Heute Abend 22.05 Uhr Deutschlandfunk Historische Aufnahmen: Hans Werner Henze und seine Musik zum Film
Von Sven Ahnert
Als Hans Werner Henze in Neapel lebte, war er ein passionierter Kinobesucher. So oft es ging, saß der Anfang der 50er-Jahre nach Italien ausgewanderte und lebenshungrige Komponist in einem Filmtheater. Die Filme von Vittorio de Sica, Luchino Visconti, Pier Paolo Pasolini haben Henze lebenslang elektrisiert.
1963 bat ihn der französische Filmregisseur Alain Resnais um eine Musik für seinen Film 'Muriel'. Später folgten Arbeiten für Volker Schlöndorff, darunter die Musik zum Film 'Die verlorene Ehre der Katharina Blum'. Auch wenn Henze immer dem klassischen Konzertbetrieb und der Oper treu blieb, war sein Flirt mit der Filmkunst ein anregender Ausflug in eine Parallelwelt subtiler Klangarbeit.
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Heute Abend 21.05 Uhr Deutschlandfunk Jazzfacts: "Verwischte Spuren ONJ" Das französische Orchestre National de Jazz
Mit Karl Lippegaus
Ein Gremium wählt alle Jahre wieder einen Bandleader, der sich sein Wunschorchester zusammenstellt. Die Idee des auf Initiative vom früheren französischen Kulturminister Jack Lang gegründeten Orchestre National de Jazz erweist sich seit nunmehr 20 Jahren als Bereicherung für den Jazz in Europa. Irritierend war und ist eigentlich immer nur der Name. Ein nationales Jazz-Orchester? Wenn es eine Musik gibt, die vor nationalen Grenzen nicht haltmacht, ist es gerade der Jazz und seine Tugend, der ständigen Erneuerung. Der Name ist zwar geblieben, steht aber häufig in Klammern und hinter dem von den Künstlern bevorzugten Kurztitel ONJ.
Dessen aktuelle Version leitet der Gitarrist Olivier Benoit, dessen Nominierung in Frankreich nicht nur auf Beifall stieß: Benoits schillernder Background in Avantgarde-Rock, Noise und Neuer Musik rief erstmal die Puristen auf den Plan; einige befürchteten, das ONJ werde den geraden Pfad der Jazztugenden verlassen. Dass solche Ängste unbegründet waren, beweisen die ersten beiden Alben, die das Orchestre National mit Olivier Benoit veröffentlicht hat. Die zehn Musiker um Olivier Benoit zeigen, dass es ihnen primär darum geht, ins Innere ihres Großensembles zu lauschen und eine eigene Sprache zu entwickeln. Dass kreative Unruhe in der Musik eine starke positive Kollektivkraft aus einem einzigen Ton entwickeln kann, gehört zu den stärksten Höreindrücken.
© Deutschlandfunk, 25.8.2016, Text: Karl Lippegaus
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Heute Abend 21.05 Uhr WDR 4 Swing Easy ! Die Rahsaan Roland Kirk-Story
Von Karl Lippegaus
Rahsaan Roland Kirk (1935-1977) gehörte in vieler Hinsicht in eine Klasse für sich. Seine Art, Querflöte zu spielen, wurde gewinnbringend kopiert von Ian Anderson, dem Leader von Jethro Tull.
Wenn Kirk mehrere Wochen im Ronnie Scott’s Club in London gastierte, kamen die Musiker der Who, Traffic und Rolling Stones in Scharen - seine Auftritte wurden zu Happenings. Auf dem Höhepunkt der Show blies der Voodoo-Mann auf drei Saxofonen gleichzeitig. Seinen Alben gab er Titel wie "Der dreiseitige Traum in Audio-Color", "Freiwillige Sklaverei" und "Bereitet euch auf ein Wunder vor". Rahsaan Roland Kirk war ein Exzentriker, ein Surrealist und Dadaist des Jazz.
Seine frühen Wurzeln reichten tief zurück in die Frühgeschichte dieser Musik: Blues, Gospel und Folk waren die Quellen, aus denen der Junge aus Columbus/Ohio schöpfte. Durch einen Unfall als Kind erblindet, nahm er die Welt mit ungewöhnlicher Schärfe durch Klänge wahr: Wenn er im Flugzeug saß, versuchte er zu analysieren, in welcher Tonart die Triebwerke heulten und spielte Flöte dazu. Seltene Instrumente wie Manzello, Flexaphon und Stritch zogen ihn an; wenn er die Bühne betrat, hingen die Instrumente an ihm herunter wie Kugeln am Weihnachtsbaum.
