radiohörer - der blog für radiofans
Samstag, 28. Januar 2017
"I go with the flow" Nils Petter Molvær, Trompeter aus Norwegen

Nils Petter Molvær gilt als Pionier des elektronischen Jazz. Der 56-jährige norwegische Trompeter begann in den 1980ern, einen eigenen Sound zu entwickeln. Dabei orientierte er sich am elektrischen Funkrockjazz von Miles Davis.

Von Judith Schnaubelt

1997 veröffentlichte er auf dem Münchner ECM Label sein Debütalbum Khmer: ein Mix aus Jazz, Elektronik sowie House, Drum'n' Bass und TripHop-Beats - fiebrig-hypnotische Improvisationen über einem minimalistischen Sample-Teppich.
Es folgten weitere Soloalben, Filmsoundtracks, eine Kollaboration mit Moritz von Oswald, Molvaer blieb nie stehen. Er liebt Gegensätze und Grauzonen. Bis heute bezeichnet der Black Sabbath-Fan die eigenen Soundkreationen als freien, dunklen Progressivrock. Sein aktuelles Album, mit dem er im Herbst 2016 auch durch Deutschland getourt ist, heißt Buoyancy, ein Album, das mit seinen psychedelischen Ambient-Dub-Elementen an Molværs frühere Zusammenarbeit mit Sly Dunbar und Robbie Shakespeare erinnert, der legendären Reggae-Rhythmussektion von Black Uhuru.
Judith Schnaubelt hat Nils Petter Molvær bei seinem Konzert in München getroffen.

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"70 Jahre Gruppe 47" - Hörbild für Günter Eich ...Lava aus dem Maulwurfshügel...

Ein Feature über den Dichter Günter Eich (1907-1972), der nach 1945 zu einem der wichtigsten deutschen Lyriker und Hörspielautoren wurde. Er erhielt 1950 als erster den Preis der "Gruppe 47", die vor 70 Jahren ins Leben gerufen wurde.

Von Michael Augustin und Walter Weber

Berühmt wurde er in der Nachkriegszeit als prominentester Vertreter der sogenannten Kahlschlagliteratur und als Begründer des modernen deutschsprachigen Hörspiels. Seine seit 1948 erschienenen Gedichtbände galten früh als Klassiker. Eine Etikettierung, gegen die sich Eich in seinen letzten Lebensjahren mit der Veröffentlichung der anarchischen, äußerst kontrovers diskutierten "Maulwürfe" zur Wehr setzte: Absurd-poetische Prosaminiaturen voll bissigen, abgründigen Humors.

In ihrem Hörbild lassen die Autoren Günter Eich persönlich zu Wort kommen, in Ausschnitten aus Lesungen, Reden, Interviews und Hörspielen. Außerdem sind Eichs Ehefrau Ilse Aichinger und die Tochter Mirjam Eich sowie Weggefährten und Werk-Kenner wie wie Heinz Schwitzke, Hans Werner Richter, Karl Krolow, Christoph Meckel, Yaak Karsunke und Roland Berbig zu hören.

http://xb187.xb1.serverdomain.org/radio/musik/Eich.mp3

Produktion: Radio Bremen 2007

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"Wallfahrtsorte der DDR-Rockmusik" Wo Musiker und ihre Fans der Obrigkeit trotzten (!!!)

Gaschwitz, Limbach-Oberfrohna - DDR-Rockfans suchten sich für ihre Mini-Festivals gepflegte Kleinstädte und beschauliche Dörfer aus. Hier pulsierte junges Kulturleben, das der Obrigkeit trotzt. In dieser Deutschlandrundfahrt kommen Fans und Musiker zu Wort, die damals dabei waren.

Von Olaf Leitner

Die wahre Kraft des DDR-Beat und -Blues entfaltete sich in Spelunken, Bierhallen und Dorfkneipen der Provinz. Was wiederum die Volkspolizei provozierte, die die spontanen Veranstalter zum Verhör einbestellen ließ.

Die "Deutschlandrundfahrt" erinnert an Wallfahrtsorte, an denen junges Kulturleben pulsierte und der Obrigkeit trotzte. Autor Olaf Leitner lässt Musiker, Veranstalter, Fans und Funktionäre zu Wort kommen, die damals dabei waren, und forscht nach, was heute dort von dem damaligen Spirit noch existiert. Sind spontane Kulturereignisse im Hinterland  noch möglich? Eine persönliche Spurensuche zwischen gestern und heute.

