Kunkel, geboren 1972, studierte in Harvard und an der Columbia University. Er schreibt für den New Yorker, die New York Times, die London Review of Books und gehört zu den Gründungsherausgebern der Zeitschrift n+1. 2006 erschien sein Roman "Unentschlossen". Der Band "Utopie oder Untergang", dem die Essays entnommen sind, ist bei edition Suhrkamp erschienen. Paradies oder Pleite ... Ältere Stories
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