Jetzt widmet sich erstmals ein Dokumentarfilm von Adam Kahan dem Leben und Schaffen von Rahsaan Roland Kirk. Dieser Film ist der aktuelle Anlass für diese Ausgabe von Swing easy! Wie er zu seinem Künstlernamen kam? "Der Name Rahsaan hat mit meiner Religion zu tun; es ist der Glaube an die Träume und die Geister, das ist die treibende Kraft in meinem Leben. Im Traum erlebte ich, wie viele Menschen murmelten: Rahsaan, Rahsaan."
© WDR 4, Swing Easy!,Text: Karl Lippegaus
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Heute Abend gibt es 2 mal Live Jazz: "Polar Bear" und Lauren Kinsellas "Snowpoet" und das Albert Mangelsdorff Quintett
Nicht verpassen !!!!
19.30 Uhr Ö1 On stage: "London in Vienna:"
Polar Bear" und Lauren Kinsellas "Snowpoet" beim Festival "Cool Britannia" im ORF RadioKulturhaus 2016.
Das Quintett "Polar Bear", 2004 aus dem "Fire Collective" hervorgegangen, gilt als eine der angesagtesten Bands der jungen Londoner Jazzszene. Unter der Leitung von Schlagzeuger Sebastian Rochford mäandert die Musik auf eigenwillige Weise zwischen entschleunigten Grooves, elektronischen Soundflächen, Dubstep- und Free-Einflüssen. Im April 2016 war die Band ebenso beim Festival "Cool Britannia" der Wiener Musikgalerie zu Gast wie die ebenfalls in London lebende irische Sängerin Lauren Kinsella mit dem jazzigen Songwriter-Projekt "Snowpoet". Gerhard Graml präsentiert die Höhepunkte beider Konzerte.
23.30 Uhr ARD Radiofestival. Jazz "Albert Mangelsdorff Quintett"
Aufnahme vom 6. November 1966 von den Berliner Jazztagen
Mit Ulf Drechsel
Der Posaunist Albert Mangelsdorff (1928-2005) darf ohne Übertreibung als
„Lichtgestalt“ der deutschen Jazzszene bezeichnet werden. Zunächst der
„Tristano-Schule“ verpflichtet, fand Mangelsdorff schon Ende der 1950er
Jahre eine eigene „Sprache“, mit der er sich ganz bewusst von den
ursprünglichen amerikanischen Vorbildern löste.
Das 1961 gegründete Albert Mangelsdorff Quintett, das bis 1969 in der
Besetzung mit Günter Kronberg (as, brs), Heinz Sauer (ts, ss), Günter Lenz
(b) und Ralf Hübner (dr) existierte, gab der deutschen und europäischen
Jazzszene ganz wesentliche Impulse. Auch in der DDR, wo zur gleichen Zeit
beispielsweise Joachim Kühn zu neuen musikalischen Ufern strebte. Das
Albert Mangelsdorff Quintett war 1964 das erste Ensemble aus der BRD, das
für eine mehrtägige Tournee durch die DDR eingeladen wurde. Nachdem
Mangelsdorff im selben Jahr als Gast des Orchesters von Max Greger und
1965 des Klaus Doldinger Quartetts bei den 1. und 2. Berliner Jazztagen
aufgetreten war, präsentierte er 1966 im „Humboldtsaal“ der Urania mit
seinem Quintett erstmals eine eigene Band.
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Swing Easy! 21.05 Uhr auf WDR 4 „Poetica“ – Anat Cohen, eine israelische Klarinettistin in New York
„Anat Cohen tut, was alle authentischen Musiker tun. Sie erzählt Stories aus ihren eigenen Erfahrungen, die so tief empfunden sind, dass ihre Zuhörer sie mit ihren eigenen Träumen, Wünschen und Sehnsüchten verbinden“, so der amerikanische Jazzkritiker Nat Hentoff.
Die Klarinettistin und Saxofonistin begeistert ihr Publikum weltweit durch ihr Charisma sowie ihre mitreißende Art.
