radiohörer - der blog für radiofans
Samstag, 11. April 2015
Adventurous Reading (4): buddy's knife jazzedition
Stimmen, die über Jazz erzählen. Und über das, was ein Leben mit Jazz ausmacht." So beschreibt der Kölner Buchverlag "buddy's knife jazzedition" seine inhaltliche Grundausrichtung. 2007 von Renate Da Rin gegründet und benannt nach dem legendären Buddy Bolden, verlegt "buddy's knife" sowohl englischsprachige Fachbücher und Textsammlungen zu Jazz und verwandter Musik als auch Literarisches. Zu den Autoren gehören etliche renommierte Musiker wie unter anderem Henry Grimes, William Parker oder Roy Nathanson. Für das aktuell geplante Veröffentlichungs-Projekt, "giving birth to sound", haben Renate Da Rin und William Parker verschiedene Stimmen international improvisierender und komponierender Musikerinnen zusammengetragen.
buddy's knife jazzedition
Henry Grimes: Solo#1/CD: Henry Grimes Solo
Henry Grimes

William Parker/Hamid Drake: Sky/CD: Summer Snow
William Parker/Hamid Drake

Roy Nathanson: Subway Noah
Roy Nathanson; Tim Kiah; Napoleon Maddox; Bill Ware; Sean Sonderegger; Hugo Dwyer; Marcus Rojas
Brad Jones; Sam Bardfeld

N. N.: I thought I heard Buddy Bolden say
Jelly Roll Morton's New Orleans Jazzmen
Leitung: Jelly Roll Morton

James Brandon Lewis, William Parker, Gerald Cleaver: The preacher's Baptist beat
James Brandon Lewis; William Parker; Gerald Cleaver

Eddie Harris: Freedom Jazz Dance
Jay Clayton/Jay Anderson/Jack Wilkins

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Geräuschwelten: Elodie
Pastellfarbene Abstufungen impressionistischer Natur, durchzogen von schillernden Strahlen: Beim Geräuschweltenfestival in Münster malt das Duo Elodie mit akustischen Mitteln.
Elodie, das sind Andrew Chalk und Timo van Luijk. Für ihren Sound, der zwischen Minimal und Ambient oszilliert, zählen Chalk und van Luijk auf ein Instrumentalspiel, das einzelne Elemente gestisch auflädt, verzerrte Flächen, die die Stücke verunklären und harmonische Versatzstücke, die bisweilen ins Dissonante abgleiten. Neben seiner Beteiligung an Elodie und seinem Soloprojekt Af Ursin ist Timo van Luijk Mitglied bei Metaphon, einer Organisation, die Archivmaterial belgischer Musiker und Klangkünstler veröffentlicht, die schon sehr früh auf dem Feld elektronischer oder experimenteller Musik gearbeitet haben. Andrew Chalk begann bereits 1985 als Solo-Noise-Projekt Ferial Confine und wurde weiter bekannt durch das von ihm geführte Label Faraway Press, auf dem 2011 auch "La Lumière Parfumée", das erste Album von Elodie erschienen ist.
Elodie In Flac

Aufnahme vom 7. Februar 2015 aus der Black Box in Münster, mit Ilka Geyer.

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WDR 3 JAZZFEST DORTMUND 2015: CRAIG TABORN QUARTET (!!!)
Craig Taborn, geboren 1970 in Detroit, ist vor allem in der experimentierfreudigen New Yorker Downtownszene aktiv. Er arbeitete u. a. mit James Carter, Matt Maneri, Roscoe Mitchell, Dave Binney, Tim Berne und Dave Douglas. Der Pianist zeigt sich erfahren in Straightaheadjazz und "Avantgarde", aber auch im Umgang mit Techno und Ambientmusic. In seinem aktuellen Quartett fließt Alles auf organische Weise zusammen.
Craig Taborn Quartet
Craig Taborn – p, electr, Chris Speed – ts, cl, Chris Lightcap – b, Dave King – dr
Aufnahmen vom Januar 2015 aus dem domicil, Dortmund
Craig Taborn Quartet In Flac

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Donnerstag, 9. April 2015
"Rosse und Reiter" Musik von Win Butler, Susanna & Das Band
Mit Sabine Gietzelt

Im Nachtmix werden Pferde aufgezäumt, gesattelt und durchs Dorf gejagt. Am Siegestor stehen Das Band auf drei Rössern bereit, eine U-Bahn-Station weiter scharrt ungeduldig Das Weiße Pferd (ebenfalls aus München). Ultimate Painting aus England reiten den Zug nach Nirgendwo, während Susanna and The Magical Orchestra einen AC/DC Hit sorgsam zügelt.
Playlist
Rosse und Reiter

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"Ritual und Moderne" Die beiden kubanischen Pianisten David Virelles und Fabian Almazan
Von Günther Huesmann
"Was können kubanische Musiker aktiv dazu beisteuern, den aktuellen Jazz voran zu bringen?" Zwei Pianisten von der Zuckerrohr-Insel haben sich diese Frage gestellt, beide sorgen derzeit im New Yorker Gegenwarts-Jazz für Furore. So sehr sich ihre musikalischen Antworten unterscheiden, haben sie etwas gemeinsam. Fabian Almazan (fester Pianist in der Band des Trompeters Terence Blanchard) und David Virelles (angestammtes Mitglied des Tomasz Stanko New York Quartet) beziehen sich in ihren Improvisationen und Kompositionen auf die Formen der Neuen Musik und des Jazz genauso wie auf kubanische Ritualmusiken und auf die aus okkulten Yoruba-Traditionen stammenden Rhythmen und Melodien der Afro-Kubaner. Beide Spieler machen deutlich, dass es einen neuen kubanischen Sound geben kann - jenseits von den Klängen aus Salsa, Son und "Buena Vista Social Club".
Ritual und Moderne In Flac

