radiohörer - der blog für radiofans
Montag, 25. August 2014
Tigran Hamasyan & Jan Bang Live vom Punktfestival in Kristiansand 2013
Morgen 21,05Uhr Deutschlandfunk
Als Manfred Eicher vom Münchener Jazzlabel ECM im vergangenen September die "JazzFacts" im Deutschlandfunk verfolgte, wurde er hellhörig: In einem Rückblick auf das Punktfestival in Kristiansand gab es eine kurze Sequenz aus dem Duokonzert des armenischen Pianisten Tigran Hamasyan und des norwegischen Sample-Spezialisten Jan Bang.

Rasch entschloss sich der Produzent, die hier freigelegten Qualitäten in ein neues Projekt münden zu lassen. Mittlerweile ist die Aufnahme in einem Studio in Lugano, zu der sich noch der Trompeter Arve Henriksen und der Gitarrist Eivind Aarset gesellten, abgeschlossen. Was hatte Eicher so begeistert, als er das Duo hörte? Fraglos die Art, wie der armenische Pianist, neben Folkmelodien seiner armenischen Heimat, auch Inspirationen früher ECM-Platten aus den siebziger Jahren in sein Klavierspiel integrierte. Anklänge an Chick Corea und Keith Jarrett wurden von Jan Bang elektronisch verfremdet und wie verwandelte Deja-vus in raumgreifende Improvisationen eingebunden.

Tigran Hamasyan, Piano
Jan Bang, Live-Sampling

Aufnahme vom 6.9.13 beim Punktfestival in Kristiansand, Norwegen.
weitere Info's ...

link

Samstag, 23. August 2014
Zeit zum Lesen 4
25 Jahre Mauerfall...
Das ist ein Teil unserer deutschen Geschichte, welchen man im Mauermuseum am Checkpoint Charlie eindrucksvoll nachvollziehen kann.
Wie verzweifelt müssen jene Menschen gewesen sein, die sich in manipulierten Autos, selbst gegrabenen Tunneln etc., in den Westen gerettet haben.
Heute ist der Fall der Mauer, durch die Bilder aus Berlin geprägt.

Doch ging auch eine Mauer quer durch Deutschland. Vom Norden unterhalb von Lübeck bis in das Dreiländereck, in Zittau. Hier wurde weniger spektakulär die Mauer entfernt und es blieb ein Biotop zurück. Rüdiger Dingemann untersucht die Geschichte dieser innerstaatlichen Narbe in seinem Buch: Mitten in Deutschland. In seiner Rezession für 'glanz und elend' schreibt Lothar Struck:
"Dingemann reist dieses "Grüne Band" ab, fast von Dorf zu Dorf, fächert dort, wo es lohnt, die Historie eines Ortes oder einer Landschaft auf und findet Bemerkenswertes, Skurriles und zuweilen auch Unterhaltsames.
Man liest von der Schlacht um Gorleben, einer Dorfrepublik Rüterberg und über den "Freistaat Coburg". Einem Erdgasfeld in Salzwedel und dem Permafrost-Boden bei Reulbach wird ebenso wie dem ehemaligen US-Beobachtungsposten Point Alpha.
Dingemans Ton ist unaufdringlich, sachlich, informativ, aber nicht vollgepfropft mit Zahlen und Daten. Trotz der zahlreichen Sehenswürdigkeiten, die gewürdigt und bebildert werden, ist das Buch kein Reiseführer... Dingemann hält sich wohltuend zurück, was Empfehlungen oder "Tipps" angeht; Superlative gibt es nur dort, wo sie wirklich angebracht sind."

link

Mittwoch, 20. August 2014
Es regt sich Widerstand ... endlich !
geniallokal
Auf der Plattform "Geniallokal", die zunächst die Angebote von rund 600 unabhängigen Buchhändlern umfassen soll, können Kunden online einsehen, in welcher Buchhandlung in ihrer Nähe ein von ihnen gewünschtes Buch verfügbar ist. Dies kündigten die Macher des neuen Portals, die größte deutsche unabhängige Händlergenossenschaft eBuch, an. Je nach Bedarf können die Kunden es dann bestellen, selber abholen oder es sich kostenfrei an eine Wunschadresse liefern lassen. Wird bei der Suche keine Wunschbuchhandlung genannt, wählt das System den nächstgelegenen Händler aus.
log-os
Der digitale Buchmarkt wird aktuell von einzelnen Anbietern wie Amazon dominiert, die auf geschlossene, untereinander nicht kompatible technische »Ökosysteme« setzen. Eine Mitnahme der dort gekauften eBooks oder gar der eigenen Daten wie Lesezeichen, Anmerkungen oder Rezensionen zu anderen Anbietern ist nicht möglich.
Wir wollen mit LOG.OS eine offene, unabhängige Plattform aufbauen, die nicht auf Verdrängung und Inkompatibilität, sondern auf Kooperation und Kompatibilität setzt. Wir wollen, dass jeder Nutzer die volle Kontrolle über die eigenen Daten behält.
Wir sind fest davon überzeugt, dass durch die kollektive Nutzung digitaler Texte (Stichwort »Social Reading«) ein Kontext aus zusätzlichen Daten entsteht, der sehr viel wertvoller ist als die Summe seiner Teile.
Der so entstehende Wissens- und Datenschatz sollte keiner einzelnen Firma gehören, sondern der Gesellschaft – deshalb soll LOG.OS im Kern durch eine gemeinnützige Stiftung getragen werden.

link (0 Kommentare)   kommentieren

Swing Easy! : „Satch and Josh“: William „Count“ Basie zu seinem 110. Geburtstag heute um 21.05Uhr auf WDR4
Sein Gefühl für das richtige Tempo war unglaublich. Niemand konnte so gut die richtige Geschwindigkeit für ein Stück der Band vorgeben und die Maschinerie des Jazz in Gang setzen wie der Mann, den seine Kollegen „den Grafen“ nannten.
Weltbekannte Bigband
Durch seine Mutter hatte er einst Klavier spielen gelernt, dann die Schule abgebrochen und wie Fats Waller und Stephane Grappelli zu Stummfilmen in Kinos gespielt, bevor er nach Kansas City zog und die alte Bennie Moten-Band zu seinem Orchester umbaute. Seine weltbekannte Bigband ist auch Leuten, die sonst kaum Jazz hören, ein Begriff. Aber kennen Sie auch die kleinen Ensembles, in denen Count Basie vom Klavier aus das Geschehen leitete? Angefangen mit dem wunderbaren Team, das er seine „All-American Rhythm Section“ nannte. Dann kamen, als er seine Bigband aus finanziellen Gründen zeitweilig auflösen musste, die fantastischen Platten mit den verschiedenen Versionen der Kansas City 6 und Kansas City 7. Und später für Pablo Records die tollen Alben für zwei Klaviere mit seinem Freund Oscar Peterson.
mit Karl Lippegaus

link