2015 erschien ihr siebtes Album „Luminosa“, eine Liebeserklärung an die brasilianische Musik. „Es reflektiert mein Musikerleben in New York City. Ich drifte zwischen modernem und traditionellem Jazz, zwischen Samba und Choro. Für mich ist Musik eine lichtdurchflutete Erfahrung. Wenn ich ganz in sie eintauche, beginnt das Leben sich für mich aufzuhellen, egal was sonst noch passiert.“...
weiter lesen !
® WDR 4, Text: Karl Lippegaus
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Morgen früh 01.05 - 06.00 Uhr Deutschlandfunk: "Lotosblüten" Eine Geschichte der Indo-Jazz-Fusionen
Am Mikrofon: Karl Lippegaus
Musik von Trilok Gurtu, Joe Harriott, Paul Horn, Zakir Hussain, Vijay Iyer, Zoltan Lantos, Rudresh Mahanthappa, John Mayer, John McLaughlin, Badal Roy, L. Shankar, Ravi Shankar, L. Subramaniam u.v.a.
Das werden 5 Stunden voller guter Musik und sicherlich zahlreichen Interviews.
Nicht verpassen !!!
Um 1962 begann mit dem Album 'Improvisations' von Ravi Shankar die eigentliche Geschichte einer Annäherung zwischen klassischer indischer Musik und Jazz.
Für einen Film des legendären Regisseurs Satyajit Ray hatte der Sitarvirtuose mit den Jazzmusikern Bud Shank und Gary Peacock gearbeitet. John Coltrane plante damals, bei Shankar die Raga-Kunst zu studieren.
Ein zweiter Meilenstein waren fünf Jahre später die Indo-Jazz Fusions des Altsaxofonisten Joe Harriott.
1975 mündete ein spektakuläres Konzert des Gitarristen John McLaughlin - mit dem Geiger L. Shankar und drei indischen Meistertrommlern - in die Gründung der epochalen Band Shakti.
Bemerkung von mir: John McLaughlin war nie wieder so gut !
Hierzulande leistete der fantastische Perkussionist Trilok Gurtu eine wahre Pionierarbeit auf diesem Gebiet.
Heute sind es Söhne indischer Emigranten wie der Saxofonist Rudresh Mahanthappa
und der Pianist Vijay Iyer,
die den weitverzweigten Verbindungen zwischen indischer Musik und Jazz entscheidende neue Wachstumsimpulse geben.
© Text: Karl Lippegaus
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Radiohighlights für den 13.7.2016
20.03 Uhr - Deutschlandradio Kultur - "Konzert" 31. INNtöne Festival 2016 (Teil II)
Werke von John Foulds, Wim Henderickx, Arnould Massart und Ravi Shankar
20.04 Uhr - WDR 3 - Konzert
Gadi Lehavi Trio & Peter Bernstein Quartet
21.05 Uhr - WDR 4 - Swing easy!
"Die Jelly Roll Morton-Story" mit Karl Lippegaus
Hörtipps ...
19.04 Uhr - WDR 3 - Hörspiel
"Schalltot oder lebendig" von Hermann Bohlen
21.00 Uhr - HR2 - "Small Wonders An oral history of World War III"
Hörspiel von Martin Heindel, Regie: Martin Heindel
22.03 Uhr - SWR2 - Feature "Gute Liebhaber werden keine Attentäter"
"Willkommen im Bootcamp Sexueller Aktivismus"
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Radiotipps für den 13.7.2016
Hallo zusammen !
Vladimir Sorokin / Hermann Bohlen / John Foulds / Wim Henderickx / Arnould Massart / Ravi Shankar /
Gadi Lehavi / Peter Bernstein / Kaisers Klänge / Elena Mendoza / Martin Heindel / Thomas Tallis /
Jelly Roll Morton / Karl Lippegaus / Erich Maria Remarque / Rabih Abou-Khalil / Aaron Neville /
The Avalanches / Mac DeMarco ....
13..7.2016
Viel spass beim anhören !
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Radiotipps für den 13.7.2016
00.05 Uhr Deutschlandradio Kultur "Feature"
Info
"Die literarischen Häutungen des Vladimir Sorokin" Von Thomas Franke
Regie: der Autor, Ton: Hermann Leppich
Produktion: SWR 2015
Vor allem im Westen gilt Sorokin als wichtigster russischer Gegenwartsautor.