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Donnerstag, 9. April 2015
Blau
Wie klingt Blau? Elektronisch vertonte Naturphänomene und Kompositionen zu abstrakten Assoziationen mit der Farbe Blau.
Blaue Musik: Naturerscheinungen, in denen die Farbe Blau bestimmend ist, grundieren die Kompositionen von Philip Gosselin und Valérie Delaney. Dass auch Intervalle blau sein können, zeigt François Bayle, während die Schwedin Hanna Hartman die klangliche Mischung aus vorbeirasenden Formel 1-Boliden und einer Sopranstimme als "kreisendes Blau" bezeichnet.
Blau In Flac
Philip Gosselin: Blue Light (2009)
François Bayle: Intervalles bleus (1971)
Hanna Hartman: Circling blue (2010)
Gottfried Michael Koenig: Funktion Blau (1969)
Valérie Delaney: Different Shades of Blue (2007)

Moderation: Michael Rebhahn

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"Unplugged Mind" Ein Porträt des Saxofonisten Frank Gratkowski
Der in Berlin lebende und in Köln unterrichtende Frank Gratkowski bewegt sich in verschiedenen musikalischen Regionen. Ob im Jazz, in der experimentellen Improvisationsszene und zuletzt sogar in der neuen Musik – überall hinterlässt der 1963 in Hamburg geborene Saxofonist und Klarinettist seine Spuren.
Auch seine jüngsten Veröffentlichungen spiegeln diese Vielfalt: Langjährige Erfahrungen im gemeinsamen Zusammenspiel prägen Gratkowskis Jazzquartett mit dem Posaunisten Wolter Wierbos, dem Bassisten Dieter Manderscheid und dem Schlagzeuger Gerry Hemingway; rasches Reaktionsvermögen wiederum sein frei improvisierendes Trio mit dem Pianisten und Elektronikkünstler Chris Brown und dem Perkussionisten William Winant. Stärker in Regionen der neuen komponierten Musik bewegt sich hingegen sein Quartett "F[o]ur Alto", für das Gratkowski zarte mikrotonale Kompositionen schreibt. Und dann kann er es auch – ganz und gar nicht "unplugged" – krachen lassen, in seiner neuen Rockjazz-Band "Z-Country Paradise", der u. a. die Vokalistin Jelena Kuljic und der E-Gitarrist Kalle Kalima angehören.
Unplugged Mind In Flac

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"Requiem für eine Stadt" Der amerikanische Schriftsteller Hubert Selby und New York
Von Tabea Soergel und Martin Becker
Der amerikanische Schriftsteller Hubert Selby hat den amerikanischen Traum knapp verpasst: Er wurde mit seinen sehnsuchtsvollen Abgesängen ein anerkannter Autor - und abhängig von Alkohol und Drogen. Selby selbst verkraftete seinen Erfolg nicht. Seine Drogenabhängigkeit brachte ihn ins Gefängnis. In "Letzte Ausfahrt Brooklyn" hat er den New Yorker Stadtteil in eine Weltmetapher verwandelt: zum Abbild sozialer Unterschiede, sexueller Ausschweifungen und von Gewaltexzessen. Sein vielleicht berühmtestes Werk ist "Requiem for a Dream". Diesem Ende des Traums gehen die Autoren auf den Grund, indem sie mit dem Werk Selbys als geistigen Reiseführer das Brooklyn der Gegenwart erkunden.
Requiem für eine Stadt

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"Markante Klänge" Höhepunkte vom Internationalen Jazzfestival Saalfelden 2014 (2/3)
Mit Ingebrigt Haker-Flaten "The Young Mothers", dem Trio "Stirrup" und dem Duo Archie Shepp und Joachim Kühn
Am Mikrofon: Harry Lachner
Die Ausschnitte der drei Konzerte beim letztjährigen Jazzfestival in Saalfelden könnte man ohne große Vorbehalte als Zeichen eines Wechselspiels der Generationen sehen. Der Saxofonist Archie Shepp würde in diesem Zeichensystem die Erinnerung an eine ästhetische und politische Revolte repräsentieren, die "Young Mothers" den postmodernen Stilmix der Gegenwart, das Trio "Stirrup" die zunehmende Öffnung zwischen zeitgenössischer Kompositionsmusik und freier Improvisation. Doch trotz dieser halbwegs plausiblen Zuordnung sind die Gemeinsamkeiten unverkennbar: Sie liegen nicht zuletzt in den individuell verschiedenen Impulsen zur Erkundung unbetretener Terrains und neuer Spielformen im so weitgefassten wie ausdifferenzierten Jazz.
Playlist
Markante Klänge 2 In Flac

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Playback Grunge - die frühen Jahre Der Seattle-Sound
Mit Sabine Gietzelt

Seattle ist die größte Stadt im Nordwesten der USA . Für Musikfreunde hat Seattle eine andere wichtige Bedeutung. Seattle ist die Heimatstadt des Grunge. Das ortsansässige kleine Label Sub Pop prägte diesen Sound in den späten Achtzigern und frühen Neunzigern. Bekannt wurde sie durch Nirvana, aber es gab schon vorher einflussreiche Bands wie Green River, Mother Love Bone und Skin Yard. Auch wenn Grunge anfangs noch nicht Grunge hieß und Sub Pop bis heute existiert und durchaus auch ganz andere Musik veröffentlicht, der Mythos der frühen Grunge Jahre ist geblieben. Wir schauen zurück auf den Seattle Sound, der die Musikwelt veränderte.
Playlist
Grunge - die frühen Jahre Der Seattle-Sound

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