http://xb187.xb1.serverdomain.org/radio/musik/Wallfahrtsorte.mp3

© Deutschlandradio Kultur, 22.1.2017

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Dienstag, 24. Januar 2017
"Divanhana" Kollegium St. Fidelis, Stans
Bis ins 15. Jahrhunderts reicht die Geschichte der Sevdah zurück. Jene alten, städtischen Volkslieder Bosniens, die mit ihrer melancholisch-sehnsuchtsvollen Aura und durchsetzt mit musikalischen Einflüssen von Sinti und Roma, Türken und sephardischen Juden heute noch in Bosnien, aber auch in anderen Regionen des Balkan gesungen werden. Nicht ohne Grund spricht man zuweilen auch von der „Saudade auf dem Balkan“. Die Sevdah findet man heute als traditionelle Lieder in nahezu authentischer, mündlich tradierter Überlieferung, als modern interpretierte Volkslieder oder als neu komponierte Lieder, die sich der typischen Stilmittel der Sevdah bedienen und Folk- wie Popmusiker gleichermaßen inspirieren. Sevdah sind Liebeslieder, in denen es auch um die Liebe zu einer Region, einer Landschaft oder Stadt geht. Nationalistische Töne waren und sind da nicht ausgeschlossen. Der junge Sevdah-Sänger Božo Vreæo aus Sarajevo sagte einmal, die Sevdalinke seien „ … erfüllt mit außergewöhnlichen Emotionen, Melancholie, Trauer und einer magisch befreienden Energie, die durch Tränen und Seufzer durch uns dringt, um sie als ein Teil von uns zu fühlen.“
Abseits von Balkan Brass- und Balkan Pop hat sich vor allem in Sarajevo eine prosperierende Folkszene etabliert, die sich zeitgenössischer Spielarten der Sevdah verschrieben hat. Die 2009 gegründete Gruppe Divanhana gehört ohne Zweifel dazu, wenngleich sich ihr Repertoire auch auf Volksmusik anderer Balkan-Regionen bezieht. Sie beschreiben ihre Musik selbst ganz treffend als „eine phantasievolle Melange aus Jazz, Folk, moderner Klassik und Pop“ und werden sowohl von Weltmusik- als auch Jazzfestivals eingeladen.

"Divanhana" Kollegium St. Fidelis, Stans
Aufzeichnung vom 09.04.2016
Divanhana

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Samstag, 21. Januar 2017
"New Jazz im Sauerland" Die Festivals in Altena und Balve in den 1970er-Jahren
Die Festivals in der Balver Höhle und auf Burg Altena in den Siebziger Jahren mit Chris McGregor’s Brotherhood of Breath, Michal Urbaniak Group, Karl Berger Unit, Wolfgang Dauner Et Cetera, Phil Woods & His European Rhythm Machine, Jasper van’t Hof Pork Pie, Surman-Osborne-Skidmore, Gary Burton Quintet mit Pat Metheny, Steve Swallow, Mick Goodrick & Bob Moses, Jiri Stivin & Rudolf Dasek, Eero Koivistonen Quintet u.v.a.
vorgestellt von Karl Lippegaus
dlf_2017-01-21 karl lippegaus radionacht jazz (pdf, 17 KB) Playlist
1.Stunde:
http://xb187.xb1.serverdomain.org/radio/musik/Lippegaus_Festival1.mp3
2. Stunde:
http://xb187.xb1.serverdomain.org/radio/musik/Lippegaus_Festival2.mp3
3. Stunde:
http://xb187.xb1.serverdomain.org/radio/musik/Lippegaus_Festival3.mp3
4. Stunde:
http://xb187.xb1.serverdomain.org/radio/musik/Lippegaus_Festival4.mp3
5. Stunde:
http://xb187.xb1.serverdomain.org/radio/musik/Lippegaus_Festival5.mp3
Playlist folgt ....

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Donnerstag, 19. Januar 2017
"Jonathan Richman & The Modern Lovers"
Konzertmitschnitt vom 3. Juni 1985, Schauburg, Bremen
Der amerikanische Singer/Songwriter gilt als Wegbereiter des Punk und Anti-Folk und war Gründer und Frontmann der Band "The Modern Lovers".
Bekannt ist er vor allem für ein Instrumental: den "Egyptian Reggae", 1977 ein Chart-Hit für Jonathan Richman. Zu seinen populärsten Nummern gehört auch das rockende "Roadrunner" aus jenen Jahren, als er eingefleischter Velvet Underground-Anhänger war. Beide Stücke sind relativ untypisch für das, was das Schaffen des US-Amerikaners über die Jahre vor allem ausgemacht hat.

Jonathan Richman steht für charmante, manchmal entwaffnend naive Retro-Poprock-Songs. Darin nimmt er vorzugsweise die Pose des unbekümmerten, unschuldigen, hoffnungslos romantischen Typen ein, der nicht erwachsen werden will bzw. kann. Bei der Umsetzung überwiegt ein puristischer Vintage-Ansatz, frei von stilistischen Kapriolen und produktionstechnischen Mätzchen. So stellte er sich auch in der Bremer Schauburg vor, zur Freude seiner zahlreichen Fans.
Jonathan Richman & The Modern Lovers

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Montag, 16. Januar 2017
"Rocanrolorama" - Der französisch-katalanische Musiker Pascal Comelade

vorgestellt von Karl Lippegaus

http://xb187.xb1.serverdomain.org/radio/musik/Rocanrolorama.mp3

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Weekend Festival #6: Kurt Wagner "Flotus Movements" + The Julie Ruin + Slapp Happy (w / faUSt) + Surface To Air Missive

Alte Helden und junge Vertreter zeitgenössischer Indie-Sounds: Das Weekend Festival wagt auch in seiner 6. Ausgabe den Spagat zwischen Tradition und Gegenwartsmusik. - Mit Slapp Happy (w/ faUSt), Kurt Wagner, The Julie Ruin und Surface to Air Missive.