19.04 Uhr WDR 3 Hörspiel
Info
"Schalltot oder lebendig" Von Hermann Bohlen
Komposition: Matthias Meyer
Regie: Judith Lorentz, Aufnahme NDR/SWR
20.03 Uhr Deutschlandradio Kultur "Konzert"
Info
"Beethovenhalle Bonn"Aufzeichnung vom 25.06.2016
John Foulds: Three Mantras from "Avatara" op. 61
Wim Henderickx: "Raga I" für Schlagzeug und Orchester
Arnould Massart: "Best of Bollywood" (Uraufführung)
Ravi Shankar: Concerto for Sitar and Orchestra No. 2 "Raga Mala - A Garland of Ragas"
20.04 WDR 3 Konzert "31. INNtöne Festival 2016 (2)"
Info
Gadi Lehavi Trio & Peter Bernstein Quartet
Aufnahme des Ö1 aus der Konzertscheune in Diersbach/Oberösterreich
20.05 Uhr HR 2 "Kaisers Klänge" Musikalische Entdeckungsreisen mit Niels Kaiser
Info
Gitarrenklang im Mondenschein – Spanische Nächte
In Spanien scheint das Leben im Sommer erst mit Einbruch der Nacht zu erwachen, dann aber wird Musik gemacht! Schon Boccherini schilderte die „Nächtliche Musik auf den Straßen Madrids“, de Falla genoss die „Nächte in spanischen Gärten“ und Debussy sog die „Düfte der Nacht“ ein. Heute trällern Sommerurlauber aus Bayern ein heiteres „Es wird Nacht, Señorita“ und hinterm Zypressenzweig zwitschert die Nachtigall einer Maja verliebte Weisen ins Ohr. Über allem aber schweben die Notturno-Klänge von Spaniens Gitarren.
21.04 Uhr RBB kulturradio "Musik der Gegenwart"
Info
"Die Komponistin Elena Mendoza" mit Eckhard Weber
21.00 Uhr HR2 "Small Wonders An oral history of World War III"
Info
Hörspiel von Martin Heindel, Regie: Martin Heindel
(hr 2016) - Ursendung -
Anschließend ab 22:04 Uhr:
Thomas Tallis: “The Lamentations Of Jeremiah” (The Hilliard Ensemble)
21.05 Uhr WDR 4 Swing easy!: Die Jelly Roll Morton-Story
Info
mit Karl Lippegaus
Vor 75 Jahren starb in Los Angeles der sagenumwobene Jelly Roll Morton. Im Jahre 1917, als die erste Jazzplatte der Original Dixieland Jazz Band erschien, war er schon 20-21 Jahre alt und ein etablierter Komponist und Pianist.
21.30 Uhr Deutschlandradio Kultur "Hörspiel"
Info
"Im Westen nichts Neues (2/2)"
Hörspiel nach dem gleichnamigen Roman von Erich Maria Remarque
Bearbeitung: Matthias Eckoldt, Regie: Christiane Ohaus
Komposition: Michael Riessler, Ton: Andreas Meinetsberger
Produktion: RB 2014
22.03 Uhr SWR2 Feature
Info
"Gute Liebhaber werden keine Attentäter"
Willkommen im Bootcamp Sexueller Aktivismus
Von Mithu Sanyal
22.04 Uhr WDR 3 Jazz & World
Info
"Global Roots" Trends aus Worldmusic & More
Mit Cecilia Aguirre
22.05 Uhr NDRInfo "Play Jazz"
Mit dem Fenster nach Europa:
Das Rabih Abou-Khalil Quintett auf dem Grenzenlos World Music Festival 2015 in Murnau (2),
sowie mit Neuerscheinungen und Konzerttipps.
23.03 Uhr SWR2 JetztMusik - LIVE
Info
"CLUBbleu" Konzert aus dem SWR-Studio Stuttgart
23.05 Uhr Bayern2 Nachtmix
Info
"Slacker und Sampler" Musik von Aaron Neville, The Avalanches, Mac DeMarco
Mit Michael Bartlewski
link
Radiotipps für den 12.7.2016
Hallo zusammen !
Laetitia Sonami / Kenny Garrett / Lorenz Schröter / Wladimir Majakowski / Nachtstudio / Kurbasy /
Ulrich Bassenge /Franz Werfel / Michael Haneke / Enrico Rava / Mor Karbasi / Booktuber /
Maria Muldaur / Stevie Wonder / Snoop Dogg /MJ Guider / Manu Mayr / Axel Schlosser ...
12.7.2016
Viel spass beim anhören !
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