Mit Raphael Smarzoch

Mit Slapp Happy (w/ faUSt), Kurt Wagner, The Julie Ruin und Surface to Air Missive. Slapp Happy gründeten sich 1972 mit der Absicht, Popmusik zu spielen, die eigentlich gar keine sein sollte. Das Resultat: experimentelle Songs zwischen Folk und Chanson, angereichert mit einer Prise Prog, ausgeklügelten Arrangements aus der Feder von Anthony Moore und Peter Blegvad und dem kristallklaren Gesang Dagmar Krauses. Live wird das Trio von den Krautrockern von Faust begleitet, die auch schon auf ihren ersten beiden Alben mitspielten. Kurt Wagner war als Mastermind von Lambchop bislang für alternative Country-Sounds bekannt. Jetzt bastelt er an elektronischen Versuchsanordnungen und bearbeitet seine rauchige Stimme mit Vocodern und Auto-Tune Effekten. Auf der Bühne remixt er sein neues Album „Flotus“ zusammen mit Kölner Musikern. Zu Besuch ist auch Riot-Grrrl-Ikone, Bikini-Kill- und Le-Tigre-Sängerin Kathleen Hanna mit ihrer neuen Band The Julie Ruin. „Hit Reset“ ist das zweite Album des Quintetts und das wohl persönlichste Werk der Sängerin. Akustische Reminiszenzen an die glorreichen Tage des Psychedelic Rock zwischen rauschenden Verstärkerröhren und ausladenden Gitarrensoli gibt es von der Band Surface to Air Missive zu hören.

http://xb187.xb1.serverdomain.org/radio/musik/WeekendFestival#6.mp3

Kurt Wagner ’Flotus Movements’

The Julie Ruin

Slapp Happy (w/ faUSt)

Surface To Air Missive

Aufnahmen vom 26. November 2016 aus der Stadthalle Köln-Mülheim

© WDR 3, Open Sounds, 14.1.2017

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Sonntag, 15. Januar 2017
Mitschnitte ... Mal wieder ...
Hallo zusammen !

Es freut mich sehr, dass die neuen Möglichkeiten einen großen Zuspruch finden.
Mittlerweile ist die Kapazität meines Servers auch schon an seine Grenzen angelangt.
Das Austauschen der Dateien von Flac auf MP3 hift da nur begrenzt. So werde ich wieder anfangen, die Flac's auf Deposit hochzuladen. So das Ihr die Wahl zwischen diesen beiden Formaten habt.
Das wird so nach und nach passieren.
Ich möchte mich hier auch bei all jenen bedanken, die mir mit Ihren Mitschnitten helfen.
Das bringt mir sehr viel !
Also Danke an Rainer und Detlef !
Das sich unser Netzwerk von Radiohörern so bewährt hat und das über die vielen Jahre, ist eine tolle Sache.
Denn nicht jeder Mitschnitt gelingt. Da sind die Tücken der Technik, der Software und und...
Und wen dann eine Sendung gesucht wird, kann auch oft (nicht immer) geholfen werden !
DANKE !
Ich habe heute die Zeit genutzt um einige ältere und aktuelle Mitschnitte online zu stellen.
Also müsst Ihr etwas scrollen ..... Viel spass beim anhören !!!!

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Cohensome Heroes in Dresden
Mit viel Liebe zum Detail hat der Leipziger Musiker Manfred Wagenbreth vertraute wie weniger bekannte Lieder des kanadischen Singer/Songwriters Leonard Cohen nachgedichtet und neu interpretiert. Heraus kam das Programm "Cohensome Heroes", das er 2010 in Dresden aufführte. Wir wiederholen die Sendung als Hommage an den 2016 verstorbenen Musiker.
Am Mikrofon: Thekla Jahn
"Ich glaube es gibt für jede Art von Musik und auch für Interpreten ein bestimmtes Zeitfenster, in dem sie richtig deckungsgleich mit dem Zeitgeist liegen. Da kam eben in einer Zeit, als Gitarren laut lärmten und stellenweise auch einigermaßen gepflegter Schwachsinn in den Texten verbreitet wurde, da kam dieser Mann und stellte sich hin und erzählte mit seiner tiefen Stimme, die niemand auf der ganzen Welt nachmachen kann , großartige Sachen, erzählte von sich, und die Leute waren hingerissen von ihm."
Manfred Wagenbreth, Musiker, Texter, Übersetzer – unter anderem von Leonard Cohen Songs - über den am 7. November 2016 verstorbenen Musiker und Poeten Leonard Cohen...
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Cohensome Heroes in Dresden

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